Akku-Management: Zum Laden darf der E-Auto-Akku nicht zu heiß sein. Porsche kühlt nun auch ohne Navigationssystem rechtzeitig.
Mit einem vorausschauenden Batteriemanagement will Porsche künftig die Schnellladefähigkeit seiner E-Autos verbessern. Das selbstlernende Akku-Management-System erkennt die Gewohnheiten des Fahrers und reguliert die Temperatur des Batteriesystems während der Fahrt so, dass sie in einem optimalen Bereich liegt, wenn der Fahrer die Schnellladesäule anfährt. Das soll auch ohne Aktivierung des Navigationssystems durch den Nutzer klappen; die Software berechnet im Hintergrund auf Basis früherer Fahrten und der umgebenden Lade-
Infrastruktur die wahrscheinliche Route. So kann das Auto permanent und in Echtzeit prognostizieren, ob und wo demnächst geladen wird.
Nicht zu heiß und nicht zu kalt
Die Batterietemperatur ist wichtig für die Ladegeschwindigkeit an schnellen Säulen; der Akku darf vorher auf keinen Fall zu heiß werden, sollte aber auch nicht zu kühl sein. Die Einstellung des Wohlfühlklimas braucht darüber hinaus viel Zeit, da der große Energiespeicher seine Temperatur nur sehr träge ändert. Viele Hersteller nutzen daher die Navigationsdaten und die darüber geplanten Tankstopps, um die Erhitzung vorausschauend zu managen. Porsches Akku-Management soll nun auch dann funktionieren, wenn der Fahrer sich die Programmierung des elektronischen Pfadfinders spart.
Die Idee selbst ist naheliegend, bislang scheiterte eine Umsetzung aber offenbar an der zu geringen Rechenleistung der Bordcomputer. Die Stuttgarter wollen die Softwaren nun durch intelligente Optimierung auch auf einem Standard-Steuergerät zum Laufen gebracht haben. Bislang handelt es sich bei dem von Porsche Engineering entwickelten Thermomanagement um einen Prototyp. Die Technik dürfte aber in Zukunft auch in Kundenfahrzeuge einziehen. SP-X
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