Opel hat nun den Frontera vorgestellt. Er kommt als Hybrid und reiner Stromer auf den Markt. Erste Eindrücke.
Schon vor einiger Zeit angekündigt, kommt nun, pünktlich zum 125-jährigen Bestehen der Marke, der Opel Frontera auf den Markt. Trotz des traditionsreichen Offroad-Erbes ist Allradantrieb in dem Kompakt-SUV aber nicht zu haben. Mit dem Ur-Frontera teilt sich die neue Generation die kantige Optik und den hohen Nutzwert zum erschwinglichen Preis. Los geht es ab 23.990 Euro mit dem Mildhybrid. Der rein elektrische Frontera startet bei 28.990 Euro.
Das neue Modell mit altem Namen ersetzt den Opel Crossland und greift dabei auf den Smart-Car-Baukasten für die Klein- und Kompaktklasse aus dem Stellantis-Konzern zurück, auf der bereits die Citroën-Modelle ë-C3 oder C3 Aircross vom Band rollen. Die Plattform wurde dabei mit einem Fokus auf E-Autos entwickelt, kann aber auch mit Hybrid-Antrieben bestückt werden. Das 4,39 Meter lange und 1,64 Meter hohe SUV hat einen Radstand von 2,67 Meter, was eine sehr gute Raumausnutzung mit ausreichend Kopf- und Beinfreiheit auf der Rückbank bedeutet. Zu den interessanten Optionen zählt für 800 Euro extra eine dritte Sitzreihe, die den Fünf- zum Siebensitzer macht. Sie ist allerdings den Hybridantrieben vorbehalten.
Frontera: Bis zu 1.600 Liter Stauraum
Der Kofferraum mit doppeltem Ladeboden bietet 460 Liter Stauraum. Legt man die teilbare Rücksitzbank (60:40) um, werden daraus bis zu 1.600 Liter. Ähnlich wie man es von Fahrradsatteln kennt, haben die Vordersitze serienmäßig eine mittig verlaufende Vertiefung, die bei längeren Fahrten das Gewicht besser auf die Sitzknochen verteilt und den Druck auf das Steißbein verringert.
Der elektrische Frontera kommt zunächst mit nur einer Batterieoption. Die ist mit 44 kWh eher knapp bemessen und bringt das Fahrzeug laut WLTP bis zu 305 km weit. Ein Long Range-Variante mit größerer Batterie für bis zu 400 km Reichweite ist für nächstes Jahr geplant. Die Fahrwerte des 83 kW/113 PS starken E-SUV reichen beim Quartett eher nicht für einen Stich. Die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h gelingt in trägen 12,1 Sekunden. Bei Tempo 140 ist Schluss.
Der Verbrauch wird mit realistischen 18,5 kWh auf 100 km angegeben, was für ein Fahrzeug dieser Gewichtsklasse (1.344 kg) Durchschnitt ist. Der Stopp für eine Standardladung von 20 bis 80 Prozent Batteriekapazität ist in knapp 26 Minuten erledigt. Dabei lädt der kleine Speicher mit maximal 100 kW Gleichstrom. Für das Wechselstromladen ist nur ein einphasiger Bordlader serienmäßig. Dringend zu empfehlen ist daher das dreiphasige Gerät mit 11 kW Ladeleistung für 400 Euro Aufpreis.
11-kW-Lader gegen Aufpreis
Um den Einstiegspreis deutlich unter dem Niveau von 30.000 Euro zu halten, sparte man innen mit eiserner Hand. Opel selbst nennt das Ausstattungs-Detox und sagt, man fokussiere sich eben auf das Wesentliche. Tatsächlich geht es an Bord daher eher spartanisch zu. Das fällt aufgrund der klaren Interieur-Gestaltung allerdings nicht sofort ins Auge. Ein Schlüssel, den man zum Starten ins Schloss stecken und umdrehen muss, wirkt in einem modernen E-Auto aber arg altbacken. Opel betont dabei auch den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Schließlich besteht der Frontera zu 95 Prozent aus wiederverwendbarem Material, zudem wurde im Innenraum komplett auf tierisches Leder verzichtet.
Infos zur Fahrt und zum Fahrzeug vermittelt ein Bildschirm-Duo mit je 10-Zoll-Diagonale, von dem das aufpreispflichtige zentrale Display leicht zum Fahrer geneigt ist. Serienmäßig an Bord ist mittig allerdings bloß eine Smartphone-Klemme. Ärgerlich ist, dass bei der Funktionalität auch hier gespart wurde und noch nicht mal der Durchschnittsverbrauch angezeigt werden kann.
Neben Touch- und Sprachsteuerung gibt es nur noch wenige haptische Knöpfe, zum Beispiel für die Klimatisierung. Immerhin lädt das Smartphone optional auch kabellos. Zu den Merkmalen der Basisausführung Frontera Edition zählen unter anderem eine manuelle Klimaanlage, 16-Zoll-Stahlräder und die wichtigsten Assistenzsysteme. Die höhere Ausstattungslinie Frontera GS bietet für jeweils 3.500 Euro Aufpreis 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Klimaautomatik und ein Infotainmentsystem mit Zentralbildschirm.
Wer noch nicht bereit ist für den Umstieg auf ein E-Auto wählt alternativ eine der beiden rund 5.000 oder 3.200 Euro günstigeren Verbrenner-Varianten mit 74 kW/100 PS oder 100 kW/136 PS. Beiden gemein ist ein 1,2-Liter-Turbobenziner, der an ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt ist und elektrische Unterstützung von einem 48V-System erhält. Im Stadtverkehr, beim Rollen von Ampel zu Ampel, bewegt sich das Auto über kurze Strecken auch rein elektrisch dahin. SP-X
Opel Frontera Edition – Technische Daten:
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,39 Meter, Breite: 1,85 Meter (mit Außenspiegeln: 2,02 Meter), Höhe: 1,64 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 460-1.600 Liter.
Frontera Mildhybrid (74 kW/100 PS): 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, 74 kW/100 PS, maximales Drehmoment: 205 Nm bei 5.500 U/min, Frontantrieb, 6-Gang-Doppelkupplung, 0-100 km/h: 11,0 s, Vmax: 180 km/h, Normverbrauch: 5,5 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 122-123 g/km, Preis: ab 23.900 Euro.
Frontera Mildhybrid (100 kW/136 PS):1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, 100 kW/136 PS, maximales Drehmoment: 230 Nm bei 5.500 U/min, Frontantrieb, 6-Gang-Doppelkupplung, 0-100 km/h: 9,0 s, Vmax: 190 km/h, Normverbrauch: 5,2-5,3 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 118-120 g/km, Preis: ab 25.700 Euro.
Frontera elektrisch: E-Motor mit 83 kW/113 PS, Drehmoment: 124,5 Nm, 0-100 km/h: 12,1 s, Vmax: 140 km/h, Verbrauch: 18,2-18,5 kWh/100 km, CO2-Ausstoß: 0 g/km, Akkugröße: 44 kWh, Reichweite: 305 km (WLTP), Ladeleistung: 100 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 20-80 % in 26 Minuten, AC: 0-100% in 5:00 Std., Preis: ab 28.990 Euro.
Add a Comment