Alfa Junior

Alfa Romeo Junior: Unterwegs mit der Basis

Der Junior ist das erste rein elektrisch angetriebene Modell von Alfa Romeo. Wir waren mit dem Basismodell Elettrica unterwegs.

Der Einstieg in Alfas Elektrowelt erfolgt mit dem Junior Elettrica, der von einem 115 kW (156 PS) starken Motor über die Vorderräder angetrieben wird. Zweite E-Version ist der Veloce mit 207 kW (280 PS), über den wir schon berichtet haben.

Nun also die Basis: Generell ist die Karosserie des Junior im SUV-Stil gezeichnet. Mit einer stark ansteigenden, leicht geschwungenen Schulterlinie weisen die Designer optisch auf eine sportliche Note des Autos hin. In den mit schwarzen Kunststoffleisten bestückten Radhäusern drehen sich beim Elettrica mit 215/55er Reifen versehene 18-Zoll-Aluräder. In der Länge misst der Junior 4,17 Meter, in der Breite mit Außenspiegeln 1,98 Meter, in der Höhe 1,53 Meter. Der Veloce liegt übrigens 25 Millimeter tiefer.

Alfa Junior
Sportliche gezeichnet: Alfa Romeo Junior Elletrica. Fotos: Alfa Romeo

Aufgrund des Radstands von 2,56 Metern gibt es im Innenraum viel Platz. Hier setzt sich zudem die sportliche Prägung fort. Sämtliche Anzeigen und Bedienelemente sind auf den Platz am Steuer ausgerichtet. Das volldigitale Kombiinstrument misst ebenso wie der Touchscreen des Infotainmentsystems 10,25 Zoll. Letzterer ist leicht in Richtung des handlichen Multifunktionslenkrads geneigt, könnte aber etwas höher und damit besser in Blickrichtung liegen. Direkt unter dem Bildschirm liegt eine separate Leiste für die Bedieneinheit der Klimaautomatik sowie der manuelle Lautstärkeregler.

Alfa Junior: Organizer statt Frunk

Den Starterknopf haben die Gestalter auffällig ganz zentral vorne in der Mittelkonsole platziert. Leicht versetzt dahinter lassen sich die drei Fahrmodi Advanced Efficiency, Natural oder Dynamic anwählen. Die Sitze sind nicht nur fest gepolstert, sondern bieten auch guten Seitenhalt. Bequem geht es auf der Rückbank selbst für große gewachsene Mitfahrer zu. Kopf- und Beinfreiheit sind schlichtweg bestens. Da gibt es nichts zu mäkeln.

Etwas anders sieht es bei der Materialauswahl aus, da doch einiges an nicht wirklich schönem Hartplastik verbaut ist. Das schwächt den ansonsten wirklich guten Gesamteindruck des Innenraums. Dahinter öffnet sich ein relativ großes Ladeabteil. 400 Liter stehen hier zur Verfügung. Werden die im Verhältnis 60:40 geteilten hinteren Lehnen vorgeklappt, wächst der Stauraum auf bis zu 1.265 Liter. Das kann sich mehr als sehen lassen und unterstreicht die Alltagstauglichkeit des Junior. Einen Frunk hat der Alfa nicht. Gegen Aufpreis ist unter der Fronthaube aber ein Ladekabel-Organizer zu haben. Dort kann das serienmäßig mitgelieferte Mode-3-Kabel verstaut werden.

Alfa Junior
Der Kofferraum fasst 400 bis 1.265 Liter.

Fahrwerk und Lenkung des Junior sind schon der Basisversion auf Sport getrimmt, ohne dass der Komfort leidet. Lenkmanöver werden präzise umgesetzt, zügig genommene Kurven bereiten keinerlei Probleme. Da kommt Fahrfreude auf. Ein klein wenig enttäuschend hingegen sind Antritt und Durchzug der Hybrid-Syncron-E-Maschine. Schließlich ist der Junior Elettrica mit lediglich 1.545 Kilogramm ein absolutes Leichtgewicht unter den Stromern. Doch der Sprint aus dem Stand oder auch Beschleunigungsmanöver zum Überholen gelingen nicht so sportlich wie erwartet. Neun Sekunden dauert es, bis der Junior Elettrica die Marke 100 km/h erreicht, in der Spitze sind 150 Kilometer pro Stunde möglich.

51-kWh-Akku für 410 Kilometer

Die Energie wird in einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Nettokapazität von 51 kWh gespeichert. An einer Schnellladesäule mit 100 kW dauert es laut Alfa etwa 30 Minuten, um den Akku von zehn auf 80 Prozent zu laden. Mit 11 kW über den Onboard-Lader sollen es fünf Stunden und 45 Minuten sein. Zwar haben wir bei unseren Fahrten mit dem Elettrica über insgesamt knapp 70 Kilometer den WLTP-Wert von 15,1 kWh nicht ganz erreicht. Doch die im Display angezeigten 16,4 kWh sind bei Temperaturen um drei Grad über dem Gefrierpunkt und einigen Zwischenspurts durchaus in Ordnung. Damit sind dann mehr als 300 Kilometer machbar. Alfa gibt als WLTP-Norm 410 Kilometer, beziehungsweise 592 Kilometer im reinen Stadtverkehr an.

Zur Serienausstattung des elektrisch angetriebenen Alfa Junior zählen unter anderem ein Vielzahl von Assistenzsystemen, eine aktive Geschwindigkeitsregelung, Voll-LED-Scheinwerfer und -Heckleuchten, die digitalen Displays, elektrisch verstellbare Außenspiegel, eine Wärmepumpe und ein Navigationssystem mit EV-Routing. Dabei wird die Route unter Berücksichtigung der Ladepausen berücksichtigt.

Alfa Junior
Alfa Romeo setzt weiterhin auf Schalter und Knöpfe.

Das alles hat aber auch seinen Preis. Der bereits bestellbare und in den kommenden Wochen zu den Händlern rollende Alfa Junior Elettrica startet bei 39.500 Euro, der Veloce kostet mindestens 48.500 Euro.

Kunden, die sich noch nicht für einen Stromer entscheiden wollen, können übrigens auch einen Junior mit Verbrenner wählen. Der Mildhybrid mit dem Namen Ibrida und einem Gewicht von gerade einmal 1.305 Kilogramm wird von einem 100 kW (136 PS) starken 1,2-Liter-Dreizylinder angetrieben. Die elektrische Komponente besteht aus einer 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und einem Elektromotor mit 21 kW Leistung, der in das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Der Junior Ibrida steht ab 29.500 Euro in der Preisliste.

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