Auch Traktoren sollen CO2-neutral werden. Wie das bei kleineren Modellen gehen könnte, zeigt der Allgäuer Hersteller Fendt.
Fendt bringt als erster deutscher Hersteller einen vollelektrischen Standardtraktor aufs Feld. Der E-Traktor e100 Vario ergänzt ab dem kommenden Frühjahr das E-Zugmaschinenangebot der Allgäuer, das bislang aus dem Schmalspurmodell e100 V Vario besteht. Gedacht ist der Neue vor allem für den Einsatz im Gemüsebau, auf Viehbetrieben und bei Kommunen.
Einen Preis nennt das Unternehmen nicht, allerdings dürfte der E-Traktor in der Anschaffung zunächst rund 40 Prozent teurer sein als ein vergleichbares Dieselmodell. Ausgeglichen werden soll das zumindest teilweise durch geringeren Wartungsaufwand und niedrige Betriebskosten – vor allem beim Laden über die hofeigene PV-Anlage.
Batterie mit 100 kWh
Weil der E-Traktor nicht über eine Abgasanlage verfügt, die sich im Betrieb erhitzt, soll er sich besonders für Arbeiten an empfindlichen Folientunneln eignen. Die geringen Geräuschemissionen erweitern zudem die Einsatzmöglichkeiten in Wohngebieten und Parkanlage, etwa in Winterdienst.
Die Batterie des e100 Vario fasst 100 kWh an Energie, genug für rund fünf Stunden Arbeit. Anschließend wird Wechselstrom mit bis zu 22 kW geladen, Gleichstrom fließt mit 80 kW in den Akku. Im günstigsten Fall ist der Fendt damit nach 45 Minuten wieder zu 80 Prozent geladen.
Der batterieelektrische Antrieb ist eine Möglichkeit, zumindest kleinere Landmaschinen emissionsfrei zu nutzen. Bei größeren Traktoren kommt aktuelle Batterietechnik schnell an ihre Grenzen. Hersteller und Landwirte setzen dort eher auf alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff, E-Fuels oder HVO100. Holger Holzer/SP-X
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