eTrailer

BEM startet neue Initiative eTrailer

Der Bundesverband eMobilität (BEM) hat eine Sonderkommission eTrailer einberufen, um eTrailer regulatorisch zuzulassen.

Mit Übernahme der Amtsgeschäfte durch die Ampelkoalition startet der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) eine neue Initiative, um Anhänger-Fahrzeuge mit eigenem batterie-elektrischen Antrieb – so genannte eTrailer – regulatorisch zuzulassen und weiterzuentwickeln. Kurz vor Jahresende hat der Verband eine Sonderkommission eTrailer einberufen, welche gleich zu Beginn des neuen Jahres tagen wird. Die zum Thema beratende BEM-Arbeitsgruppe war zuvor mehrfach am Widerstand zuständiger Behörden gescheitert.

eTrailer
Markus Emmert, Vorstandsmitglied des BEM. Foto: BEM

Als eTrailer (elektrifizierter Anhänger) werden Fahrzeuge bezeichnet, die meist über eine Ladefläche zur Beförderung von Gütern, jedoch über einen eigenen Antrieb und einen eigenständigen von außen aufladbaren Energiespeicher verfügen. Sie werden hinter Zugfahrzeugen wie Pkw, Lkw, Omnibussen oder Traktoren mitgeführt. Sie schieben nicht, unterstützen das Gespann, erhöhen die Reichweite und tragen erheblich zur Einsparung klimaschädlicher Abgase bei – sogar bei Diesel- oder Benzinfahrzeugen um 20 Prozent und mehr. Zur Kategorie eTrailer zählen moderne Lösungen des eCaravan für den umweltschonenden Tourismus genauso wie elektromobile Lösungen für voll digitale Schwerlasttransporte.

Keine Zulassung bislang wegen gesetzlicher Inkompatibilität

Während die Technik bereits erprobt und belastbar ist und auch das Fahrverhalten sowie sämtliche Sicherheitsaspekte technisch überprüft sind, gibt es in Deutschland und Europa keine Zulassung für eTrailer wegen gesetzlicher Inkompatibilität. Auch die derzeitige Fahrzeugerfassung im Kraftfahrtbundesamt (KBA) ist nicht ausreichend. Die Sonderkommission des BEM will diese Blockade nunmehr auflösen und die Zulassung von eTrailern, etwa als eigene Fahrzeugkategorie, vorantreiben. Weiterhin soll die Befreiung und die Anrechnung der Umweltwirkung auf die Mautabgabe erreicht, das eKennzeichen eingeführt und die Anpassung der Führerscheinklassen bzw. der Fahrzeugpapiere eingeleitet werden.

Zur BEM-Sonderkommission eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter der zuständigen Bundes- und Landesministerien, Trailer-Hersteller, Hersteller Automotive sowie aus der Logistikbranche, Zulieferer, Unternehmen von Antriebssystemen und Batterietechnologie.

„Die Reduzierung von CO2 im Schwerlast-Segment ist eine Mammutaufgabe. Nach unseren Berechnungen müssten bis 2030 über 270.000 reinelektrische 40-Tonner auf Deutschlands Straßen fahren, um die gesteckten Umweltziele zu erreichen – was ein Ding der Unmöglichkeit ist“, sagte Markus Emmert, BEM-Vorstand und Leiter der Sonderkommission. „Es wird höchste Zeit, dass wir verfügbare Mobilitätslösungen real anwenden, um Kohlendioxid zu reduzieren, anstatt davon zu träumen, was im Übermorgen denkbar wäre.“ HM/Titelfoto:

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