Die VW-Tochter Skoda richtet sich konsequent auf die Elektromobilität aus. Der Markenausblick.
Keine Frage, Skoda ist seit Jahren im Aufwind; es sieht so aus, als habe man in den vergangenen Jahren alles richtig gemacht. Wichtiger Baustein: Die konsequente Ausrichtung des europäischen Modellportfolios auf SUV. Wo es einst nur einen Yeti gab, fahren heute Kodiaq, Karoq und Kamiq auf den Straßen und sind sehr präsent im Straßenbild. Die Fahrzeuggattung macht bei Skoda mittlerweile 40 Prozent aus. Indien bekam jüngst mit dem Kushaq ein eigenes SUV. Und mit dem Enyaq leitet bei Skoda sogar ein SUV das Elektrozeitalter ein.
Auch die Absatzzahlen der tschechischen Marke stimmen. Selbst im Pandemie- und Lockdown-Jahr 2020 lieferten die Tschechen noch über eine Million Fahrzeuge aus. Davon 181.000 in Deutschland. Man kommt auf einen Markanteil von 6,2 Prozent und kann sich auf die Schultern klopfen, bereits im zwölften Jahr in Folge Importmarke Nummer eins zu sein.
Bis zu 70 Prozent E-Autos bis 2030
Für die Zukunft gibt es ambitionierte Pläne. „Wir wollen 2030 zu den fünf absatzstärksten Marken Europas gehören und in Indien, Russland und Nordafrika die führende europäische Marke werden“, sagt Skoda-Chef Thomas Schäfer. Auf 50 bis 70 Prozent soll bis zum Ende des Jahrzehnts in Europa der Anteil an Elektrofahrzeugen wachsen, Tschechien sich gar zum E-Mobilitäts-Hub entwickeln.
Schon im Herbst stellt Skoda die Schrägheck-Variante des Enyaq (Titelfoto) vor, die ebenso auf der VW-Konzernplattform MEB aufbaut wie der Steilheck-Enyaq und zu den schönsten SUV-Coupés im Segment gehören dürfte. Für sportlich ambitionierte Kunden wird es im nächsten Jahr eine RS-Version geben, deren Debüt laut Branchenexperten auf dem Genfer Autosalon zu erwarten ist. Bei zwei Elektro-SUV wird es allerdings nicht bleiben. Vermutlich 2024 dürfte Skoda ein Segment tiefer einen weiteren Stromer positionieren, quasi das Pendant zum VW ID.3 und Cupra Born, nur setzen die Tschechen abermals auf das SUV-Format.
SUV auch in den unteren Klassen
Bereits die Mutter in Wolfsburg hatte angekündigt, an einem MEB-Entry zu arbeiten, um zu vertretbaren Preisen ein Einstiegs-Elektromodell in der 4,20-Meter-Klasse anbieten zu können. Marktstart: wohl 2025. Hiervon dürfte Skoda zeitgleich ein Derivat für sich ableiten. Diskutiert wird derzeit, wie viel SUV- beziehungsweise Crossover-Konzept in dem Stromer stecken und ob dieses Modell der Nachfolger des Kamiq werden soll.
Konventionell geht es diesen Sommer mit dem Fabia weiter, nach dem Octavia das zweiterfolgreichste Modell der Marke. Über 4,5 Millionen Fabia wurden seit Generation eins 1999 produziert. Die nun vierte Generation basiert erstmals auf der MQB-Plattform, mit all ihren Vorteilen in Sachen effiziente Antriebe, Konnektivität und Assistenzsysteme. Starten wird der Fabia bei 13.990 Euro. Zum Opfer fällt der Modellstrukturierung wohl der Fabia Combi. Zunächst war er geplant, doch Gerüchte verdichten sich, dass Skoda einen Kombi im A0-Segment nicht mehr als zeitgemäß ansieht. Auch der Scala bekommt keinen Nachfolger.
Der Fabia kommt wohl nicht als Kombi
Wohl aber der Kodiaq, das weltweit erfolgreichste SUV von Skoda. Mit ihm hat Skoda seine SUV-Strategie gestartet und innerhalb von vier Jahren mehr als 600.000 Einheiten in 60 Ländern verkauft. Jetzt gibt es ein Update, das unter anderem LED-Matrix-Licht beinhaltet. Für 2024 steht die nächste Generation auf dem Plan. Der Kodiaq könnte im Portfolio von Skoda das letzte Modell sein, das noch mit einem Verbrennungsmotor vom Band rollt.
Der Superb kommt 2024
Etwas früher, zirka Ende 2023, dürften die tschechischen Autobauer mit dem nächsten Superb aufschlagen. In den Markt gehen soll das Flaggschiff allerdings erst Anfang 2024. Bauen wird Skoda den neuen Superb nicht mehr im Werk Kvasiny, sondern in Bratislava/Slovenien, und zwar zusammen mit dem nächsten, technisch identischen VW Passat (erstmals gleicher Radstand). Doch während der Passat dann nur noch als Variant die Fabrik verlässt, fährt Skoda weiterhin zweigleisig. Auf den Superb Combi soll knapp ein halbes Jahr später die Limousine folgen. Michael Specht/SP-X
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