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Und es geht doch: E-Flugzeug absolviert Jungfernflug

Die US-Firma MagniX hat eine de Havilland Beaver auf E-Antrieb umgerüstet und will 2021 den Linienbetrieb mit dem E-Flugzeug aufnehmen.

Das Auto ist bekanntlich nicht das einzige Fortbewegungsmittel, das es zu dekarbonisieren gilt. Busse und Lkw könnte man auf Stromantrieb per Akku und Brennstoffzelle umstellen, die Bahn hat diesbezüglich eh kein Problem. Bleibt noch das Flugzeug, das heutzutage nicht mehr wegzudenken ist aus dem Verkehrsträgermix.

Doch wie könnte man dieses umbauen? Schon früh schied die Batterie als Energiespeicher aus und man experimentierte mit Solarflugzeugen wie dem Helios oder dem Solair. Sie erzielten auch erstaunliche Reichweiten, mussten dafür jedoch streng auf ihr Gewicht achten. So wiegt die Solair II gerade mal 140 Kilogramm, und man kann sich leicht vorstellen, dass jedes Kilo zählt, das mehr an Bord muss.

200 kWh große Batterie

Bedeutet dieser Konflikt das Aus für die elektrisch betriebenen Flieger? Mitnichten, wie nun eine kanadische Fluggesellschaft bewiesen hat: Harbour Air hat nun mit einem auf E-Antrieb umgerüsteten Wasserflugzeug einen Jungfernflug absolviert. Es handelt sich um den ersten für den kommerziellen Einsatz entwickelten E-Flieger.

Basis für das emissionsfreie Verkehrsflugzeug ist eine sechssitzige DHC-2 de Havilland Beaver, die bislang von einem Kolbenmotoren angetrieben wurde. Die US-Firma MagniX hat den Flieger jedoch auf E-Antrieb umgerüstet. Montiert wurde ein E-Motor mit 560 kW/760 PS, der seinen Strom aus einer 200 kWh großen Batterie bezieht.

30 Minuten Flugdauer – plus Puffer

Die Testrunde führte in einer kleinen Runde über den Fraser River und wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Energiespeicher reicht nur für kurze Strecken von etwa 30 Minuten Flugdauer. Hinzu kommen noch 30 Minuten Flugzeit-Puffer. Für eine kommerzielle Nutzung soll das aber reichen. Die über 40 Flugzeuge von Harbour Air heben im Jahr rund 30.000 Mal ab, mehr als zwei Drittel der Flüge passen in dieses Zeitfenster.

Bis allerdings die Beaver-Wasserflugzeuge im regulären Linienbetrieb eingesetzt werden, wird noch einiges an Wasser den Fraser hinabfließen. Noch muss die Airline auf die Zertifizierung durch die kanadische und US-amerikanische Flugbehörde warten. Harbour Air rechnet mit einer Freigabe für 2021 und einem anschließenden Einsatz von umgerüsteten E-Flugzeugen im Linienbetrieb. HM/SP-X

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