Dacia hat dem Spring ein neues Gesicht gegeben und digitaler ausgestattet. Dennoch sinkt der Preis deutlich.
Design punktet. Und auch der Preis. Das hat auch Dacia längst erkannt und deshalb nun auch dem Elektroauto Spring das neue Gesicht der Marke verpasst. Und nach dem Wegfall der E-Auto-Prämie kommt Dacia dem Kunden insofern entgegen, dass man den Preis um 6.000 Euro gesenkt hat. Die Basisvariante kostet nun 16.900 Euro brutto. Im Serienumfang der Basisversion 45 Essential (33 kW/45 PS) sind unter anderem ein digitales 7-Zoll-Kombiinstrument, ein höhenverstellbares Lenkrad und Zentralverriegelung mit Fernbedienung enthalten. Das ab 17.900 Euro erhältliche Komfortniveau Expression bietet zusätzlich eine manuelle Klimaanlage und eine Lichtautomatik. Expression lässt sich auch mit der 48 kW/65 PS-Version kombinieren (ab 18.900 Euro). Ausschließlich der stärkere Variante ist die Ausstattungslinie Extreme (ab 19.900 Euro) mit Navigation, Smartphone-Anbindung per Apple CarPlay und Android Auto und kuperfarbenen Dekorelementen vorbehalten.
Doch zunächst zu den Design-Änderungen. Der Kleinstwagen wirkt nun etwas robuster, bietet eine Spur mehr SUV-Charakter. Veränderungen gibt es zudem im Innenraum. Das Armaturenbrett wurde neu gestaltet. Serienmäßig ist immer ein individuell gestaltbares, digitales Sieben-Zoll-Display integriert. Die höheren Ausstattungsversionen haben ein Zehn-Zoll-Multimedia-Display in der Mitte des Instrumententrägers. Zwar haben die Designer im Passagierabteil auch einige Farbtupfer gesetzt. Die können allerdings keinesfalls darüber hinwegtäuschen, dass bei der Materialauswahl jeder mögliche Cent gespart wurde. Hartplastik beherrscht Armaturenbrett und die Innenseiten der Türen. Die fallen zudem mit einem leicht blechernen Klang ins Schloss.
Die Sitze sind ordentlich gepolstert, die Flächen aber sehr kurz, so dass die Oberschenkel nur wenig Auflage haben. Hinten geht es bei einem Auto, das gerade einmal 3,70 Meter lang, inklusive Spiegel 1,77 Meter breit und 1,52 Meter hoch ist, naturgemäß eng zu. Und auch die Türausschnitte sind eher klein geraten. Da kann der Kopf schon mal am oberen Rand anstoßen, wenn’s beim Ein- und Aussteigen zu schnell gehen soll.
Dacia Spring: Frunk mit 35 Litern
Eine ordentliche Größe hat dagegen mit 308 Litern der Laderaum. Wird die hintere, einteilige Lehne vorgeklappt, wächst der Stauraum auf 1.004 Liter. Die Ladekante hinter der weit öffnenden Heckklappe hat eine Höhe von 72 Zentimetern. Und es gibt einen Frunk. Unter der vorderen Haube liegt ein Fach mit einem Volumen von 35 Litern. Das ist ebenso praktisch wie eine Vielzahl von Ablagefächern im Passagierabteil.
Die beiden Ausstattungslinien Essential und Expression sind mit einem Multimedia-System ausgerüstet, das Medieninformationen und Telefonanrufe auf der digitalen Instrumententafel anzeigt. Außerdem verfügt es über zwei Lautsprecher, eine Bluetooth-Verbindung und einen USB-Anschluss. In Verbindung mit der kostenlosen Media Control App kann der Fahrer über sein Smartphone Radio- und Medienfunktionen nutzen und auf andere Funktionen wie beispielsweise Navigation zugreifen. Die dritte Ausstattungsversion Extreme besitzt das Media Nav Live System mit Echtzeit-Verkehrsinformationen in Serie (optional bei „Expression“). Hier ist der Zehn-Zoll-Touchscreen verbaut. Außerdem kann es für die drahtlose Nutzung von Apple CarPlay und Android Auto verwendet werden.
Daran, dass der Spring ganz eindeutig ein Wagen für die Stadt ist, hat sich indessen nichts geändert. Das gilt ebenso für die Größe der Batterie und damit die Reichweite wie für die Abstimmung des Fahrwerks. Verbaut ist eine lediglich 188 Kilogramm wiegende Lithium-Ionen-Batterie mit einer Nennkapazität von 26,8 kWh. Damit ist laut Hersteller eine Reichweite von etwa 225 Kilometer möglich.
