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Ausblick: Die Elektro-Offensive von Skoda

Bis 2026 will Skoda sechs unterschiedliche E-Modelle, darunter vier komplett neu entwickelte, anbieten. Enyaq und Enyaq Coupé werden bis dahin überarbeitet.

Vom Kleinwagen bis hin zu einem großen SUV – Skoda will in den kommenden drei Jahren „alle für unsere Kunden wichtigen Segmente“ mit batterieelektrisch angetriebenen Modellen abdecken, erklärt Klaus Zellmer, Vorstandsvorsitzender der tschechischen VW-Tochter. Bis 2027 sollen insgesamt 5,6 Milliarden Euro in die Elektromobilität investiert werden. Zwar sind einige der Neuheiten bereits als Versuchsfahrzeuge getarnt auf den Straßen unterwegs. Doch am Hauptsitz der Marke in Mlada Boleslav hat Skoda jetzt mit Skulpturen das gesamte neue Portfolio vorgestellt.

Erster Vertreter der neuen Elektrowelle wird Anfang des kommenden Jahres der Elroq sein. Der elektrisch angetriebene Nachfolger des Karoq basiert auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) und rollt mit einer Fahrzeuglänge von 4,50 Meter an. Der bei E-Fahrzeugen bekannte lange Radstand wird deshalb für ein sattes Platzangebot im Innenraum sorgen. Antriebstechnik und Batteriekapazitäten dürften ähnlich sein wie beim ID.3 oder auch beim Cupra Born, die ebenfalls auf der Plattform stehen.

2025 bringt Skoda ein 4,20 Meter langes E-Fahrzeug – die Skoda-Interpretation des kürzlich vorgestellten VW ID.2. Foto: WS

Der Einstieg kommt 2025

2025 folgt das neue Einstiegsfahrzeug in die E-Mobilität bei Skoda. Der Wagen trägt derzeit noch den Arbeitstitel Small und wird wie die Konzerngeschwister VW ID.2all und Cupra Urban Rebel an den spanischen Standorten Martorell oder Pamplona von den Bändern laufen. Skoda-Chef Zellmer verspricht auch für den Small einen Einstiegspreis, der unter der Marke von 25.000 Euro liegt. Der 4,19 Meter kurze Small, damit etwas länger als der ID.2all, basiert ebenfalls auf der weiterentwickelten Entry-Plattform des MEB. Die ermöglicht einen Frontantrieb. Zudem sprechen die Entwickler von einer besonders effizienten Antriebs-, Batterie- und Ladetechnologie. Reichweiten von etwas mehr als 400 Kilometern sind den Angaben zufolge nach der WLTP-Norm zu erwarten. Das Gepäckraumvolumen soll ähnlich groß sein wie beim Skoda Scala.

Update für den Enyaq

Enyaq iV und Enyaq Coupé iV erhalten im Einführungsjahr des Small ein umfangreiches Update. Beide Modelle werden dann mit der neuen Designsprache, die der Hersteller erstmals mit der Studie Škoda Vision 7S gezeigt hat, auf die Straße kommen. Das heißt im Klartext vor allem, dass das traditionsreiche Markenemblem wie auch bei den anderen E-Fahrzeugen verschwindet. Stattdessen wird wie am Heck der Skoda-Schriftzug zu sehen sein. Die Enyaq-iV-Modelle waren die ersten Škoda Fahrzeuge auf Basis des MEB der Volkswagen-Gruppe. Die Enyaq-Familie verzeichnete in den bisherigen zwei Jahren mehr als 1.000.000 Verkäufe.

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Auch einen batterieelektrischen Kombi wird Skoda in sein Angebot aufnehmen. Foto: WS

2026 kommt der Combi

Skoda ohne Kombi-Angebot – das wird es auch unter den Vorgaben der E-Mobilität nicht geben. Allerdings müssen sich Kunden bis 2026 gedulden, ehe das derzeit noch schlichtweg Combi genannte Modell mit einer Länge von 4,70 Meter auf den Markt kommt. Das macht deutlich, dass der elektrisch angetriebene Combi in die Fußstapfen des Skoda Octavia Combi treten soll, diesen vermutlich auf Dauer dann auch komplett ersetzen wird. Wie der kürzlich vorgestellte VW ID.7 wird der Combi auf der neuen Plattform MEB Evo basieren und damit Ladegeschwindigkeiten von 200 kW ermöglichen. Ob der Skoda auch einen Allradantrieb bekommt, steht noch nicht fest. Der ID.7, dessen Technik vermutlich weitestgehend übernommen wird, rollt vorerst lediglich mit Hinterradantrieb an. Der E-Motor leistet der 210 kW/286 PS. Reichweiten von 600 bis 700 Kilometern sollen machbar sein.

Aus dem Vision 7 wird der Space

Das größte elektrische Škoda Modell wird ein noch Space genannter Siebensitzer sein – die Serienversion des Concept Cars Skoda Vision 7S. Mit einer Länge von etwa 4,90 Metern rundet der van ähnliche Crossover von 2026 an das Portfolio am oberen Ende ab. Die Konzeptstudie setzt auf einen 89-kWh-Akku mit bis zu 200 kW Ladeleistung. Damit lässt sich eine maximale Reichweite von mehr als 600 Kilometern im WLTP-Zyklus erzielen, heißt es bei Skoda.

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Der Vision 7 wird zum „Space“. Foto: WS

Ganz wichtig bei allen neuen E-Modellen und den Überarbeitungen am Enyaq sind aerodynamische Feinarbeiten, um die Luftwiderstand zu verringern und damit die Reichweite zu erhöhen. Zudem steht das Thema Nachhaltigkeit, wie bei anderen Hersteller auch, weiter ganz weit oben auf der Prioritätenliste des tschechischen VW-Tochter. So sollen die drei Werke in Tschechien bis 2030 mit Netto-Null-Emissionen betrieben werden und ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien verwenden.

Die Verbrenner bleiben wichtig

Dessen ungeachtet verweist Zellmer darauf, dass Verbrennungsmotoren während der Transformationsphase zur Elektromobilität ein wichtiger Eckpfeiler für Škoda bleiben. So werden noch in diesem Jahr die vierte Generation des Superb und die zweite Generation des Kodiaq ihre Weltpremieren feiern. Außer Varianten mit den modernsten Benzin- und Dieselmotoren werden beide Baureihen auch mit Plug-in-Hybridantrieb in den Handel kommen.

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Ein Blick ins Innere. Foto: WS

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