In Deutschland gibt es derzeit nur rund 18.700 Ladestationen. Ein Truck bringt nun den Strom zu den Fahrzeugen.
Damit die E-Mobilität auch im Alltag die Autofahrer überzeugt, ist ein großzügiger Ausbau der Ladeinfrastruktur gefragt. Doch die Installation von Schnellladern ist teuer und an selten frequentierten Orten unwirtschaftlich. Dennoch zählte das US-Start-up Chargemap im ersten Quartal in Deutschland 18.700 Ladestationen, das sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über 4.500 Stationen mehr. Am häufigsten werden Ladestationen in Parkhäusern oder an Parkplätzen installiert. Fast ein Viertel der Ladepunkte befinden sich an solchen Orten. Rund 12 Prozent stehen an öffentlichen Straßen.
Von einem engmaschigen Netz kann man dennoch nicht sprechen. Und da gibt es ja noch die Idee, dass die Ladesäulen zum Auto kommen: Um Lademöglichkeiten nur für den Bedarfsfall, etwa im Rahmen von Großevents, zur Verfügung zu stellen, hat das in Nürtingen bei Stuttgart beheimatete Unternehmen Ads-Tec einen Lastwagentrailer zur mobilen Ladestation ausgebaut. Mit entsprechender Zugmaschine kann dieser für den 40-Tonnen-Betrieb ausgelegte Auflieger auch an entlegenen Orten Schnellladetechnik bereitstellen.
Bis zu 320 Kilowatt Leistung
Dafür wurde der Lkw-Anhänger mit Batterien mit rund zwei Megawattstunden Speicherkapazität ausgestattet. Der Riesenakku soll bis zu zehn Fahrzeuge gleichzeitig mit jeweils bis zu 320 Kilowatt Strom versorgen können. Zum Vergleich: Bei einer typischen Supercharger-Station von Tesla sind es 135 Kilowatt. Geht der gespeicherte Ladestrom zur Neige, kann die Station mit einer Versorgung übers Stromnetz auch danach im Betrieb bleiben.
Die europäische Rangliste führen übrigens die Niederlande mit rund 19.500 Ladestationen an. Den zweiten Platz nimmt Frankreich mit knapp 19.200 Einheiten ein. Deutschland liegt auf dem dritten Platz mit deutlichem Abstand zum viertplatzierten Italien (5.120 Ladestationen). HM/SP-X/Foto: Ads-Tec
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