Auch im neuen Jahr gibt es viele neue E-Bike-Trends. Wir haben einige zusammen getragen.
Auch für das nun begonnen neuen Jahr gibt es – ebenso wie 2024 – in der Fahrradbranche einige Neuheiten. Und es sind die Neuheiten aus dem E-Bike-Sektor, die auch die Trends der neuen Zweiradsaison bestimmen. Diese bescheren uns neben smarten Lösungen im Detail viele neue Antriebssysteme, mehr Reichweite und mehr Sicherheitstechnik.
Trend 1 – Neue Antriebe
Speziell bei E-Antrieben ist weiterhin viel in Bewegung. Gänzlich neue wie auch überarbeitete Systeme kommen deutlich kompakter daher, was wiederum schlankere und leichtere Pedelec-Typen erlaubt. Der Trend ist nicht ganz neu. Treiber waren in den vergangenen Jahren unter anderem die Unternehmen Fazua, TQ und Mahle mit ihren kompakten Antriebslösungen. Seit dem Modelljahr 2024 gibt es außerdem das schlanke System SX vom Marktführer Bosch, der zur Saison 2025 einen ebenfalls verschlankten CX-Motor der fünften Generation eingeführt hat, der smarter und leichter als bisher ist.
Mit der neuen CX-Generation hat Bosch auch neue Batterieformate eingeführt. Der Powertube 800 weist dank neuer Zellen eine um 20 Prozent höhere Energiedichte auf, was ein Abspecken um 500 Gramm auf 3,8 Kilogramm erlaubt. Das 600er-Pendant kommt auf drei Kilo. Im Vergleich zu bisherigen Intube-Batterien von Bosch sind die neuen Formate kürzer, weshalb aufnehmende Unterrohre kürzer ausfallen können.
Bosch trifft auf zahlreiche Konkurrenz
Bosch muss sich besser aufstellen, weil neue Konkurrenz angetreten ist. So hat der Autozulieferer ZF den neuen Mittelmotor Centrix im Angebot, der nur etwas größer als eine 0,33-Liter-Getränkedose ist, 2,5 Kilogramm wiegt und bis zu 90 Newtonmeter Drehmoment sowie 600 Watt Leistung entfesselt. Ein erstes Modell mit Centrix-Antrieb ist das vollgefederte E-MTB Raymon Ultra.
DJI hat einen ebenfalls 2,5 Kilogramm leichten Mittelmotor mit bis zu 105 Newtonmeter Drehmoment auf den Markt gebracht, der sich mit 600 oder 800 Wh großen sowie 2,9 und 3,7 Kilogramm schweren Akkus kombinieren lässt. Erste Modelle sind optisch schlanke und mit 19 Kilogramm leichte E-MTBs der von DJI ins Leben gerufenen Marke Amflow.
Wann erste Modelle mit dem neuentwickelten und Anfang 2025 vorgestellten Mittelmotor von Urtopia auf den Markt kommen werden, ist noch ungewiss. Quark DM 1.2 heißt das 1,2 Kilogramm leichte und 60 Newtonmeter starke und damit neue Bestmarken setzende Aggregat.
Trend 2 – Automatikschaltungen
Bei Schaltsystemen mit Selbstschaltfunktion wächst ebenfalls das Angebot. Vorreiter ist hier die Firma Enviolo mit ihrer stufenlosen Selbstschaltnabe, die sich weiterhin wachsender Beliebtheit bei Fahrradherstellern und E-Bike-Kunden erfreut. Zu den neuen Mitbewerbern zählt nun auch Bosch, denn der technisch aufgerüstete CX-Motor erlaubt in Kombination mit Kettenschaltungen mit E-Shift-Funktion auch automatische Gangwechsel. Pinions MGU, das Getriebe und Motor in einem Gehäuse vereint, beherrscht seit Ende 2024 die Auto-Shift-Funktion. Zudem haben Valeo mit dem Antriebssystem Cyclee sowie Sportartikel-Discounter Decathlon mit einem System des Start-ups E2 Drives ebenfalls neue Selbstschaltlösungen im Angebot, die in der kommenden Saison stärker auf den Markt drängen dürften.
Trend 3 – Vernetzung
E-Bikes werden smarter und vernetzter. Treiber ist auch hier Bosch mit seiner Flow App, die immer neue Funktionen und Features bietet. Routenvorschläge, Bike-Finder oder ein Keyless-System sind nur einige aktuelle Beispiele. Mit RX Connect bietet Riese & Müller seit einigen Jahren eine eigene Konnektivitätslösung per Smartphone-App, die dank eines Ende 2024 veröffentlichen Updates auch Flow-App-Funktionen einbinden kann, was die Welt der Konnektivitäts-Funktionen von R&M-Rädern deutlich erweitert.
E-Bike-Trends 2025: Blinker sind erlaubt
Es wird weiterhin Konnektivitäts-Lösungen jenseits von Bosch geben. Ein Beispiel für ein ebenfalls smart vernetztes E-Bike ist das im Sommer vorgestellte Lastenrad Tarran T1 Pro. Dieses bietet als Anzeige- und Bedieneinheit einen 5,2 Zoll großen Touchscreen, der auch Smartphone-Inhalte anzeigt. Integrierte Bluetooth-Lautsprecher erlauben das Hören von Streamingmusik. Dank GPS-Modul ist die Ortung möglich. Erschütterungen lösen eine Alarmfunktion aus, bei der Kameras sogar Videoaufnahmen starten. Ver- und entriegelt wird das Rad per App oder NFC-Schlüssel.
