3.600 Ladegäste insgesamt und 24 Autos pro Tag: Der Audi Charging Hub in Nürnberg ist ein voller Erfolg und bleibt zwei weitere Jahre bestehen.
Für Ewald Kreml, Projektleiter Strategie für das Audi Charging Hub, ist es schlichtweg ein Ladeerlebnis auf Premium-Niveau. „Unseren Besuchern steht eine 200 Quadratmeter große, barrierefreie Lounge sowie eine 40 Quadratmeter große Terrasse über den Ladecubes zur Verfügung. Während der Ladezeit können es sich unsere Gäste dort gemütlich machen. In Automaten stehen Snacks und Getränke zur Verfügung.“ Und während sich Fahrer und Mitfahrer in der Lounge aufhalten, sich stärken oder auch die Pause nutzen, um zu arbeiten, wird die Batterie des Elektroautos aufgeladen.
Energie aus Second-Life-Akkus
In der unteren Etage des elegant gestalteten Pavillons stehen nämlich insgesamt 2,45 Megawatt Speicherkapazität in Second-Life-Akkus aus 26 zerlegten Audi-e-tron-Erprobungsfahrzeugen zur Verfügung. Gespeist werden die Batterien aus Solarmodulen auf dem Dach mit bis zu 30 kW sowie mit einer auf 150 kW gedrosselten 200-kW-Leitung aus dem Netz. „Wir können insgesamt 960 kW zum gleichzeitigen Laden von sechs Fahrzeugen zur Verfügung stellen“, sagt Kreml. Die Ladekabel hängen weit über dem Boden unter einem Dach an einem Schwenkarm, sind so immer sauber und trocken. Zwar ist der Hub frei zugänglich für jeden Autofahrer, der hier laden möchte. Doch Audi-Fahrer haben den Vorteil, eine Ladezeit per App reservieren zu können. Eine Sperre im Boden sichert dann den Platz. Die Ladestationen erkennen auf der einen Seite eine Vielzahl von Ladekarten, bieten zudem aber auch eine Plug-and-Charge-Funktion.
Laden ohne Karte oder App
Plug and Charge (PnC) bezeichnet das einfache und sichere Laden des E-Autos ohne Karte oder App. Die Authentifizierung über eine verschlüsselte Kommunikation erfolgt automatisch, sobald das Ladekabel mit dem Fahrzeug verbunden ist. Wenige Sekunden später startet der Ladevorgang, während die Abrechnung auf den hinterlegten e-tron Charging Service Vertrag erfolgt. Erste Voraussetzung hierfür ist ein Plug and Charge-fähiges Audi e-tron-Modell. Das sind Neufahrzeuge mit Produktionsdatum ab Kalenderwoche 48/2021. Zudem muss ein e-tron Charging Service Vertrag abgeschlossen sein. Da nicht zu jeder Zeit ein Concierge im Hub tätig ist, wird an der Ladestation ein Code angezeigt, mit dem die Eingangstür zum Pavillon entriegelt werden kann.
Autowäsche während des Ladens
Um die Attraktivität des Hubs – 60 Prozent der Kunden kommen wieder – weiter zu erhöhen, soll es in naher Zukunft die Möglichkeit geben, einen Besprechungsraum zu reservieren oder eine Autowäsche während des Ladevorgangs zu buchen.
Mit der steigenden Zahl von E-Autos wird sich nach Ansicht von Audio die Zahl der Kunden deutlich erhöhen. Derzeit hätten etwa 80 Prozent der E-Auto-Fahrer die Möglichkeit, zu Hause zu laden. Prognosen zu Folge werde sich das mit mehr Kunden in der Kompaktklasse und demzufolge Bewohnern in Innenstädten drastisch ändern. 60 Prozent der Autofahrer, die sich rein elektrisch fortbewegen, hätten dann keine heimische Ladestation mehr. Die Bedeutung von citynahen Ladehubs würde sich dann deutlich erhöhen. Noch in diesem Jahr wird Audi deshalb in Berlin, Zürich und Salzburg weitere Hubs einrichten. In 2023 soll es drei, in 2024 acht weitere Hubs in Deutschland geben. Benötigt wird dafür lediglich eine Grundfläche von 700 Quadratmetern und ein Anschluss an das Stromnetz. Erdbewegungen sind nicht notwendig, da die Pavillons nicht fest im Boden verankert werden müssen. In maximal 14 Tagen lassen sich die Hubs auf- oder abbauen.
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