Zwei Motorvarianten stehen zur Wahl
Wie bislang stehen mit 33 kW (45 PS) im Spring 45 und 48 kW (65 PS) im Spring 65 zwei Leistungsstufen zur Wahl. Die WLTP-Verbrauchswerte liegen bei 14,1 und 13,2 kWh. Im Stadtverkehr soll die Energie im Akku in beiden Varianten für um die 300 Kilometer reichen. Hier kann der neue B-Modus für mehr Rekuperation angewählt werden. Während das Einstiegsmodell Essential immer mit der 33-kW-Maschine ausgerüstet ist, besteht bei der Expression-Version die Wahl zwischen beiden Leistungsstärken. Der Extreme wird generell vom größeren Motor angetrieben. Mit dem waren wir unterwegs und sind tatsächlich ziemlich nahe an den WLTP-Verbrauchwert gekommen.
Geladen werden kann der Dacia Spring an der Haushaltssteckdose. 13,5 Stunden dauert es da, um den Akku auf 100 Prozent seiner Kapazität zu bringen. An einer Wallbox lädt der Spring mit 3,7 kW, und es dauert 8,5 Stunden bis 100 Prozent. Optional bietet Dacia eine DC-Schnelllademöglichkeit für 30 kW an. Von Null auf 80 Prozent muss dann eine knappe Stunde gerechnet werden.
Das alles passt zum Anspruch, der an einen Stadtwagen gestellt werden kann. Dacias Kundenbefragungen haben ergeben, dass 75 Prozent der Spring-Besitzer das Auto zu Hause laden. Außerdem wurde so ermittelt, dass bei durchschnittlich vier Fahrten am Tag um die 37 Kilometer mit dem Stromer zurückgelegt werden. Der Spring ist also ein Stadtwagen durch und durch.
Wendig und flott in der Stadt
Dementsprechend ist auch das Fahrverhalten. In der Stadt zeigt sich der Kleine, der entweder auf 14 oder 15 Zoll Rädern rollt, mit einem Wendekreis von 9,5 Metern extrem wendig und auch durchaus flott im Antritt. Anders sieht es aus auf der Landstraße aus. Da werden die Schwächen des Fahrwerks und auch der Lenkung deutlich. Unebenheiten der Straße kommen ziemlich ungefiltert im Innenraum an. Schweller müssen in Schrittgeschwindigkeit genommen werden, sonst poltert des gewaltig.
Wenn Kurven mit Tempo 70 angefahren werden, schwankt die Karosserie und der nur 984 Kilogramm leichte Wagen schiebt über die Vorderräder. Zudem ist die Lenkung trotz technischer Verbesserungen im Vergleich zur bisherigen Ausführung des Spring noch immer indirekt. Am Lenkrad muss schon weit gedreht werden, um eine Reaktion zu spüren.
Doch das alles ist in der Stadt vermutlich eher unbedeutend. Und schreckt die Käufer ebenso wenig ab wie die Tatsache, dass der Wagen in der Euro-NCAP-Einstufung lediglich einen Stern bekommt. Schließlich haben sich seit der Markteinführung 2021 mehr als 150.000 Käufer für den Dacia Spring entschieden. Allein im vergangenen Jahr waren es 61.800. Die meisten Zuspruch dabei fand die Extreme-Variante, die mit 19.900 Euro in der Preisliste steht. Auch dann ist der Dacia Spring derzeit noch immer das günstigste E-Auto.
Dacia Spring – Technische Daten:
Fünftüriges Klein-SUV; Länge: 3,70 Meter, Breite: 1,77 m (mit Außenspiegeln), Höhe: 1,90 m, Radstand: 2,42 m, Kofferraum: 308 bis 1.004 Liter.
Electric 45: Ein Elektromotor, 33 kW/ 45 PS, Drehmoment: 125 Nm, Frontantrieb, 0-100 km/h: 19,1 s, Vmax: 125 km/h, Lithium-Ionen-Batterie, Kapazität 26,8 kWh, keine Wärmepumpe, max. Ladeleistung 3,7 kW (AC)/0 kW (DC), Verbrauch: 14,1, Reichweite: ca. 225 km, Preis: ab 16.900 Euro.
Electric 65: Ein Elektromotor, 48 kW/ 65 PS, Drehmoment: 113 Nm, Frontantrieb, 0-100 km/h: 13,7 s, Vmax: 125 km/h, Lithium-Ionen-Batterie, Kapazität 26,8 kWh, keine Wärmepumpe, max. Ladeleistung 3,7 kW (AC)/30 kW (DC/Aufpreis), Verbrauch: 13,7, Reichweite: ca. 228 km, Preis: ab 18.900 Euro.
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