Deutschland benötigt laut einem Forschungsprojekt bis 2030 1.000 Megawatt-Ladepunkte für Elektro-Lkw. Besser wären 2.000.
Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs sollte natürlich auch vor den 3,6 Millionen Lkw nicht halt machen. Um sie zu laden braucht es schnelle Lademöglichkeiten. Laut dem Forschungsprojekt „Hochleistungsladen Lkw-Fernverkehr“, das nun erste Zwischenergebnisse vorgestellt hat, benötigt Deutschland 2030 mindestens 1.000 Megawatt-Ladepunkte für Elektro-Lkw. Den Experten aus Wissenschaft und Industrie zufolge wären bei einer schnelleren Marktdurchdringung eher 2.000 der extrem schnellen MCS-Ladeanschlüsse nötig. Ziel ist eine maximale Wartezeit von 5 Minuten während der Hauptverkehrszeit.
Elektro-Lkw: Ein europäisches Projekt
In dem zugrunde gelegten Szenario sind 2030 rund 15 Prozent der Lkw im Bestand batterieelektrisch unterwegs. Sie sollen die Hälfte ihrer Ladevorgänge während der 45-minütigen Lenkzeitunterbrechung nach viereinhalbstündiger Fahrt an öffentlicher Infrastruktur absolvieren. Den übrigen Fahrstrom sollen die Lkw in den Logistik-Zentren und Depots tanken, etwa beim Be- und Entladen.
Der zügige Ausbau der Lkw-Ladeinfrastruktur ist ein europäisches Projekt. Eine EU-Verordnung hat bereits Mindeststandards für die Mitgliedsstaaten festgelegt, so müssen in Deutschland bis 2025 insgesamt 32 Lkw-Ladeorte entstehen, bis 2027 sind es 104 und bis 2030 schließlich 314 Lkw-Ladestandorte. Die Säulen müssen sich alle 60 bis 100 Kilometer an der Autobahn finden. An dem vom Fraunhofer ISI koordinierten Forschungsprojekt sind unter anderem die Lkw-Hersteller Daimler Truck, MAN, Scania, Traton und Volvo beteiligt. SP-X/Titelfoto: Daimler Truck
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