Mitsubishi hat den ASX renoviert. Er hebt sich nun deutlicher vom Renault Captur ab. Rein elektrisch gibt es ihn aber nicht.
Gerade einmal ein Jahr nachdem Mitsubishi den ASX wieder auf die Straße gebracht hat, kommt jetzt eine Neuauflage. Wie gehabt basiert auch der neue ASX auf der CMF-B-Plattform der Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Damit sind der Renault Captur und der ASX zumindest technisch weiterhin baugleich. Doch optisch hebt sich der Mitsubishi jetzt weitaus klarer vom Renault ab. Das gilt in allererster Linie für das Gesicht des ASX. Die Front ist weit nach unten gezogen. Zwischen den schmal gehaltenen Voll-LED-Scheinwerfern sorgt die für Mitsubishi-Modelle typische breite und mit sechs Stegen versehene Spalte für einen markanten Auftritt. Dagegen sieht der Vorgänger eher brav aus.
Die Motorhaube wölbt sich an den Seiten oberhalb der Radkästen nach oben und unterstreicht so die breiten und hohen Schulterlinien. Das nach hinten leicht abfallende Dach soll die sportliche Note des ASX betonen. Die kann das kompakte SUV mit einer Länge von 4,23 Metern, einer Breite von 1,80 Metern (ohne Außenspiegel) und einer Höhe von 1,58 Metern beim Fahren allerdings nicht bestätigen. Doch dazu später mehr.
Gewonnen hat auch die Ausstattung des Innenraums. Hier fällt sofort der 10,4 Zoll große Infotainment-Bildschirm auf, der serienmäßig verbaut ist. Fahrmodi und Ambientebeleuchtung lassen sich hier einstellen. Auch das Smartphone kann mit Apple CarPlay oder Android Auto gespiegelt werden. Unter dem Screen ist eine Tastenleiste angesiedelt, mit der sich die Klimaanlage einstellen lässt. Viele Funktionen sind zudem über das Multifunktionslenkrad zu bedienen.
Mitsubishi ASX: Google integriert
Von Renault übernommen wurde beim ASX der für die Franzosen typische Bedienstock am Lenkrad für das Radio. Frau oder Mann am Steuer blicken generell auf ein digitales Display, das in den höheren Ausstattungslinien zehn, sonst sieben Zoll groß ist. Ab der Intro-Edition ist das so genannte Google Built-In integriert. Damit gibt es über das Infotainment-System Zugriff auf Anwendungen wie beispielsweise Google Maps. Mit an Bord ist dann auch der Google Assistant, der durch den Sprachbefehl „Hey Google“ oder durch langes Drücken der Push-to-Talk-Taste am Lenkrad aktiviert werden kann. Mit ihm lassen sich in natürlicher Sprache unter anderem die Navigation aktivieren, Textnachrichten versenden oder Telefonanrufe tätigen.
Das Platzangebot ist für ein Fahrzeug dieser Größenordnung absolut in Ordnung. Die vorderen Sitze sind gut gepolstert, hinten wird’s für großgewachsene Personen naturgemäß etwas enger. Das Kofferraumvolumen beträgt 422 Liter, kann bei umgelegten hinteren Lehnen auf um die 1.200 Liter vergrößert werden.
Doch nun zum Fahren. Mitsubishi bietet vier unterschiedliche Motorisierungs-Versionen für den ASX an. Einstiegsmodell ist ein Einliter-Dreizylinder mit 67 kW/91 PS, der mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert ist. Ebenfalls mit diesem Getriebe ist der 103 kW/140 PS starke 1,3 Liter Mild-Hybrid im Angebot. Dieser Vierzylinder-Turbo ist außerdem mit einem siebenstufigen DSG-Getriebe zu haben, leistet dann 116 kW/158 PS.
An der Spitze der Antriebspalette steht ein Vollhybrid. Hier ist ein 69 kW/94 PS starker 1,6-Liter-Turbobenziner mit zwei Elektromotoren kombiniert, die jeweils 36 kW/49 PS leisten. Das führt zu einer Systemleistung von 105 kW/143 PS. Genau mit dieser Version waren wir auf der ersten Testfahrt unterwegs. Antritt und Durchzug sind wirklich gut. Lediglich unter Volllast entwickelt das System ein etwas mühsam wirkendes Arbeitsgeräusch. Dann sind auch die Wechsel der Fahrstufen deutlich zu spüren.
Ein Vollhybrid an der Spitze
In der Stadt hingegen fährt sich der Vollhybrid oftmals wie ein E-Auto. Immerhin hat der Wagen eine Akkukapazität von 1,24 kWh, die sich beim Bremsen und Rekuperieren immer auffüllt. So rollt der ASX nicht nur leise, sondern auch verbrauchsgünstig dahin. Im urbanen Umfeld ist ein Verbrauch von etwas mehr als vier Litern durchaus zu erreichen. Nach flotter Fahrt auf Landstraßen oder Autobahnen hingegen zeigt der Bordcomputer im Durchschnitt auch mal eine Sieben vor dem Komma an.
Der erhöhte Verbrauch ist das eine, wenn’s zügig vorangeht. Auf der anderen Seite ist auch das Fahrwerk nicht wirklich auf sportliche Unternehmungen ausgelegt. Die Entwickler haben bei der Abstimmung von Federung und Dämpfung eindeutig den Komfort in den Vordergrund geschoben. Das macht sich vor allem bei schnell angefahrenen Kurven oder hektischen Spurwechseln bemerkbar. Irgendwie wirkt der ASX dann weich. Auf der geraden Strecke indessen macht sich diese Auslegung eher positiv bemerkbar. Die Lenkung ist hier ausreichend direkt, zeigt keinerlei nervöse Reaktionen. Schlechte Fahrbahnoberflächen werden souverän passiert.
Um die Sicherheit zu erhöhen, hat Mitsubishi dem ASX weitere Assistenzsysteme spendiert. In Serie oder auf Wunsch gibt es nun zu den bisher bekannten unter anderem noch Assistenten für Aufmerksamkeit, Ausstieg und Parken.
Schon die Einstiegsausstattung des ASX mit der Basismotorisierung zum Preis von 23.990 Euro ist umfangreich bestückt. Außer den LED-Scheinwerfern sind beispielsweise elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, ein höhenverstellbarer Fahrersitz und USB-C-Anschlüsse vorn vorhanden. Der Vollhybrid startet in einer höheren Ausstattungsstufe bei 29.990 Euro.
Zum Start des ASX hat Mitsubishi eine Rabattaktion mit einem Nachlass von 1.500 Euro beschlossen. Das dürfte dazu beitragen, dass der ASX bei den Verkaufszahlen im Vergleich zum Renault-Bruder Captur weiterhin die Nase vorne hat. Im ersten Halbjahr war der ASX-Absatz immerhin doppelt so hoch wie der des Captur.
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