Lichtblicken

Von Lichtblicken und Absteigern

Dickes Minus bei Tesla, aber bei den E-Autos dürfte sich 2025 das Blatt wenden. Rückblicke und Ausblicke.

Im Wust des Gejammers über den Zustand der Autoindustrie gibt es auch Lichtblicke – sowohl für das vergangene als auch für das neue Jahr. So wissen wir seit gestern, dass der Automarkt 2024 in Deutschland so schlecht nicht war: Es wurden laut KBA 2,8 Millionen Pkw zugelassen – und damit nur 1 Prozent weniger als 2023, als noch die Zulassungsprämie die Käufe von E-Autos befeuerte.

Diese schnitten freilich schlecht ab. Mit einem Minus von 27,4 Prozent fuhren sie dem Ergebnis von 2023 weit hinterher; aber auch das liegt vornehmlich an der erwähnten Prämie. Nun steht zu erwarten, dass sich das in 2025 deutlich ändert. Denn nicht nur müssen sich die Stromer nicht mehr mit überhöhten Vergleichszahlen herumschlagen, auch die höhere CO2-Abgabe zulasten der Autohersteller dürfte dafür sorgen, dass Elektroautos günstiger werden. Denn die durchschnittlichen CO2-Emissionen der verkauften Neufahrzeuge müssen von 116 g/km auf unter 93,6 g/km sinken – eine Verringerung um 19 Prozent. Sollten Hersteller das nicht schaffen, drohen empfindliche Strafzahlungen.

Die ersten senken die Preise

Entsprechend sind erste Reaktionen zu interpretieren. Der im Oktober 2024 mit einigen Neuerungen vorgestellte Citroën C4/C4 X ist ab sofort zu Preisen ab 23.300 Euro mit Benziner und ab 31.900 Euro mit Elektroantrieb bestellbar. Während der Preis für die Verbrenner-Varianten damit deutlich um über 3.000 Euro steigt, sinkt er beim ë-C4 um eben diese 3.000 Euro. Und es ist stark davon auszugehen, dass auch andere Hersteller diesem Beispiel folgen werden. E-Autos dürften also günstiger werden.

Skoda Elroq
Kostet genauso viel wie der Verbrenner: Skoda Elroq. Foto: Skoda

Wegen immer weiter sinkender Akkupreise ist auch das Ziel, dass E-Autos nicht teurer sind als vergleichbare Verbrenner nicht mehr allzu weit entfernt. So etwa beim kompakten Skoda Elroq, der laut Hersteller ausstattungsbereinigt genauso viel kostet wie das Verbrenner-Pendant Karoq.

Da mutet es an wie das berühmte Tragen von Eulen nach Athen, wenn CSU-Chef Markus Söder nun eine erneute Kaufprämie für Elektroautos ins Spiel bringt. Nicht nur, dass sie das Preisgefüge erneut durcheinander wirbeln würde, er will sie zudem für „vorrangig in Deutschland produzierte E-Autos“ gewähren. Laut jüngster Meldungen von dpa und „Spiegel“ denkt der Bayer an bis zu 3.600 Euro.

Kein schlechtes Jahr für VW

Zuletzt war Volkswagen wegen der rigiden Sparvorstellungen oft in den Medien vertreten, vor allem, so das Unternehmen, wegen hinkender Absätze. In Deutschland aber halten die Kunden der Marke die Treue: VW war eine von drei Marken, die 2024 ihren Absatz steigern konnte. Mit einem Plus von 3,4 Prozent konnte man die Markführerschaft verteidigen. Die beiden anderen deutschen Marken im Plus waren Porsche (+9,9 %) und Opel (+2,0 %). Alle anderen verkauften weniger als noch 2023.

Und was war mit der Überfliegermarke Tesla? Es dürfte spannend werden, wie die politischen Ambitionen und Aussagen des Besitzers Elon Musk bei den deutschen Kunden ankommen und sich in den Verkaufszahlen niederschlagen werden. Die waren auch im vergangenen Jahr hierzulande schon mau: Mit einem Minus von 41 Prozent gehörte die Marke zu den großen Verlierern; der Marktanteil sank auf 1,3 Prozent. Titelfoto: Tesla

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