Vor zwei Jahren startete Seat die Performance-Marke Cupra. Man ist mit den Ergebnissen mehr als zufrieden und plant für 2020 Großes. Wir haben die Cupras unter Extrembedinungen getestet.
Meter für Meter geht es höher in die Schweizer Berge. Die Höhenanzeige auf dem Navigationsgerät in unserem dunkelgrauen Cupra Ateca kommt kaum noch hinterher, die neuen Zahlen anzuzeigen. Auch der Schnee wird bei jedem Blick an den Straßenrand immer höher und höher. Doch von Glätte oder Problemen mit der Straße ist im Ateca nichts zu spüren. Der Cupra scheint buchstäblich auf der Straße zu kleben und nimmt die steilen Anstiege und engen Kurven einfach hin.
Cupras können beide Extreme
Seat hatte uns zur Snow Experience 2020 eingeladen und zwar in die Berge über der höchsten Stadt Europas, Davos. Knapp 1700 Meter hoch liegen der vereiste Hindernisparcour, die Offroad-Strecke im Schnee, und sogar noch höher in die Berge führt die im Winter eigentlich gesperrte Straße des Flüelapasses. Neben dem Ateca bot Seat hier auch die Cupra-Variante des Leon für Tests unter Extrem-Bedingungen an, stellte den Journalisten dafür mit Jordi Gene und Sebastian Stahl zwei erfahrene Rennpiloten zur Seite, die auf dem Icetrack alles aus der Perfomance-Marke herausholten. Beide Rennfahrer treten als Markenbotschafter für Cupra auf und haben die Modelle mitentwickelt. Auch wir dürfen den Leon um die Pylonen rutschen lassen, wenn uns das auch nicht ganz so spektakulär gelingt wie dem Profi.
Bei ausgeschaltetem ESP riet uns der Rennfahrer, durchgehend im zweiten Gang zu bleiben, um die besten Drifts hinlegen zu können. Doch selbst im manuellen Schaltmodus, wechselte der Leon leider immer wieder zurück in den ersten Gang. Ob das dafür zuständige System auch abgeschaltet werden kann und welches das überhaupt ist, ließ sich in der Kürze der Zeit nicht herausfinden. Mit eingeschaltetem ESP offenbart sich, dass das Rutschen auf dem Icetrack kaum noch möglich ist. Die Fahrzeuge liegen trotz des gefrorenen Untergrunds beeindruckend stabil in der Kurve.
Zum Hintergrund
Es ist unschwer zu erkennen, dass Seat das neue Jahr mit ganz breiter Brust angehen will: „Dieses Jahr wollen wir elf Produkthighlights auf den Markt bringen“, berichtet der Deutschland-Chef von Seat, Bernhard Bauer, den anwesenden Journalisten. Vier neue Autos mit Cupra-Logo würden „zeitnah und bald“ folgen. Seat stellt im Rahmen der Pressekonferenz in Davos klar, dass man mit der eigenen Performance-Marke Cupra nach diesen ersten zwei Jahren mehr als zufrieden sei. Um 48 Prozent waren die Cupra-Zulassungen zwischen 2018 und 2019 angestiegen, Seat selbst kann im dritten Jahr in Folge zweistellige Wachstumsraten vermelden. Neuzulassungen im Januar seien um 27 Prozent gestiegen. Seat ist nach Skoda damit der zweitstärkste Importeur in Deutschland.
Vor allem junge Kunden würden Autos von Seat kaufen, heißt es weiter. Das junge, urbane Image, das die Marke aufgebaut habe, sorge für diesen Trend. Diese Welle des Erfolgs will der Autobauer nun nutzen und noch dieses Jahr den Leon in der Cupra-Variante auf den Markt bringen – auch in einer Sportstourer-Variante. Mit dem Cupra Formentor startet ebenfalls noch 2020 der erste „100-prozentige“ Cupra. Hierbei wollen die Spanier eine breite Antriebspalette bieten, unter anderem erscheint der Fomentor als Plugin- und Mildhybrid. NM
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