Eine Studie der Uni Stanford kommt zu dem Resultat, dass E-Auto-Akkus länger halten als gedacht. Die Gründe überraschen.
Beim Wechsel hin zur E-Mobilität gibt es einen bislang (großen) Unbekannten: die Haltbarkeit der Akkus. Doch mit dem Wachstum der E-Auto-Bestände schält sich die Erkenntnis heraus, dass die Batterien in der Praxis deutlich länger halten als bislang prognostiziert. Einer Studie des Battery Center an der Universität Stanford zufolge ist ein Lebensdauer-Plus von bis zu 40 Prozent denkbar, weil die tatsächliche Nutzung von E-Autos deutlich materialschonender verläuft als die im Labor simulierten Szenarien.
Auf dem Prüfstand werden Lade- und Entladevorgänge in der Regel am Stück und vielfach hintereinander durchgeführt, meist schnell, mit hohen Lade- und Entladeraten. In der Praxis hingegen parken E-Autos zwischendurch, rekuperieren viel oder kriechen im Schleichtempo durch den Stau. Dabei geht es nicht um einen offensichtlich schonenden Fahrstil; auch eher fordernde Manöver wie kurze, scharfe Beschleunigungsvorgänge verlangsamen die Batterie-Alterung. Das überrascht, denn bislang galten gerade diese Durchzugs-Spitzen in der Forschung als besonders schädlich für die Lebensdauer.
Sprints sind wohl eher förderlich
Die nun in der Fachzeitschrift „Nature Energy“ veröffentlichten Ergebnisse der Forscher sollen nun helfen, die Batterie-Software der Autohersteller zu optimieren. Auch die Batteriehersteller könnten von den Erkenntnissen profitieren. Aktuell geben die meisten Autobauer in Europa eine Batterie-Garantie von acht Jahren oder mindestens 100.000 Kilometer. Bis dahin sollen mindestens 70 Prozent der Ursprungskapazität erhalten bleiben. Auch erste Praxiserfahrungen zeigen aber, dass die Akkus in der Regel noch deutlich länger durchhalten.
Zu den gleichen Ergebnissen kam zuletzt auch eine Studie von Aviloo und P3, die Sie hier nachlesen können. SP-X/Titelfoto: VW
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