Kurz vor der Serienreife: Kann Natrium eine Alternative für das seltene und teure Lithium für die Akkus von E-Autos sein?
Immer wieder wird kritisiert, dass der Abbau des Rohstoffs Lithium für die Akkus von Elektroautos die Umwelt schädige. Zudem lässt der große Erfolg des Lithium-Ionen-Akkus die Lithium-Preise steigen. Alternative Elektroden-Materialien werden daher zunehmend attraktiv. Nun steht Natrium als funktionaler Ersatz offenbar kurz vor der Serienreife. Ist er ein adäquater Ersatz?
Wie Lithium zählt Natrium zur chemischen Gruppe der Alkali-Metalle und hat dadurch vergleichbare Eigenschaften. Allerdings ist der auch in normalem Tafelsalz enthaltene Stoff deutlich besser verfügbar und entsprechend billiger als das aufwendig abgebaute Lithium, das zudem aufgrund der nicht nur in der Autobranche steigenden Nachfrage in den vergangenen Jahren zunehmend teuer geworden ist. Ein Trend, der sich auf absehbare Zeit fortsetzen dürfte.
NaIon-Akkus auch ohne Kupfer
Unternehmen wie CATL, Faradion und Natron Energy wollen die Kostensteigerung daher mit Natrium-Ionen-Akkus umgehen. Dabei hilft auch, dass die neuen Batterien wohl ohne das teure Kupfer und das umstrittene Kobalt auskommen. In Sachen Leistung und Energiedichte sind die neuen Batterien den Lithium-Ionen-Akkus aktuell allerdings noch deutlich unterlegen.
Zunächst dürften NaIon-Akkus daher für weniger anspruchsvolle Anwendungen interessant sein. Das kann ein günstiges E-Auto für die Stadt sein. Oder ein stationärer Speicher für das Lastspitzen-Management alternative Energien. Auch im letzteren Fall würde es zumindest auf Umwegen den Preisdruck auf Lithium-Ionen-Akkus mildern. Komplett ersetzen werden Natrium-Ionen-Akkus ihre Verwandten auf Lithium-Basis aber wohl nicht. HM/SP-X/Foto: VW
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