Dienstwagen: Laut einer Dataforce-Studie bringt die Umstellung auf E-Autos Bewegung in die Markenwahl. BMW erreicht die höchste Loyalität.
Besonders treu sind im Firmenkundenmarkt die Fahrer/innen von Premiummarken, wenn sie die Entscheidung über den Dienstwagen selber treffen dürfen, die sogenannten User Chooser. Wenn diese allerdings doch die Marke wechseln, liegt es am häufigsten daran, dass ihnen die neue Marke besser gefällt (15 %), sie eine neue Position antreten (14 %) oder die Verfügbarkeit der neuen Marke besser war (13 %). Und: Die höchste Loyalität erreicht BMW mit 80 Prozent Markentreue.
Das sind einige Ergebnisse der aktuellen User-Chooser-Studie des Marktbeobachters Dataforce. Weitere Ergebnisse der Studie:
- Knapp die Hälfte der Anschaffungsentscheidungen werden von Dienstwagenfahrenden selbst getroffen. In großen Flotten sind es sogar drei Viertel.
- 61 Prozent der Dienstwagenfahrenden bleiben bei der Wahl ihrer Fahrzeuge markentreu und sind damit deutlich treuer als Privatkunden.
- Der Preis der Fahrzeuge ist das Nr.1 Kriterium bei der Anschaffung, gefolgt von der Größe des Fahrzeugs und der Ausstattung.
User Chooser: Fahrzeugwahl orientiert sich stärker am Preis
Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge bringt allerdings Bewegung in die Markenwahl. Nur rund 40 Prozent der aktuellen Elektrofahrzeug-Nutzer sind ihrer vorherigen Marke treu geblieben. Auch neue Marktteilnehmer gewinnen durch die Elektrifizierung an Bedeutung. Bereits ein Drittel der User Chooser könnte sich vorstellen beim nächsten Fahrzeugwechsel eine Marke eines chinesischen Herstellers auszuwählen.
Im Jahr 2020 war die Fahrzeuggröße das wichtigste Auswahlkriterium, und auch der Komfort stand stärker im Vordergrund. 2023 hat sich das geändert, Preissteigerungen, Kostendruck und Lieferengpässe haben ihre Spuren hinterlassen.
Als wichtigstes Auswahlkriterium nennen die User Chooser jetzt den Preis respektive die Leasingrate (17 %). Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis (9 %) hat an Gewicht gewonnen. Erstmals in der Studie hat es auch die Verfügbarkeit auf die Liste der häufigsten Kriterien geschafft.
Der Händler vor Ort wird immer weniger relevant
Sowohl für Informationsbeschaffung als auch für die Fahrzeugkonfiguration richtet sich die Mehrheit der Dienstwagenfahrer bereits an die Internetseiten der Hersteller und Leasingunternehmen, nur knapp 23 Prozent der User Chooser haben ihren Wagen beim Händler vor Ort konfiguriert. Immerhin noch jeder dritte Fahrer bestellt den Dienstwagen dann aber letztendlich noch beim Händler seines Vertrauens.
51 Prozent haben den aktuellen Dienstwagen bereits online bestellt, und 33 Prozent können sich gut vorstellen, die nächste Anschaffung online abzuschließen. Damit würden nur noch 16 Prozent der Fahrer, die die Online-Bestellung Ihres nächsten Dienstwagens kategorisch ausschließen, den lokalen Händlern als Kundenstamm erhalten bleiben.
Über die Studie: Die Neuauflage der User Chooser Studie bietet einen umfassenden Rundumblick auf die Bedürfnisse und Einstellungen von Dienstwagenfahrern. Neben den Daten der Fahrzeugdatenbank IRIS stützt sich die Studie auf eine Befragung von 700 deutschen Dienstwagenfahrer/innen. Titelfoto: AdobeStock
Wieso Händler?
Schon vor 20 Jahren wurde im Rahmen der vom AG zugelassenen Auswahl das Fahrzeug gewählt, dann noch etwas Ausstattung, und dann hat das Fuhrparkmanagement beim Leasinggeber bestellt.
Händler muß ja erst bei Service-Bedarf angefahren werden.
Natürlich könnte man sich vorab – bei Bedarf – beim Händler mal informieren was man im Detail wollen könnte. Ist halt oft nicht notwendig.
Man kann sich ja genauso gut auch vom Hersteller Unterlagen zusenden lassen.