In Österreich startet ein Test eines Systems, das automatisiertes Laden ermöglicht. Dabei muss kein Stecker mehr eingesteckt werden.
Schon des öfteren haben wir über das induktive Laden von Elektroautos berichtet: Wie einfach wäre es, wenn man auf seinen Stellplatz oder in seine Garage fahren könnte und das Auto würde automatisch geladen – ohne, dass man einen Stecker einstöpseln müsste. Erst jüngst hat der Zulieferer Mahle ein solches, verbessertes System vorgestellt. Doch die Technologie, die wir vom Aufladen von Zahnbürsten kennen, hat sich (noch) nicht durchgesetzt.
Eine Alternative zum induktiven ist das automatisierte konduktive Laden. Es unterscheidet sich von Ersterem dadurch, dass eine physische Verbindung zwischen Auto und Ladepunkt automatisch hergestellt wird. Ein solches System namens „Matrix Charging“ hat nun das österreichische Unternehmen Easelink vorgestellt. Indiesen Tagen wurde in Wien und Graz eine Testphase gestartet, wo 66 Taxis auf ihren Stellplätzen automatisch geladen werden sollen und damit das stetige Einstöpseln eines Steckers entfallen würde.
„Matrix Charging“ in Wien und Graz
Der Hersteller betont, dass bei der „Matrix-Charging“-Technologie die Energie durch die direkte physische Verbindung der leitenden Kontakte übertragen wird. Die Energieeffizienz betrage dadurch 99,8 Prozent. Zum Vergleich: das induktive Mahle-System verspricht 92 Prozent.
Und wie funktioniert das Ganze? Am Unterboden des Autos/Taxis wird ein so genannter Connector installiert, am Parkplatz (oder im Falle eines E-Taxis am Standplatz) wird ein Pad in den Boden eingebaut, an dessen Oberfläche sich die Kontaktpunkte befinden. Im Fahrzeug befindet sich ein Display, das auch über eine Einpark- und Positionierungshilfe verfügt, die die Taxifahrer/innen beim Manövrieren auf die richtige Parkposition unterstützt. Sobald das Fahrzeug über dem Pad parkt, senkt sich der Connector vom Fahrzeugunterboden automatisch ab – das Laden des E-Fahrzeugs beginnt.
Auf harte Witterungen ausgelegt
Dabei verspricht der Hersteller, dass das System auch auf harte Witterungen ausgelegt ist. So halte das Pad strenger Witterung, Salz, Rollsplit und dem Überfahren schwerer Fahrzeuge problemlos stand. Vor jedem Ladevorgang werden das Pad mittles Lüfter und Reinigungslamellen gesäubert. Während der Connector sich auf das Pad absenkt, werde automatisch Luft ausgeblasen und das Pad somit von Laub, Steinen, Flüssigkeiten und sonstigen Verschmutzungen gereinigt.
Sehr gut, dass dieser Test der Matrix Charger endlich in grösserem Umfang startet. Immerhin sollen in Wien ja bereits ab 2025 nur noch e-Taxis neu zugelassen werden. Bis dahin sollte diese für Taxis wichtige Ladelösung wohl fertig bereit stehen.