Studie: Automatisiertes Fahren weckt Ängste und Zweifel. Viele Menschen lehnt den ÖPNV ohne Fahrer ab.
Auch wenn der große Hype um das Thema vielleicht vorbei ist: Das automatisierte Fahren ist ein Zukunftsprojekt, das den urbanen Verkehr verändern wird. Einzelne Kommunen wie Frankfurt haben Tests gestartet und denken darüber nach, welchen Teil des öffentlichen Verkehrs man zuerst automatisiert bestreiten und wie das funktionieren kann. Denn Busse und Bahnen bieten sich als erste Verkehrsträger für eine Automatisierung an.
Ziel: Verbesserung des Verkehrsflusses
Zudem soll die Automatisierung zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses, zu geringeren Emissionen und auch zu sinkenden Unfallzahlen führen. Doch die Bevölkerung steht dem Thema skeptisch gegenüber, wie der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) im Rahmen einer Studie festgestellt hat.
Demnach gehen lediglich 42 Prozent der Befragten davon aus, dass sich der CO2-Ausstoß durch selbstfahrende Autos verringern lasse. Und 61 Prozent sind der Meinung, dass sich so nur in geringem bis sehr geringem Maße Kraftstoff einsparen lasse. Im Gegensatz dazu gehen Experten davon aus, dass Einsparungen von 15 Prozent möglich sind.
Angst vor Hacker-Attacken
Eine deutliche Steigerung der Verkehrssicherheit durch autonome Autos unterstellt die Hälfte (51%) der Befragten. Jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sehen hier allerdings ein deutlich höheres Unfallvermeidungspotenzial (73%) als ältere Personen. Negativ für die Bewertung des automatisierten Fahrens wirkt sich die Angst vor Hacker-Angriffen aus. 80 Prozent sind der Meinung, dass solche Fahrzeuge Ziel eines Cyberangriffs werden könnten.
Den ÖPNV wünscht sich die Mehrheit der Bevölkerung der Studie zufolge nicht unbemannt. Mehr als zwei Drittel (68%) der Befragten sprechen sich gegen einen fahrerlosen Nahverkehr aus. Besonders skeptisch sind hier Personen über 60 Jahre. Lutz Eckstein, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, geht allerdings davon aus, dass „mittelfristig jemand in einer Leitwarte wie ein Flugzeuglotse für vielleicht zehn autonome Fahrzeuge zuständig sein wird.“
68 Prozent wollen keinen fahrerlosen Nahverkehr
Eckstein rechnet damit, dass automatisierter Shuttleverkehr im öffentlichen Nahverkehr deutlich früher kommen wird als das automatisierte Auto für den Individualverkehr. Binnen zehn Jahren sei mit selbstfahrenden Shuttles zu rechnen. Der Schritt würde bei Bus und Bahn auch die Personalkosten drastisch senken, zu niedrigeren Fahrtkosten führen und wäre ein großer Treiber für mehr Akzeptanz. Nur so sei sicherzustellen, dass man das Potenzial dieser Technologie ausschöpfen könne. HM/SP-X/Titelfoto: Renault
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