Feststoffzelle

BMW plant Produktion von Feststoff-Akkus

Im Rahmen der Kooperation mit Solid Power plant BMW den Bau einer Pilotanlage für Feststoff-Akkus in Deutschland.

In einer eigenen Pilotanlage will BMW in Deutschland Feststoff-Akku-Zellen herstellen. Diese basieren auf dem Design von Technologie-Partner Solid Power, wie der Branchendienst „electrive.net“ berichtet. BMW habe dafür eine Forschungs- und Entwicklungslizenz des US-Unternehmens erhalten, wie Solid Power vermeldete.

Es handele sich um eine neue Dimension der bereits seit 2017 zwischen beiden Seiten existierenden Entwicklungskooperation. Die neue Entwicklungsvereinbarung umfasse Solid Powers Angaben zufolge die gemeinsame Nutzung von proprietärem Know-how in der Herstellung von Feststoffelektroden und -zellen, beinhalte jedoch keine Lizenz für geistiges Eigentum in Bezug auf das Elektrolytmaterial von Solid Power, das das Kerngeschäft des US-Unternehmens bleibt.

Erweiterte Kooperation vereinbart

Sobald die BMW Group ihre Pilotanlage für Feststoff-Akkus errichtet habe, will Solid Power sein Elektrolytmaterial für die Produktion der Prototypzellen an den Autobauer liefern. Die BMW Group werde Solid Power im Gegenzug bis Juni 2024 insgesamt 20 Millionen US-Dollar zahlen – sofern die miteinander vereinbarten Meilensteine erreicht werden.

Das Unternehmen hatte im Mai 2021 Details zu seiner Festkörperakku-Plattform genannt. Dabei kommen herkömmliche NMC-Kathoden zum Einsatz. In Kombination mit einer Silizium-Anode und einem festen Elektrolyten will Solid Power eine Zelle bauen können, die auf eine gravimetrische Energiedichte von 390 Wh/kg kommen soll. Wird statt der Silizium-Anode eine Lithium-Metall-Anode verbaut, kommt die Zelle (weiterhin mit NCM-811-Kathode) auf eine Energiedichte von 440 Wh/kg.

Das Maß: die Energiedichte

Zur Info: Die Energiedichte von Lithium-Ionen-Akkus wird meist gravimetrisch, also als Kapazität pro Masse angegeben. Wie hoch die Energiedichte ist, hängt vom verwendeten Kathoden-Material ab. Meist wird hier Kobaltoxid verbaut. Dieses bietet eine Energiedichte von bis zu 180 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg). Obwohl etwa negative Elektroden aus Lithiumkobaltnickel sogar eine Energiedichte bis zu 240 Wattstunden pro Kilogramm ermöglichen, werden häufiger Lithium-Ionen-Akkus mit rund 170 Wattstunden pro Kilogramm eingesetzt. Wegen der geringeren Energiedichte bieten diese Akkus mehr als 500 Ladezyklen und sind somit insgesamt langlebiger. Titelfoto: Nissan

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