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Nissan Qashqai e-Power: Der Elektro-Einstieg

Elektrisch Fahren ohne aufzuladen. Nissan zeigt mit dem Qashqai e-Power die etwas andere Art des Hybrid-Antriebs.

Der Qashqai war der eigentliche Begründer des Crossover-Segments. Und das mit großem Erfolg: Mehr als 5,5 Millionen Einheiten wurden seit der Einführung des Modells 2007 weltweit verkauft. Allein in Europa waren es bisher drei Millionen Stück. Speziell für den europäischen Markt hat der japanische Autobauer jetzt die Version e-Power entwickelt. Das System kombiniert einen 1,5 Liter großen und 116 kW (158 PS) starken Dreizylinder-Turbobenziner mit elektrifizierten Komponenten.

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Der Qashqai e-Power ist 2.400 Euro teurer als der Mild-Hybrid.

Hierzu gehören eine Hochleistungsbatterie, ein Generator, ein Wechselrichter und ein 140 kW (190 PS) starker Elektromotor, der in ähnlicher Größe und Leistung in den reinen Elektrofahrzeugen von Nissan zum Einsatz kommt. Der Benziner erzeugt Strom, der je nach Fahrsituation über den Wechselrichter an die Batterie, den Elektromotor oder an beide fließt. Das alles klingt im ersten Moment ähnlich wie bei den bisher bekannten Hybrid-Fahrzeugen.

Kein „normaler“ Hybrid

Und doch unterscheidet sich der Nissan Qashqai e-Power bei der Antriebstechnologie entscheidend. Während bei herkömmlichen Hybridfahrzeugen die Kraft teilweise vom Verbrenner kommt, werden die Räder hier immer von dem sofort ansprechenden Elektromotor angetrieben. Das kommt dem Fahrerlebnis eines reinen E-Autos gleich, ohne dass die Batterie aber extern aufgeladen werden muss.

Auf den ersten Testkilometern mit dem so motorisierten Qashqai macht sich vor allem mit dem nicht auftretenden Gummibandeffekt ein Vorteil gegenüber vielen Hybridfahrzeugen bemerkbar. Der Grund: Die Drehzahl des Benziners bewegt sich beim Qashqai e-Power im Einklang mit der Geschwindigkeit. Das von den Ingenieuren entwickelte System regelt und erhöht die Drehzahl des 1,5-Liter-Motors schrittweise, um den Energiebedarf des E-Motors beim Beschleunigen zu decken. Dadurch steigen Leistung und Klang mehr oder weniger im Gleichklang. Die Diskrepanz zwischen hoher Motordrehzahl – verbunden häufig mit einem Aufheulen der Maschine – und Tempo entfällt. Ob beim schnellen Losfahren aus dem Stand oder flotten Überholmanövern, der Wagen hängt bestens am Gas, zieht jederzeit ohne Atempause kraftvoll durch. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt in 7,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 Kilometern pro Stunde. Dabei bleiben die Arbeitsgeräusche in erfreulich niedrigen Bereichen, so dass die Passagiere sich weiterhin unterhalten können, ohne die Stimme zu erheben.

Die Vorstufe zum reinen Stromer

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Auf dem zentralen Monitor lässt sich der Stromfluss verfolgen. Fotos: Nissan

Nissan sieht den Qashqai e-Power als so etwas wie die Vorstufe zum rein elektrischen Fahren. Das Auto soll dem Hersteller zufolge Kunden ansprechen, die sich mit der E-Mobilität noch nicht wirklich anfreunden können. Auch deshalb wurde der e-Power-Variante ein e-Pedal spendiert. Ähnlich wie beim vollelektrischen Leaf lässt sich der Wagen ausschließlich mit dem Gaspedal beschleunigen und auch abbremsen.

Wird das System über den Schalter in der Mittelkonsole aktiviert, bremst der Qashqai mit 0,2 g ab, sobald das Pedal gelupft wird. Die Verzögerung ist ausreichend genug, um die Bremsleuchten zu aktivieren. Allerdings wird nicht bis zum vollständigen Stillstand, sondern lediglich bis zur Schrittgeschwindigkeit abgebremst. Beim Verzögern fließt Energie aufgrund der Rekuperation zurück in die Batterie. So ergibt sich auf dem Datenblatt ein WLTP-Verbrauch von 5,4 Litern. Der wurde allerdings trotz ruhiger Fahrweise in der Praxis mit 6,1 Litern nicht erreicht.

6,1 Liter Praxisverbrauch

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Per Taste kann man das One-Pedal-Driving aktivieren.

In Sachen Fahrwerk hat sich im Vergleich zu anderen Antrieben des Qashqai nichts geändert. Der 4,43 Meter lange, 1,84 Meter Breite (ohne Außenspiegel) und 2,63 Meter hohe Crossover ist dem Charakter des Autos entsprechend eher auf Komfort denn auf Sportlichkeit ausgelegt. Und so kommen Stöße aufgrund schlechter Straßenverhältnisse kaum im – ebenfalls unveränderten – Passagierabteil an. Federung, Dämpfung und Lenkung sind aber dennoch so straff beziehungsweise direkt, dass der Qashqai flotte Kurvenfahrten problemlos absolviert.

2.400 Euro Aufpreis

Der Radstand von 2,67 Metern ermöglicht auf der einen Seiten ein gutes Handling in der Stadt. Anderseits ist damit auch das Platzangebot nach wie vor selbst auf der Rückbank mehr als ausreichend. Das Kofferraumvolumen beträgt 455 Liter und kann bei umgeklappten hinteren Lehnen auf bis auf 1.379 Liter vergrößert werden. Die Anhängelast beträgt 750 Kilogramm.

Der Einstiegspreis für den Nissan Qashqai e-Power, der ab der umfangreich bestückten N-Connecta-Version samt Navigation und 18-Zoll-Alurrädern, angeboten wird und im September in den Handel kommt, liegt bei 41.360 Euro. Das sind 2.400 Euro mehr als der Qashqai mit Mild-Hybrid-Antrieb.

Nissan Qashqai e-Power – Technische Daten:

Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,43 Meter, Breite: 1,84 Meter (mit Außenspiegeln: 2,08 Meter), Höhe: 1,63 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 436 – 1.422 Liter.

Hybrid-Antrieb: 2,5-Liter-Dreiyzlinde-Benziner; 116 kW/158 PS und 250 Nm, E-Motor; 140 kW/190 PS und 330 Nm; Frontantrieb, 0-100 km/h: k.A., Vmax: k.A., Normverbrauch (WLTP): 5,3 – 5,4 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 120 – 122 g/km, Abgasnorm: Euro 6d, Effizienzklasse: k.A, Preis: ab 41.360  Euro.

Lesen Sie hier unseren Fahrbericht zum Nissan Qashqai 1,3 DIG-T Xtronic 4×4 Tekna+

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Unser Autor Wolfgang Schäffer hat sich den Nissan Qashqai e-Power genauer angeschaut.

 

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