Kona

Jetzt kommt der Hyundai Kona Elektro II

Am 7. Oktober startet die zweite Generation des Hyundai Kona Elektro. Er macht einiges besser – aber nicht alles. Erste Fahreindrücke.

Auch mit der zweiten Generation des Kona Elektro beweist Hyundai Mut beim Design. Wie schon bei den Modellen Ioniq 5 und 6 setzt man auf eigene Linien und Ideen. Auch wenn es nicht Jedem und Jeder gefallen mag. Fest steht: Der Kona ist mittlerweile Hyundais erfolgreichstes Pferd im Stall, Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Markt in Europa. Gebaut wird der ab 42.000 Euro bestellbare Konkurrent des VW T-Roc und Opel Mokka für Europa erneut im tschechischen Werk Nosovice, rund 80 Prozent aller Teile kommen von europäischen Zulieferern.

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Das Heck ist eigenwillig gestaltet. Fotos: Hyundai

Der elektrische Antrieb wird bei der neuen Modellgeneration eine noch wichtigere Rolle spielen. Zwar wird Hyundai den Kona erneut auch als Verbrenner anbieten (Benziner und Hybrid), doch im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist er diesmal im Herzen ein Vollblut-Elektriker. Hyundai hat ihn von vornherein als E-Version entwickelt und die Verbrenner quasi erst später „nachgerüstet“. So mussten die Ingenieure weniger Kompromisse eingehen, erklären die Koreaner.

Neue, skalierbare Plattform

Die Basis für den Erfolg soll die neue, skalierbare Konzern-Plattform K3 legen, auf der später auch der Kia Niro aufbaut. In allen Dimensionen legt der Kona deutlich zu und erklimmt fast schon die Treppe zur nächsten Klasse. Mit 4,35 Meter ist er satte 15 Zentimeter länger als bisher, wächst in der Breite um 2,5 Zentimeter, in der Höhe um 2. Der Radstand streckt sich ebenfalls mächtig um stattliche 6 Zentimeter, was vor allem für die Passagiere auf der Rückbank deutlich mehr Platz bedeutet (7,7 Zentimeter mehr Beinfreiheit). Die neue Unterflur-Architektur bringt zudem hinten eine viel entspanntere Sitzposition mit sich. Auch der Kofferraum profitiert von der Expansion. Mit 466 bis 1.300 Litern ist dieser um 40 Prozent gewachsen, zusätzlich gibt es unter der vorderen Haube einen Frunk (27 Liter), der Ladekabel und Kleinkram aufnimmt.

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Der Hyundai Kona Elektro kommt am 7. Oktober auf den Markt.

Deutlich gewachsen

Im Design des Kona II spiegelt sich das gewachsene Selbstvertrauen der Koreaner. Der Mut, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Auch, wenn man sich mal eine Watschen abholt. Vorne ist der Kona erneut eine runde Sache mit dem mittlerweile Hyundai-typischen schmalen LED-Band und einer Klappe, hinter der sich ein Anschluss für ein bidirektionales Laden befindet. Über einen Adapter wird der Kona zur mobilen Powerstation und kann unterwegs schnell mal das E-Fahrrad auftanken oder den Elektro-Grill anfeuern. Seitlich sehen wir herausgearbeitete Radkästen, einen diagonal verlaufenden Cut sowie reichlich Sicken. Zum Abschluss provoziert der Kona mit einem zumindest diskussionswürdigen Hintern, bei dem die Leuchten irgendwie nach unten in die Hose gerutscht zu sein scheinen. Das dürfte nicht allen gefallen – und will es auch nicht.

Nachhaltige Materialien

Der vergleichsweise konventionelle Innenraum biegt mit deutlich weniger Sprengstoff um die Ecke. Er wirbt mit Öko-Leder, Bio-Farben und recycelten PET-Flaschen um Nachhaltigkeit. Vor dem Fahrer baut sich ein leicht gebogener Bildschirm auf, der aus zwei, jeweils 12,3 Zoll großen Bildschirmen besteht. Mittig darunter platziert Hyundai eine Schalterleiste, über die sich die wichtigsten Funktionen direkt anwählen lassen. Technische Highlights sind neben den großzügig verwendeten Assistenten die Online-EV-Routenplanung mit Tipps für strategische Ladestopps, die vier Rekuperationsstufen mit dem neuen smarten I-Pedal, das den Grad der Energierückgewinnung je nach Fahrsituation regelt oder auch der digitale Schlüssel, der optional das Öffnen der Türen über ein Smartphone ermöglicht. Alle Fahrzeugsysteme lassen sich „Over-the-Air” updaten.

