Autogipfel VW

VW richtet wohl E-Strategie neu aus

Neue E-Strategie: Laut einem Bericht will VW die MEB-Plattform zunächst modernisieren. „Defizite gegenüber Kia/Hyundai“.

Laut einem Bericht des Online-Dienstes „electrive.net“ steht die Marke Volkswagen vor einer grundlegenden Neuplanung seiner Elektro-Produktstrategie. „electrive.net“ beruft sich auf einen Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Demnach sollen noch mehr E-Autos auf Basis der Elektro-Plattform MEB auf den Markt kommen, wofür diese mit Milliarden-Investitionen modernisiert werden soll.

Wie die FAZ unter Berufung auf nicht näher genannte VW-Unterlagen berichtet, soll der MEB im Zuge der neuen Produktstrategie nicht mehr wie geplant um das Jahr 2025 herum ersetzt werden. Laut der Pläne von Ex-Konzernchef Herbert Diess und dem damaligen Markenchef Ralf Brandstätter Plänen zufolge sollte der MEB bis dahin nicht mehr weiterentwickelt, sondern ab 2025/2026 durch die neue Einheits-Plattform SSP ersetzt werden.

Blume/Schäfer planen neu

Die neue Führung unter Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer plant nun wohl anders und bricht mit den Vorhaben ihrer Vorgänger. Tatsächlich dürften die Berichte über das bevorstehende Aus des Werks Warmenau und der aktuelle Artikel der FAZ zu der Produktstrategie im Zusammenhang zu sehen sein: Denn die SSP kommt wohl drei bis vier Jahre später.

Um diese Zeit zu überbrücken und nicht den Anschluss zu verlieren, soll der eigentlich schon abgeschriebene MEB mit Investitionen von bis zu 1,5 Milliarden Euro verbessert werden. Einer der Punkte: Die VW-Einheitszelle soll vorgezogen werden. Sie werde nicht erst mit dem nächsten Baukasten SSP zum Einsatz kommen, sondern schon im MEB, schreibt die FAZ. Zudem enthält der Artikel einen Satz, der vielen im Konzern weh tun dürfte: „Vor allem die Defizite gegenüber dem Angebot von Hyundai/Kia haben die neue Führungsspitze um Schäfer und den Konzernvorsitzenden Oliver Blume aufgeschreckt“, so die FAZ.

„MEB Evo“

Bei diesen neuen Modellen auf Basis des verbesserten MEB oder „MEB Evo“ soll es sich auch um Elektro-Versionen bekannter Volkswagen-Modelle handeln – und nicht nur grundsätzlich neue Modelle wie der ID.3 oder ID.4. Der VW Tiguan soll spätestens 2026 auch vollelektrisch fahren können und 700 Kilometer Reichweite bieten. Als Ladeleistung sollen im Lastenheft 175 bis 200 kW stehen – was immer noch für 400 statt 800 Volt sprechen würde. Als Produktionsort sei Wolfsburg vorgesehen – das bestehende Werk wohlgemerkt, nicht das neue Werk in Warmenau. Laut FAZ haben sich Blume und VW-Markenchef Thomas Schäfer schon gegen den Neubau entschieden. Titelfoto: VW

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