HVO 100

Aufpreis für HVO 100 beträgt 6 bis 10 Cent

Der ADAC beziffert den Aufpreis von HVO 100 gegenüber normalem Dieselkraftstoff auf 6 bis 10 Cent. Und fordert Transparenz.

Um den Verbrenner umweltfreundlicher zu machen sind alternative Kraftstoffe (E-Fuels) ein großes Thema, nicht nur in der Politik. Der Kraftstoff, der dies heute schon bewerkstelligen kann/soll, heißt HVO 100. Der aus altem Speiseöl hergestellte Dieselkraftstoff wird kurz nach Markteinführung nicht so teuer verkauft wie gedacht. Einer Stichprobe des ADAC zufolge beträgt der Preisaufschlag gegenüber konventionellem Diesel 6 bis 10 Cent je Liter. Damit liegen die Mehrkosten am unteren Ende des zuvor prognostizierten Bereichs von 5 bis 20 Cent. Der alternative Kraftstoff hat auf dem Papier eine bessere CO2-Bilanz als Mineralöl-Diesel und kann prinzipiell von den meisten herkömmlichen Dieselmotoren genutzt werden.

Allerdings gibt es auch den Verdacht, dass die Zusammensetzung von HVO nicht den Vorgaben entspricht. Wir haben diese Vorwürfe hier zusammengefasst.

HVO 100: 90 Prozent weniger Emissionen

Der Automobilclub wertet die Ergebnisse der Stichprobe als gutes Zeichen, „dass die Hersteller versuchen, HVO100 möglichst günstig anzubieten.“ Die finanziellen Auswirkungen für Kunden hält der Verein aktuell für gering; bei einem Aufpreis von 10 Cent würden die monatlichen Treibstoffkosten für einen durchschnittlichen VW-Golf-Fahrer um 5,62 Euro auf 97,87 Euro steigen.

HVO100 ist ein sogenannter paraffinischer Diesel-Kraftstoff, der aus Resten von Pflanzenölen, etwa altem Frittenfett hergestellt werden kann. Gegenüber konventionellem Diesel soll er bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen verursachen. Kritiker weisen jedoch auf die geringe Verfügbarkeit der Grundstoffe in Deutschland hin: Altspeiseöle aus der Gastronomie werden beispielsweise werden schon heute komplett für die Spritproduktion verwendet. Außerdem entfaltet der Designer-Diesel seine Umweltwirkung nur, wenn bei der Herstellung strenge Maßstäbe angesetzt werden. Der ADAC fordert die Mineralölgesellschaften daher auf, HVO hinsichtlich der Herkunft transparent zu deklarieren und die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien nachvollziehbar nachzuweisen. HM/SP-X/Titelfoto: Audi

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