16 Dreizylinder-Motoren in einem Bike: Die „Tinker Toy“ wird am 21. April bei Bonhams versteigert.
Anders als im Automobilbau gelten acht oder gar zwölf Zylinder im Motorradbau als Superlativ. Es geht aber auch anders, denn derartige Kleinkaliber dürften dem künftigen Besitzer des Anfang der Nullerjahre von Simon Whitelock angefertigten Einzelstücks „Tinker Toy“ nur ein mildes Lächeln entlockt haben. Gleich 16 Dreizylinder-Zweitaktmotoren aus der 70er-Jahre-Kawasaki KH250 hatte der britische Ingenieur zu einem gewaltigen 4,2-Liter-Motor zusammengeführt. Die kleinen Dreizylinder sind auf drei Ebenen aneinandergereiht, weshalb der 48-Zylinder-Gigant ziemlich lang und hoch baut. Rahmen und Auspuffanlage wurden in Handarbeit gefertigt. Etliche Teile stammen von verschiedenen Kawasaki-Modellen, Sechsganggetriebe und Fußrastenanlage wurden einer BMW entnommen.
Tinker Toy: Theoretisch über 500 PS
Um die vielen Motoren zu starten, kommt ein zusätzlicher Einzylinder-Zweitaktmotor zum Einsatz. Insofern sind sogar 49 Zylinder vorhanden. Die Tinker Toy läuft, sie ist auch fahrbar, wie einige Youtube-Videos dokumentieren. Trotz eines stark entgegenkommenden Lenkers liegt der Fahrer mit weit nach vorne gestrecktem Oberkörper auf der Tankattrappe. Bequem dürfte die Haltung nicht sein. Zur Leistung hat Whitelock keine Angaben gemacht. Theoretisch könnten die 48 Zylinder über 500 PS bereitstellen. Das Bike soll allerdings nur rund 200 km/h schnell fahren.
Gut 20 Jahre nach ihrer Fertigstellung und dem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde will Whitelock die Tinker Toy am 21. April auf der International Classic MotorCycle Show in Stafford im Rahmen einer Bonhams-Live-Auktion verkaufen. 40.000 bis 60.000 Pfund werden von Bonhams als Zielkorridor veranschlagt, was umgerechnet 47.000 bis 70.000 Euro entspricht. SP-X/Foto: Bonhams
Geiles Moped, würde ich gerne mal fahren