Audi A6 Limousine

Audi A6 Limousine: Raum für Eleganz

Zuerst der Avant und nun die Limousine: Audi setzt beim A6 vor allem auf Eleganz und Aerodynamik.

Auch Audi dreht weiter an der Aerodynamik-Schraube. Schon der neue A6 Avant beeindruckt mit einem cW-Wert von 0,25. Nun schieben die Ingolstädter die Limousine ins Rampenlicht: Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 dringt sie als konventionell angetriebenes Fünf-Meter-Flaggschiff in einen bislang nur von rein elektrisch angetriebenen Modellen erzielten Bereich der Windschlüpfigkeit vor. Trotzdem bleibt der A6, was er immer war: ein automobiler Botschafter des gehobenen Anspruchs.

Dass Audi an der Limousine festhält, könnte zumindest in Deutschland manchen überraschen. Hierzulande dominiert seit Jahrzehnten der Avant. Nur jeder fünfte in Deutschland verkaufte A6 ist eine Limousine. Global spielt der Avant jedoch die Nebenrolle: In Märkten wie China, den USA oder Indien ist die Limousine gefragt – teils sogar mit verlängertem Radstand. Weltweit erreicht sie einen Verkaufsanteil von 55 Prozent.

Audi A6 Limousine
Bleibt mit 4,99Meter nur knapp unter der 5-Meter-Marke: Audi A6 Limousine. Fotos: Audi

Die neue A6 Limousine setzt optisch auf ein dezentes, aber wirkungsvolles Statement. Mit 4,99 Metern Länge bleibt sie formell knapp unterhalb der prestigeträchtigen Fünf-Meter-Marke, wirkt jedoch durch ihre gestreckte, flache Silhouette wie ein eleganter Vorgriff auf die Oberklasse. Sanfte Flächen dominieren das Karosseriedesign, auf eine größere Zahl von Sicken und Charakterlinien haben die Designer bewusst verzichtet. Das dürfte nicht nur Ästheten, sondern auch Versicherer freuen. Besonderer Aufwand zeigt sich hingegen am Heck: Eine ins Blech der Heckdeckels eingearbeitete Spoilerlippe verbessert die Aerodynamik und unterstreicht den eigenständigen Auftritt der neuen Generation.

Audi A6 Limousine: Guter cW-Wert

Auch mit optionaler OLED-Lichttechnik setzt Audi ein Ausrufezeichen. Zwei Module mit je 198 OLED-Elementen ermöglichen digitale Lichtsignaturen – und eine lebendig inszenierte Kommunikation über Warnsymbole oder dynamische Effekte. Auch die Front bietet mit ihren optionalen Matrix-LED-Scheinwerfer markante Lichtgrafiken und eine zusätzliche Prise Exklusivität.

Audi A6 Limousine
Die optionale OLED-Rückleuchtentechnik verleiht dem neuen A6 mehr Appeal.

Innen erwartet die Passagiere ein durchdigitalisiertes Ambiente. Die sogenannte „Digital Stage“ bietet große, aber nicht peinlich große Displays. Neben den beiden Screens für den Fahrer ergänzt das Ensemble ein optionaler Touchscreen für den Beifahrer – samt Privacy Mode für cineastisches Entertainment. Intuitive Bedienlogik und klare Menüs stellen den Nutzer trotz technischer Vielfalt vor wenig Rätsel. Ergänzt wird das Angebot durch ein Head-up-Display sowie umfassende Konnektivitätsfunktionen. ChatGPT kann auf Fragen der Insassen antworten. Smartphone-Inhalte und Apps von Drittanbietern lassen sich integrieren.

Auch in Sachen Raumangebot kann sich die Limousine sehen lassen. Die Rückbank bietet üppige Platzverhältnisse, selbst für europäische Maßstäbe und ohne auf die Langversion zurückgreifen zu müssen. Bein- und Kopffreiheit überzeugen, letztere vor allem in Verbindung mit dem optionalen Panoramaglasdach. Der Kofferraum fällt mit 492 Litern zwar nicht riesig aus, bietet aber dank einer im 40:20:40-Format umlegbaren Rückbanklehne ausreichend Flexibilität. Flexibel sollte man aber auch sein, wenn man Gepäckstücke aus den Tiefen des Kofferraums angeln muss.

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Gegen Aufpreis kann der Kunde auch ein Touchscreen für die Beifahrerseite bekommen, der es Mitfahrenden erlaubt, während der Fahrt Filme zu schauen

Verbrauch: 4,8 bis 5,6 Liter Diesel

Unter der Fronthaube bleibt es klassisch: Audi verzichtet beim neuen A6 auf reinelektrische Antriebe und bietet zunächst ausschließlich Verbrennungsmotoren mit unterschiedlichen Elektrifizierungsgraden. Den Einstieg markiert ein 2,0-Liter-Benziner mit 150 kW/204 PS, der auf jegliche E-Unterstützung verzichtet. Alternativ steht ein gleich starker Diesel mit optionalem Allradantrieb zur Wahl. Letzterer profitiert von einem Mildhybridsystem, das mit 18 kW/24,5 PS boostet, mit 25 kW/34 PS rekuperiert und über kurze Strecken den A6 sogar rein elektrisch antreiben kann. Der Normverbrauch liegt je nach Version bei 4,8 bis 5,6 Litern Diesel.

Beim Topmotor, einem mit Allradantrieb und Mildhybridtechnik verbandeltem V6-Benziner mit 270 kW/367 PS, sind es 6,7 bis 7,7 Liter. Der Sechsender bietet mit 4,7 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 250 km/h Höchstgeschwindigkeit selbstredend auch die besten Fahrleistungen. Beim Diesel mit Allradsystem sind es immerhin 6,9 Sekunden und 240 km/h.

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Das Platzangebot in der A6 Limousine ist auch in der zweiten Reihe gut.

Plug-in-Hybride folgen später

Wer mit dem A6 längere Strecken rein elektrisch fahren will, muss sich noch etwas gedulden: Zwei Plug-in-Hybride mit über 100 Kilometern Reichweite sind in Planung. Oder man greift schon jetzt zu dem technisch nichtverwandten Elektrobruder A6 E-Tron.

Bestellbar ist die neue A6 Limousine ab sofort, die Preise starten in Deutschland bei 55.500 Euro. Dank breiter Optionsliste – die unter anderem Allradlenkung, Luftfederung, S-line-Paket oder Bang-&-Olufsen-Soundsystem umfasst – dürfte der tatsächliche Kaufpreis jedoch bei den meisten Kunden deutlich darüber liegen.

Fazit: Der neue Audi A6 ist mehr ist als die Summe seiner Daten. Er zeigt, wie sich klassische Formen mit moderner Effizienz vereinen lassen – und dass selbst im Fahrtwind noch Raum für Eleganz bleibt. Mario Hommen/SP-X

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