Der neue Hyundai Kona Elektro präsentiert sich deutlich gewachsen. Und dann ist da noch die Sache mit den Klingeltönen.
Hyundai ist einer der Konzerne, die sich Ziele für die Klimaneutralität gesetzt haben. Das gilt auch für die Pkw-Sparte und auch für den deutschen Ableger Hyundai Motors Deutschland (HMD). Bis 2045 will man klimaneutral sein, und ab 2035 ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge anbieten, wie das Unternehmen bei der Vorstellung des neuen Kona erneut unterstrich.
Dieser wird morgen (7.10.) beim Handel den Kunden präsentiert, und auch wir haben schon die wichtigsten Eindrücke dieses komplett neu aufgelegten SUV im B-Segment wiedergegeben. Es sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt, dass die zweite Generation im Gegensatz zum Vorgänger im Hinblick auf ihre Qualitäten als Elektrofahrzeug entwickelt wurde. Die Verbrenner und der Hybrid mussten sich diesem Anspruch unterordnen.
Deutlich größerer Kofferraum
Wichtigster Punkt: Schon auf den ersten Blick wirkt der neue Kona größer. Die Maße haben deutlich zugelegt, was sich vor allem beim Kofferraum offenbart, der nun bis zu 1.300 Liter fasst. Reisen zu viert sind nun auch mit Gepäck problemlos möglich. Auch im Innenraum gibt es nun viel mehr Platz. Die Kopffreiheit hat zugelegt, was vor allem große Fahrer zu schätzen wissen.
Beim elektrischen Antriebsstrang wurde zwar Hand angelegt, große Unterschiede zum Vorgänger gibt es aber nur beim kleineren der beiden angebotenen Akkus, der von 38 auf 48,4 kWh zugelegt hat und der nun eine WLTP-Reichweite von 377 Kilometer aufweist. Der große Akku fasst nun 65,4 kWh (Reichweite 514 Kilometer). Auch das Ladetempo wurde nur marginal um 3 Minuten reduziert: Der Kona Elektro braucht für eine Ladung von 0 bis 80 Prozent am Schnelllader 41 Minuten. Gespannt sind wir auf die Ladekurve beim ersten Test.
Viele Neuerungen
„Natürlich kann man die Ladeleistung auch deutlich steigern, doch das hätte einen technischen Aufwand erfordert, der den Kona teurer gemacht hätte. Und das wollten wir vermeiden“, sagt HMD-Deutschland-Chef Jens Keller. Dennoch hat sich auch bei der Elektrik neben Akkugröße und Ladeleistung einiges getan. Es gibt nun:
- Eine EV-Online-Routenplanung mit Ladestopps
- Batterievorkonditionierung
- Vehicle-to-load-Funktion
- Funktionen zum teilautomatisierten Fahren (Level 2)
- Öffnung per Handy (Extra)
- Over-the-air-Updates aller Fahrzeugsysteme
- Ausgeweitete Sprachsteuerung
Und dann ist da ja noch das Konzept Hyundais der Warnung vor Tempoüberschreitung durch Klingeltöne. Wie wir bereits im Fahrbericht zum Ioniq 6 berichteten, erklingen bei jedem Überscheiten der Geschwindigkeitsvorgaben vier Klingeltöne. Das kann insbesondere im Stadtverkehr nerven, und nicht wenige Leser haben dies in Kommentaren auf Facebook kritisiert.
Die Sache mit den Klingeltönen
Hintergrund: In einer EU-Richtlinie (Artikel 6 des Amtsblatts der Europäischen Union L 325/11 vom 16.12.2019) wird den Autobauern vorgegeben, dass das System den Fahrer oder die Fahrerin darauf hinweisen muss, wenn die Höchstgeschwindigkeit erreicht ist. In welcher Form die Warnung des Systems erfolgt, wird aber nicht explizit vorgeschrieben, es müssen also keine Warntöne sein.
Doch wie sein großer Bruder setzt auch im Kona II das viermalige Klingeln ein, wenn man die Vorgabe überschreitet. Zudem ein leiseres Pling, wenn sich die Geschwindigkeitsbegrenzung ändert. Ein Hyundai-Sprecher hat erneut darauf hingewiesen, dass das Blinken der Tempo-Anzeige im Auto – wie derzeit üblich – nicht mehr ausreicht. Denkbar wären zwar auch andere Warnhinweise wie ein vibrierendes Strompedal oder ein Aufleuchten der Windschutzscheibe. Doch wären diese Technologien in der Umsetzung wesentlich teurer als ein akustisches Signal, was dann freilich auf den Fahrzeugpreis durchschlagen würde.
Dennoch sei man derzeit intensiv auf der Suche nach einer Lösung des Problems. Wie diese aussehen könnte sei noch offen. Wir sind nicht nur darauf gespannt, sondern auch auf die Lösungen anderer Hersteller.
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