Trend 4 – Mehr Sicherheit
Kommende Saison sorgen einige neue Features für mehr Sicherheit. Dazu gehören Blinker, die seit Sommer 2024 in Deutschland an Fahrrädern erlaubt sind. Das Angebot an Zubehör-Lösungen wächst und damit auch die Zahl der herstellerseitig mit Blinker ausgestatteten Modelle. E-Bikes erlauben dank Bordnetz dauerhaft zuverlässig arbeitende Blinkersysteme. Für Bio-Bikes gibt es alternativ auch akkubetriebene Lösungen.
Bosch hat mit Magura ein neues ABS Pro entwickelt, welches sportliche und versierte E-MTB-Fahrer ansprechen soll, die bisher um ein Fahrrad-ABS einen Bogen gemacht haben, weil sie ohne Regelsystem präziser bremsen können. Doch Bosch verspricht für das neue ABS Pro eine Regellogik, die selbst Weltcup-Fahrer schneller machen soll.
Mit dem Fahrradventil Clik Valve will Reifenspezialist Schwalbe zudem einen neuen Standard als Alternative zu Sclaverand-, Auto- oder Dunlop-Ventilen etablieren, der das Befüllen von Reifen mit Luft vereinfachen dürfte, was ebenfalls der Fahrsicherheit zuträglich ist.
Trend 5 – Große Cargo-Bikes
Seit bereits einigen Jahren sind große Lastenräder auf dem Vormarsch, die als Alternative zu Kleintransportern zum Beispiel von Paketdiensten eingesetzt werden. Das Angebot wächst aktuell kräftig weiter. Eine besonders gute Alternative zum Lieferwagen ist etwa das Vuf mit dem Valeo-Antrieb Cycleee. Der Mittelmotor mit integrierten Siebengang-Automatik leistet 130 Newtonmeter und nimmt damit steilen Anstiegen selbst bei hoher Beladung ihren Schrecken. Das Dreirad kann in einer 1.500 Liter fassenden Ladebox bis zu 150 Kilogramm Gepäck schultern. Dank Riemenantrieb bleibt das System sauber und wartungsarm. Weitere Highlights sind ein 1,2 kW großer Akku und ein bislang in der E-Bike-Branche einzigartiger Rückwärtsgang. Darüber hinaus bietet das Antriebssystem ein Phone-as-a-Key-System, das eine automatische Sperrung des Antriebs aktiviert, sobald sich der Nutzer über zwei Meter vom E-Bike entfernt. Weitere Beispiele für neue und große Cargotypen sind das XCYC Pickup, Onomotion, der Sattelauflieger CityQm oder das Isicargo Zemmi.
Konsolidierung im Niedrig-Preis-Bereich
Trend 6 – Neue Alleskönner
Auch die Zahl vielseitiger E-Bikes wie E-SUV wächst, die zudem zunehmend mehr Gepäck schultern können und sich als alltagstaugliche Alternative zum sperrigen Lastenrad und sogar als Reiserad empfehlen. Zu den neuen Lastenradalternativen gehören etwa das Mini Cargo von Lax Bike, das Merida eFloat HD, das Tern Orox oder das Victoria Utilyon DualBat.
Trend 7 – Günstige E-Bikes
In der jüngeren Vergangenheit beglückte uns die Fahrradindustrie jedes Jahr mit einer Flut neuer Modelle speziell im Pedelec-Bereich. Mittlerweile deutet sich allerdings eine Konsolidierung des Marktes an, wovon unter anderem einige Insolvenzen und Übernahmen in der Branche zeugen. Statt komplett neuer kommen mittlerweile häufiger überarbeitete Modelle auf den Markt. Hersteller und Händler haben zum Teil noch gut gefüllte Lager mit Modellen aus 2024, die nun über Rabatte abgebaut werden.
Grundsätzlich günstige Zweiräder bietet der Sportdiscounter Decathlon an, der speziell sein Angebot an Pedelecs weiter kräftig ausbaut. Mittlerweile bietet Decathlon zudem gebrauchte Pedelecs mit zum Teil deutlichen Abschlägen im Vergleich zu neuen Rädern an. Hier haben sich auch andere Firmen wie Upway, Rebike oder Refurbed auf die Vermarktung von gebrauchten Pedelecs in Deutschland etabliert.
Eine weitere Möglichkeit, günstig an ein E-Bike zu kommen, bietet der Umrüst-Spezialist Swytch, der Elektrifizierungs-Kits für Bio-Bikes für wenige hundert Euro verkauft. Ab Sommer 2025 wollen die Briten mit dem Go E-Bike ihr Angebot um ein elektrisch unterstütztes Komplett-Fahrrad erweitern, das rund 1.200 Euro kosten wird. SP-X/Titelfoto: Bosch
Guten Tag
Ich bin in der Basler Zeitung vom 16.1.25 über einen Artikel von Mario Hommen gestolpert, der fast 1:1 von einem Artikel im dmt-puls abgekupfert wurde inkl. Fotos, aber ohne jegliche Zitate oder Quellenangabe: https://www.bazonline.ch/leichter-smarter-sicherer-das-sind-die-velo-trends-2025-378314203258
Ich würde sagen, das ist eine grobe Verletzung der Urheberrechte, wogegen sich dmt-puls wehren dürfte.
Herr Hommen arbeitet bei einer Presseagentur für Mobilität namens Spotpress. Diese stellt Medien Artikel zur Verfügung, die sie verwenden können, ähnlich wie dpa. Sowohl die Basler Zeitung als auch wir haben auf denselben Artikel zurückgegriffen. Deswegen das Urheber-Kürzel SP-X am Ende unseres Artikels. Also alles legal.