E-Auto-Kritiker stürzen sich gerne auf brennende Stromer. Im Falle eines Crashtests gab es aber gar kein Feuer – nicht mal Akkus.
Glaube nur der Statistik, die Du selber gefälscht hast. Diese Weisheit kommt einem im Falle eines Crashtests in den Sinn, den die Axa Versicherung (wir berichteten) mit Elektroautos durchgeführt hat. Der gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung konnte offenbar die Axa-Versicherung nicht widerstehen, als sie bei einem Crashtest einen solchen Brand selbst legte. Die entsprechenden Fotos fanden sich schnell vielerorts im Netz und den sozialen Netzwerken wieder. Inzwischen stellte sich heraus: Nicht nur wurde das Feuer extern gezündet, die gecrashten Fahrzeuge hatten auch gar keine Batterien an Bord. Gegenüber 24auto.de räumte die AXA-Pressestelle ein: „Die Demonstration eines Batteriebrandes (wäre) aufgrund der anwesenden Gäste zu gefährlich gewesen, weshalb die Batteriezellen der Elektroautos vor den Tests ausgebaut wurden“.
Beschädigter Unterboden
Entstanden sind die Bilder im Rahmen einer öffentlichen Crashtest-Simulation in der Schweiz – eine Veranstaltung, die die Assekuranz regelmäßig durchführt, immer unter einem anderen Verkehrssicherheits-Thema. In diesem Jahr ging es um die Sicherheit von E-Autos. Dabei wurde simuliert, dass der Fahrer eines leistungsstarken Tesla-Modells beim Beschleunigen die Kontrolle über das Fahrzeug verliert, das sich daraufhin auf einer Verkehrsinsel überschlägt. Bei dem Unfall blieb die Fahrgastzelle zwar intakt, der Unterboden jedoch wurde stark beschädigt. Die Axa-Experten wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es bei mechanischen Schäden an der Batterie zu einer der gefürchteten Selbstentzündungen des Akkus und zu einem schwer zu löschenden Brand kommen kann.
Auf den der Presse zur Verfügung gestellten Bildern war jedoch nicht zu erkennen, dass das Feuer bewusst gelegt worden war. Auch das Fehlen der Batterien wurde nicht kommuniziert. Unklar ist auch, ob das Gewicht der Batterien durch andere tiefeingebaute Gewichte in der Crashstruktur ausgeglichen wurde, um die Fahrphysik der Autos vergleichbar zu lassen.
Brand per Pyrotechnik
Die spektakulären Fotos könnten die Diskussion um die Brandgefahr von E-Autos weiter anheizen. Vor allem E-Mobilitäts-Skeptiker führen diese immer wieder als Contra-Argument gegen die neue Antriebsart an. Tatsächlich brennen E-Mobile nach aktuellem Wissensstand aber eher seltener als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Allerdings sind Batteriebrände nur mit hohem Aufwand und großen Mengen Wassers zu löschen. SP-X
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