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Der um 40 Prozent gewachsene Laderaum fasst nun bis zu 1.300 Liter.

Zwei Motorvarianten, zwei Akkugrößen

Wer sich für die elektrische Kona-Variante entscheidet, hat die Wahl zwischen zwei Leistungsstufen (115 kW/156 PS und 160 kW/218 PS) sowie zwei Akku-Größen (48,4 kWh und 65,4 kW/h). Die maximalen elektrischen Reichweiten liegen laut Hyundai bei 377 und 514 Kilometern – ziemlich gute Werte für einen kompakten SUV. Weniger ruhmreich sind die Ladeleistungen: Aus Kostengründen hat sich Hyundai gegen die 800-Volt-Architektur entschieden, der Kona muss mit 400 Volt Betriebsspannung auskommen. Deshalb dauert das Auftanken von 0 bis 80 Prozent selbst am Schnelllader 41 Minuten.

Ansonsten zeigt sich der Kona II technisch absolut auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Mehr noch. Schon nach wenigen Metern fragt man sich: Ist der noch Herausforderer, oder etwa schon Maßstab? Nicht nur der leise Antrieb überzeugt komplett. Mittlerweile dürfen wir davon ausgehen, dass das elektrische Ensemble da unten perfekt aufeinander eingespielt ist, vehement und ruckfrei ohne Verzögerung das Fahrzeug beschleunigt. So ist es auch beim Kona, der zudem sparsam mit seiner Energie haushaltet. Auf unserer ersten Testrunde reichten ihm rund 16 kWh für 100 Kilometer.

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Zwei große Monitore informieren den/die Fahrer/in.

Überraschung: Fahrwerk und Lenkung

Doch die eigentliche Überraschung liegt in der Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung. Dank einer auffällig steifen Karosserie gelingt Hyundai ein Kompromiss, der kompakten E-Fahrzeugen bislang eher abging. Da rumpelt nichts, kein Poltern, kein Nachschwingen. Nicht zu straff, nicht zu weich. Der Kona federt einfach extrem souverän. Selbst grobes Pflaster oder Frostaufbrüche bringen das Fahrwerk nicht aus der Ruhe, das Handling ist bemerkenswert. Dazu eine eher straff ausgelegte Lenkung, die zielgenau Kurven anpeilt.

Acht Jahre Garantie

Mit drei Ausstattungspaketen (Kona, Trend, Prime) und jeweils acht Jahren Garantie auf Fahrzeug, Batterie und Mobilität fährt der neue Kona Elektro am 7. Oktober zu den Händlern. Mindestens 17.000 Einheiten möchte Hyundai im nächsten Jahr bei uns verkaufen, rund 60 Prozent aller Kona sollen in Zukunft Vollelektriker sein. Die Preisliste beginnt bei selbstbewussten 41.990 Euro, die größere Batterie ist dabei jeweils an den stärkeren Antrieb gebunden und kostet 3.000 Euro extra. Mit dem Prime-Paket (5.700 Euro) stehen am Ende über 50.000 Euro auf dem Preisschild. Auch hier fährt Hyundai inzwischen absolut auf Augenhöhe. Tomas Hirschberger/SP-X

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Auch einen Frunk gibt es nun.

Hyundai Kona Elektro – Technische Daten:

Fünftüriger Elektro-SUV mit Frontantrieb; Länge: 4,35 Meter, Breite: 1,82 Meter, Höhe: 1,58 Meter, Radstand: 2,6 Meter. Kofferraumvolumen (hinten) 466 – 1.300 Liter, Kofferraumvolumen vorne (Frunk) 27 Liter, Leergewicht 1.690 – 1.765 kg.

115-kW-Version: Elektroantrieb, Leistung 115 kW/156 PS, maximales Drehmoment 255 Nm,
1 Gang-Automatikgetriebe, Lithium-Ionen-Polymer-Batterie mit 48,4 kWh, 0-100 km/h: 8,8 s, Vmax: 162 km/h, Stromverbrauch: 14,6 kWh (WLTP), max. Reichweite 377 Kilometer (WLTP), Preis: 41.990 Euro.

160-kW-Version (mit 65,4 kWh-Batterie): Elektroantrieb, Leistung 160 kW/ 218 PS, maximales Drehmoment 255 Nm, 1 Gang-Automatikgetriebe, Lithium-Ionen-Polymer-Batterie mit 65,4 kWh, 0-100 km/h: 7,8 s, Vmax: 172 km/h, Stromverbrauch: 14,7 – 16,6 kWh (WLTP), max. Reichweite 514 Kilometer (WLTP), Preis: ab 47.190 Euro.

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