Das E-Auto ist auch beim aktuellen Energiemix Klima-Primus: Diese Erkenntnis ist nicht unbedingt neu. Besonders ist aber die Datenbasis.
Und wieder belegt eine Studie, dass die Zukunft des Verkehrs elektrisch sein dürfte: E-Autos sind auch beim heutigen deutschen Energiemix deutlich weniger klimaschädlich als Pkw mit Verbrennungsmotor. Das haben Forscher der Universität der Bundeswehr in München bei einem bislang einzigartigen Vergleich von 790 aktuellen Fahrzeugen ermittelt. Die Ergebnisse der Studie wurden nun im Fachmagazin „Renewable & Sustainable Energy Reviews“ veröffentlicht.
Berücksichtigt wurde nicht allein der Verbrauch, sondern der komplette Produktionszyklus inklusive Recycling. Als Referenz wurde der mit Benzin betriebene Ottomotor genutzt. Bereits der Diesel schneidet in Hinsicht auf die Gesamtemissionen um 22 Prozent besser ab als der Benziner, in Verbindung mit einem Hybridantrieb wären es sogar 37 Prozent.
Gut: Gas-Antriebe
Noch besser bewerten die Wissenschaftler Gas-Antriebe. Für reines Erdgas liegt die Verbesserung gegenüber dem Benziner bei 46 Prozent, für konventionell erzeugten „grauen“ Wasserstoff bei 60 Prozent. Top-Werte fährt Bio-Gas aus organischen Quellen ein, das für eine 81-prozentige Reduktion sorgt. Die Forscher weisen in diesem Fall allerdings auf die begrenzte Verfügbarkeit von Fläche und Ressourcen hin.
Besser: E-Autos
Das reine Batterie-E-Auto kommt über die gesamte Lebensdauer im aktuellen Energiemix auf eine Reduktion von 65 Prozent. Durch den Einsatz von Ökostrom könnten 89 Prozent erreicht werden. Ein ähnlicher Wert ließe sich auch mit Brennstoffzellenfahrzeugen erreichen, wenn sie mit grünem Wasserstoff betrieben werden, der mit Hilfe von erneuerbarer Energie hergestellt wird.
In Sachen Klimawirkung sind demnach Batterieautos, Brennstoffzellenfahrzeuge und mit Biogas betriebene Pkw auf einem ähnlichen Niveau. Die Forscher weisen jedoch auf Unterschiede bei der Effizienz der einzelnen Antriebsarten hin. So gibt es bei der Herstellung von grünem Wasserstoff aus Strom große Umwandlungsverluste. Eine Biogas-Produktion in großem Ausmaß würde etwa den Ausbau der Massentierhaltung oder die Blockierung von Anbauflächen für Nahrung bedeuten. SP-X/Titelfoto: Jaguar
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