Genesis schickt seinen Luxusliner G90 jetzt auf Europatour. Das Flaggschiff soll das Image der Marke weiter steigern.

In Südkorea, den USA, Kanada und im Nahen Osten ist der G90 bereits seit etwas mehr als einem Jahr auf dem Markt. Lawrence Hamilton, Managing Director bei Genesis Motor Europa, weiß genau, dass die Stufenhecklimousine in der von den deutschen Herstellern dominierten Premium-Klasse keinen leichten Stand haben wird. Doch Hamilton gibt sich selbstbewusst: „Kunden, die sich für den G90 entscheiden, wird es an nichts fehlen. Der Wagen ist luxuriös und serienmäßig mit den besten und neuesten Sicherheitssystemen und Technologien ausgestattet. Wir möchten unseren Kunden mit exzellentem und persönlichem Service zur Seite stehen.“

Der Imageträger

Das Ziel: Der G90 soll nachdrücklich die Markenqualität unterstreichen und damit auch als Imageträger dienen. Und das, obwohl die Luxuslimousine ausschließlich mit einem Sechszylinder angeboten wird. An der Aussage, von 2025 an ausschließlich neue Fahrzeuge mit E-Antrieb auf den Markt zu bringen, hält Genesis fest. Der G90 wird einen solchen indes nicht bekommen.

Mit einer Länge von 5,28 Metern macht der Genesis G90 schon auf den ersten Blick deutlich, in welcher Liga er spielt. Auf Wunsch gibt es sogar eine Langversion, die dann wie die Maybach S-Klasse 5,47 Meter misst. Bei dieser wächst der Radstand von ansonsten 3,18 Metern auf satte 3,37 Meter. In beiden Versionen dürfte damit in Reihe zwei selbst für den ganz groß gewachsenen Chef mehr als genug Platz zur Verfügung stehen. In der Ausführung mit kurzem Radstand ist der G90 mit wahlweise vier oder fünf Sitzplätzen erhältlich. Die Langversion verfügt über vier Sitzplätze und bietet individuell beheiz- und belüftbare Sitze mit Massagefunktionen sowie belüftete und beheizbare Fußstützen mit Massagefunktion.

Noch kein Preis

Materialien und Verarbeitung machen auf den ersten Blick bei der Europapremiere anlässlich des Festival of Speed im britischen Goodwood einen ausgezeichneten Eindruck. Die Screens im Armaturenträger sind groß, aber nicht zu riesig. Dazu gibt es nach wie vor Schalter und Tasten, um wesentliche Funktionen direkt bedienen zu können.

Als Antrieb kommt ein mit einer Achtgang-Automatik kombinierter 3,5-Liter-Sechszylinder-Turbo aus dem Konzernbaukasten zum Einsatz. In der Kurzversion leistet der Benziner 280 kW (380 PS), in der Long-Wheel-Base sind es 305 kW (415 PS). Das Plus an Leistung ist auf einen 48 Volt starken Supercharger zurückzuführen. Allradantrieb soll – zumindest bei der Langversion – ebenso Standard sein wie ein Luftfahrwerk oder die Hinterradlenkung.

Erste Auslieferungen des G90 sollen möglichst noch Ende des Jahres erfolgen. Während das bereits klar kommuniziert wird, bleibt die Frage nach dem Preis vorerst noch unbeantwortet. Doch für weniger als 100.000 Euro dürfte die Luxuslimousine des koreanischen Herstellers nicht zu haben sein. Mindestens 20.000 Euro mehr wird vermutlich die Langversion kosten.