E-Autos schneiden bei der HU grundsätzlich nicht besser ab als Verbrenner, so der TÜV-Report 2025. Das Tesla Model 3 fällt oft durch.
Elektroautos schneiden bei der Hauptuntersuchung (HU) im Vergleich zu anderen Fahrzeugen von sehr gut über durchschnittlich bis schlecht ab. Das zeigen die Ergebnisse des TÜV-Reports 2025, bei dem erstmals zehn Elektrofahrzeuge in die Auswertung eingeflossen sind.
„Elektroautos erobern langsam aber stetig den Gebrauchtwagenmarkt“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, bei der Vorstellung des TÜV-Reports 2025. „Die Hauptuntersuchung zeigt: Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner.“ Dennoch stoßen die Sachverständigen bei E-Autos immer wieder auf einige antriebstypische Mängel. „Die Achsaufhängungen kommen bei vielen Elektroautos nicht mit dem hohen Gewicht der Antriebsbatterie zurecht und verschleißen vorzeitig“, sagte Bühler. „Die Bremsen von E-Autos werden aufgrund der Rekuperation seltener genutzt. Die Folge: Die Bremsscheiben weisen Mängel auf und die Bremsfunktion lässt nach.“ Fahrer/innen sollten daher darauf achten, die Bremsen regelmäßig bewusst zu nutzen.
Model 3: Oft „erhebliche Mängel“
Besonders schlecht schneidet – wie schon 2024 – der Tesla Model 3 ab: 14,2 Prozent der geprüften Fahrzeuge fallen bei der ersten HU nach drei Jahren mit erheblichen Mängeln durch. Im Ranking der 111 in dieser Altersklasse geprüften Fahrzeuge belegt der Tesla den letzten Platz, ebenso bei den 4- bis 5-Jährigen. „Über das schlechte Abschneiden des Model 3 kann auch die hohe Laufleistung nicht hinwegtäuschen“, sagte Bühler. Neben Mängeln an Bremsen und Achsen träten beim Tesla auch besonders viele Beleuchtungsmängel auf. Das spreche für Defizite bei Service und Wartung. Hier müsste der Hersteller nachbessern und die Halter verstärkt auf die Pflege achten.
Im roten Bereich liegt auch der Renault Zoe mit einer Mängelquote von 8,9 Prozent. Deutlich besser schneidet der VW e-Golf ab, der mit einer Mängelquote von 3,4 Prozent auf dem neunten Platz landet und die Kompaktklasse gewinnt. Ebenfalls vorne dabei: Der Hyundai Kona Elektro mit 4,0 Prozent Mängelquote und der Mini Cooper SE mit 4,4 Prozent. Im Mittelfeld liegen der VW ID.3 (5,0 Prozent) und der VW ID.4/ID.5 (5,9 Prozent).
TÜV-Report: Honda Jazz ganz vorne
Gesamtsieger des aktuellen TÜV-Reports 2025 ist der Kleinwagen Honda Jazz. Nur 2,4 Prozent der 2 bis 3 Jahre alten Fahrzeuge fahren beim TÜV mit erheblichen Mängeln vor. Das ist die niedrigste Mängelquote aller geprüften Fahrzeuge. Die anderen Altersklassen gewinnt souverän der Porsche 911 Carrera. In den verschiedenen Fahrzeugklassen überzeugt unter den 2- bis 3-Jährigen der Kia Picanto (6,4 Prozent) bei den Minis und bei den Kleinwagen der Gesamtsieger Honda Jazz (2,4 Prozent). Sieger in der Kompaktklasse ist der VW e-Golf (3,4 Prozent) und in der Mittelklasse der Audi A4/A5 (4,7 Prozent). Der VW Golf Sportsvan siegt bei den Vans mit 2,5 Prozent und der Audi Q2 mit 2,6 Prozent bei den SUV.
Für den gemeinsam mit der AutoBild produzierten TÜV-Report 2025 sind 10,2 Millionen Hauptuntersuchungen von Pkw ausgewertet worden, die von Juli 2023 bis Juni 2024 durchgeführt wurden. Untersucht wurden für den aktuellen TÜV-Report 228 verschiedene Fahrzeugtypen, darunter zehn reine Elektrofahrzeuge (BEV). Titelfoto: Tesla
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