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Ausblick: Was Mazda plant

Zwei neue Sechszylinder-Verbrenner und ein PHEV mit Wankelmotor: Mazda macht vieles anders. Ein Ausblick.

Die japanische Automarke Mazda macht vieles anders als die Konkurrenz und pocht gerne auf seine Eigenständigkeit. Statt den Benzinern beispielsweise schlicht einen Turbolader anzuflanschen, setzt man auf mehr Hubraum, höhere Verdichtung und in einigen Modellen auf die sogenannte SPCCI-Verbrennung. Sie soll die Vorteile von Otto- und Dieselmotor in sich vereinen. Mazda vermarktet diesen Mix-Motor unter dem Namen Skyactiv X. Ein weiteres Beispiel für diese These folgt im kommenden Jahr, wenn die Marke den MX-30 R-EV auf den Markt bringt, ein Plug-in-Hybridkonzept mit einem Wankelmotor als Verbrenner, das, so Mazda, ganz spezielle Lösungen umsetzen werde. Dazu später mehr.

Ab 2025 fünf BEV

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Kommt im nächsten Jahr als PHEV mit Wankelmotor-Unterstützung: der Mazda MX-30. Fotos: Mazda

Zwar hat man den Zug der Elektrifizierung ein wenig verschlafen und derzeit mit dem MX-30 nur ein BEV-Modell in der Palette, doch in den Jahren von 2025 an will man fünf reine Elektroautos in verschiedenen Klassen auf den Markt bringen; zudem setze man weiter auf Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle (PHEV). Diese Fahrzeuge basierten dann auf einer einzigen, skalierbaren Plattform. Und: Bis 2050 will die Marke weltweit CO2-neutral werden, in Europa schon früher. Wie schnell genau erläutert man nicht – nur so viel: Bis 2030 will man alle Neufahrzeuge elektrifizieren.

Zwei neue Sechszylinder

Dass man dem Trend zur Elektrifizierung nicht ganz traute zeigt sich am jüngst vorgestellten CX-60. Den großen Bruder des CX-5 wird es nicht als BEV geben, indes verkauft man ihn in Deutschland zunächst mit PHEV-Antrieb; die Verbrenner-Varianten folgen später. Und die lassen aufhorchen: Als einer der wenigen Hersteller setzt Mazda auf Sechszylindermotoren und hat gleich zwei entwickelt: einen Diesel und einen Benziner. Ersterer ist ein 3,3 Liter großes Triebwerk und kommt Anfang 2023 auf den Markt, der neue Benziner mit 3,0 Litern Hubraum und SPCCI Kompressionszündung folgt später. Die Sechszylindermotoren werden von einem 48-Volt-Mild-Hybrid-System unterstützt.

Diesel in zwei Varianten

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In den CX-60 werden im nächsten Jahr Sechszylinder-Motoren Einzug halten.

So viel hat Mazda schon verraten: Der 3,3-Liter-Sechszylinder-Diesel leistet 147 kW/200 PS und treibt via Achtgang-Automatik die Hinterräder an; er startet bei Preisen ab 46.150 Euro. Alternativ ist für 51.350 Euro eine 187 kW/254 PS starke Allradausführung zu haben. Für Aufhorchen sorgen die Verbrauchsangaben: So kommt der Diesel laut WLTP-Norm je nach Leistungsstufe mit einem WLTP-Gesamtverbrauch von nur 5,3 bis 4,9 l/100 km aus – was CO2-Emissionen von 129 bis 123 g/km entspricht. Nähere Angaben zum Benziner macht Mazda noch nicht.

Auch im kommenden Jahr dürfte dann der siebensitzige CX-80 folgen. Dessen Antriebe entsprechen vermutlich denen im fünfsitzigen CX-60. Vorrangig für den nordamerikanischen Markt vorgesehen sind die ebenfalls neu entwickelten SUVs CX-50 (Titelfoto), CX-70 und CX-90. Während die beiden letzteren wie der CX-60 und CX-80 in Japan vom Band laufen und gegenüber diesen Modellen lediglich in der Breite vergrößert sind, produziert Mazda den auf der „Small-Platform“ basierenden CX-50 im neuen, gemeinsam mit Toyota betriebenen Werk in den USA, genauer, in Huntsville/Alabama.

Der Wankel unterstützt

Doch zurück zum eingangs erwähnten MX-30 R-EV: Das R steht für Rotary Engine. Hier treibt ein Wankelmotor einen Generator an, der wiederum E-Maschine und Batterie mit Strom versorgt. Gefahren wird stets elektrisch. Diese serielle Rotary-Engine-Hybrid-Lösung ist in der Branche einmalig. Gleichzeitig reduzierten die Ingenieure die Akku-Kapazität zugunsten eines attraktiveren Preises. Zu hören ist von rund 80 Kilometern elektrischer Reichweite und weiteren 500, wenn der Wankel werkelt. HM/SP-X

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