Mit einer Messe hat die renovierte IAA 2021 in München nichts mehr zu tun. Die Veranstalter haben das Konzept nun vorgestellt.
Die nächste Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) wird mit den Vorgänger-Messen nicht viel mehr als den Namen gemein haben. Aus dem „größten Autohaus der Welt“ soll ein hochkarätiger Branchentreff für Fachbesucher werden, flankiert von einer öffentlichen Mobilitäts-Leistungsshow in der Münchner Innenstadt. Notwendig geworden ist die Neuorientierung der traditionsreichen Auto-Messe durch die zuletzt sinkende Zahl an Ausstellern und Besuchern.
Das neue Konzept haben der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die Messe München nun vorgestellt. Demnach steht die neue IAA auf drei Säulen: einem sogenannte „Summit“ für Branchenvertreter, dezentralen Ausstellungen in der City sowie als verbindendes Band die sogenannte „Blue Lane“ – eine Art Schaulaufbahn für neue Mobilitätskonzepte auf öffentlichen Straßen.
„Das Davos der Mobilität“
In den Münchner Messehallen selbst wird das Summit stattfinden, das Kernstück der neuen IAA. Mit dem Gipfeltreffen solle die Ausstellung zum „Davos der Mobilität“ werden, so VDA-Geschäftsführer Martin Koers. Zielgruppe sind Vertreter aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Medien, Privatbesuche sind nicht vorgesehen – auch, weil die Kartenpreise dreistellig sein werden. Neben der Präsentation ausgewählter Produktneuheiten wird es eine Konferenz geben, auf der Mobilitätsthemen diskutiert werden. Dazu kommen Veranstaltungen zum Kontakte knüpfen. Von ähnlichen Kongressen will sich das IAA-Summit unter anderem durch die Größe und eine umfassende Teilnehmerliste unterscheiden. Auf die umfassende Vorstellung der eigenen Produktpalette müssen die Aussteller verzichten. Innovationen sollen im Mittelpunkt stehen.
Neu: die „Blue Lane“
Außer Fachbesuchern wollen die Organisatoren aber auch die Öffentlichkeit an der IAA teilhaben lassen. Zwischen Messe und Innenstadt soll sich die „Blue Lane“ spannen, eine Transfer- und Teststrecke, auf der sich Autos mit alternativen Antrieben und anderen modernen Techniken präsentieren sollen. Auch Mobilitätsdienstleistungen können sich auf dieser „innerstädtischen Teststrecke“ vorstellen.
Letzter Baustein sind die sogenannte „Open Spaces“ auf diversen Plätzen in der Innenstadt. Dort will die Industrie mit potenziellen Kunden in Kontakt kommen, informieren, diskutieren und Vorbehalte gegenüber neuen Mobilitätsformen abbauen. Neben Produktausstellungen wird es Bühnen und kulinarische Angebote geben.
Vom 7. bis 12. September 2021
Stattfinden wird die nur noch ein- statt zweiwöchige IAA vom 7. bis 12. September 2021. Die letzte IAA hatte im Herbst 2019 in Frankfurt lediglich noch gut eine halbe Million Besucher gelockt, zu Hochzeiten waren es doppelt so viele. Auch das Interesse der Aussteller hatte zuletzt immer weiter nachgelassen: Unter anderem fehlten absatzstarke Hersteller wie Toyota, Nissan, Fiat, Peugeot und Citroen. Auch Traumautomarken wie Ferrari oder Rolls-Royce waren nicht vertreten. Zudem gab es im Umfeld der Messehallen zahlreiche Demonstrationen und Blockaden von Klimaschützern. SP-X
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