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DLR entwickelt Brennstoffzelle für das Flugzeug

Wenn der Flugzeugverkehr emissionsfrei werden soll: Das DLR startet das Projekt Balis, und Airbus hat ehrgeizige Ziele.

Während andere Verkehrsträger sich nach und nach auf alternative Energien umstellen, ist man beim Flugzeug (noch) ein wenig ratlos. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will das nun ändern und entwickelt im Projekt Balis den nach eigenen Angaben weltweit ersten Brennstoffzellen-Antriebsstrang der Megawatt-Klasse für Flugzeuge. Das System soll auf rund 1,5 Megawatt Leistung ausgelegt werden, was kleinere Jets für 40 bis 60 Passagiere mit rund 1.000 Kilometer emissionsfreier Reichweite ausstatten kann. Um künftigen CO2-Vorgaben begegnen zu können, muss die zivile Luftfahrt künftig verstärkt auf elektrische Antriebstechnik setzen. Rein batterieelektrische Lösungen lassen sich allerdings nur für Kurzstrecken sinnvoll dimensionieren. Soll es weitergehen, kommt Wasserstoff als Energieträger ins Spiel.

Wenige Stacks, hohe Leistung

Zunächst wollen die Forscher des DLR einen Teststand in Stuttgart aufbauen, der neben dem Brennstoffzellensystem auch Wasserstofftanks, Elektromotor sowie die Steuerungs- und Regelungstechnik umfasst. Bei der Größenordnung der Brennstoffzelle will man möglichst wenige Stacks mit hoher Leistung zusammenbringen, da sich derzeit kommerziell eingesetzte Brennstoffzellen mit 100 bis 200 Kilowatt nicht beliebig häufig auf Megawatt-Niveau bündeln lassen.

Airbus wagt sich vor

Die künftige Testumgebung soll zunächst ermöglichen, Forschungs- und Entwicklungs-arbeiten unter den unterschiedlichsten, im Luftfahrtbereich geltenden Rahmenbedingungen, Anforderungen und Richtlinien durchzuführen. Wann genau erste Flugzeuge mit Brennstoffzellenantrieb im kommerziellen Flugbetrieb zum Einsatz kommen, ist noch ungewiss. Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat angekündigt, entsprechende Jets bis 2035 zur Serienreife bringen zu wollen.

Das Balis-Projekt hat bereits eine Zusage staatlicher Fördermittel in Höhe von 26 Millionen Euro erhalten. Das Geld wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) bereitgestellt. Koordiniert wird die Förderrichtlinie von der Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW). SP-X/Titelfoto: DLR

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