Der Boom bei den Elektroautos geht weiter: Im ersten Halbjahr wurden 230 Prozent mehr zugelassen als 2020. Tesla legt stark zu.
Die Nachfrage nach Elektroautos wächst stärker als der Gesamtmarkt. Im Juni 2021 wurden 64.734 E-Autos und Plug-in-Hybride neu zugelassen, wie Zahlen des Center of Automotive Management (CAM) zeigen. Der Marktanteil lag bei 23,6 Prozent. Die reinen Elektroautos kamen auf 33.420 Neuzulassungen und überstiegen mit 12,2 Prozent Marktanteil die Plug-in-Hybride mit 11,4 Prozent deutlich. Lediglich im Dezember 2020 wurden mehr E-Autos in Deutschland angemeldet.
Im ersten Halbjahr wurden mehr als 312.000 E-Fahrzeuge zugelassen, was einem Zuwachs von 230 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Gesamtmarkt ist im gleichen Zeitraum um 14,9 Prozent auf 1,39 Millionen Pkw gestiegen. Das Niveau des Vor-Corona-Halbjahres 2019 wird damit noch deutlich unterschritten. Für das Gesamtjahr rechnet das CAM mit rund 600.000 E-Auto-Neuzulassungen. Das wäre ein neuer Rekordwert.
Gesamtmarkt: leicht erholt
Insgesamt hat sich der Neuwagenmarkt gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 etwas erholt. Profitieren konnten vor allem die Elektroauto-Anbieter. Und auch die meisten deutschen Marke legten zu. Es gibt aber auch prominente Verlierer. Das dickste prozentuale Plus aller Hersteller konnte im ersten Halbjahr Smart verbuchen. Die Kleinwagen- und Elektromarke legte um 359 Prozent auf 12.253 Neuzulassungen zu – wohl auch, weil die Lieferschwierigkeiten des Vorjahres behoben zu sein scheinen. Damals waren beide Modelle wie auch viele andere E-Autos über Monate so gut wie gar nicht zu bekommen.
Tesla einer der Gewinner
Kaum von Engpässen betroffen war und ist Tesla: Mit einem Plus von 170 Prozent platzieren sich die Kalifornier auf Rang zwei der größten Gewinner des Halbjahres; insgesamt kamen 13.768 Autos neu auf die Straße. Auf Rang drei der Marken mit dem größten Zuwachs rangiert Opel mit 39 Prozent und 84.719 Einheiten. Hier dürfte das neue Mini-SUV Mokka einen großen Anteil am Erfolg haben.
Neben Smart und Opel legten auch zahlreiche andere deutsche Marken zu. BMW (plus 20 Prozent), VW (plus 34 Prozent) und Porsche (plus 26 Prozent) sogar über dem Marktschnitt von 14,9 Prozent. Weniger gut lief es für Ford (minus 17 Prozent) und Mercedes (minus 0,6 Prozent).
Jaguar leidet unter Brexit
Die stärksten Verluste musste Mitsubishi verbuchen, wo der Absatz um 35 Prozent auf 15.659 Einheiten gesunken ist. Bei Jaguar gingen die Verkäufe um 30 Prozent auf 2.745 Einheiten zurück; die Briten leiden dabei nicht zuletzt unter den Brexit-Folgen. Ähnlich ging es Honda, deren wichtiges Europa-Werk in England zeitweise die Produktion einstellen musste. Die Neuzulassungen der Marke in Deutschland sanken im ersten Halbjahr um 28 Prozent auf 3.344 Einheiten. SP-X/Titelfoto: pixabay
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