BMW E-Antrieb

BMW-E-Antrieb: 30 Prozent mehr Reichweite

BMW hat die 6. Generation des E-Antriebs vorgestellt. Er soll um 30 Prozent schneller laden und 30 Prozent weiter fahren.

Der Autobauer BMW hat bei den Tech Days in Landshut erste Einblicke in die Entwicklung und Produktion von Hochvoltbatterie und E-Antrieb der 6. Generation der BMW-eDrive-Technologie gewährt, die in der sogenannten Neuen Klasse zum Einsatz kommen wird. Das erste Modell der Neuen Klasse soll noch dieses Jahr im ungarischen Werk Debrecen in Serienproduktion gehen.

„Für die BMW Group ist die Elektromobilität die Zukunft und unser Wachstumstreiber. Gleichzeitig setzen wir bewusst auf Technologieoffenheit, da sich die Mobilitätsbedürfnisse in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich entwickeln“, erklärt Dr. Joachim Post, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Einkauf und Lieferantennetzwerk.

Für die 6. Generation der eDrive-Technologie, kurz: Gen6, verspricht BMW eine um 30 Prozent höhere Ladegeschwindigkeit und 30 Prozent größere Reichweite – modellspezifisch sogar mehr. Darüber hinaus verfüge das Hochvoltbatteriekonzept der Gen6 erstmals über die neue 800-Volt-Technologie. Das Konzept für die Hochvoltbatterien der Gen6 sei grundlegend neu und finde Anwendung in allen Fahrzeugsegmenten – bis hin zu den Hochleistungs-Modellen der BMW M GmbH.

BMW-E-Antrieb: Laden mit 800-Volt-Technologie

BMW E-Antrieb
Der Akkupack der Gen6 wird noch flacher und passt daher in viele Baureihen. Fotos: BMW

Durch ihr neues, noch flacheres Design lasse sich die Hochvoltbatterie unabhängig von der Fahrzeughöhe in unterschiedliche Modelle integrieren. Dabei übernehme die Hochvoltbatterie die Rolle eines Strukturbauteils in den Karosserien der Neuen Klasse („Pack-to-open-Body“). Die neuen Rundzellen werden direkt in die Hochvoltbatterie integriert („Cell-to-Pack“). Im Vergleich mit ihren Vorgängern, den prismatischen Batteriezellen der Gen5, verfüge die neue BMW-Rundzelle über eine 20 Prozent höhere Energiedichte. Das Laden sei zudem künftig in beide Richtungen möglich, also bidirektional. Technologische Weiterentwicklungen und Updates für die Fahrzeuge sollen mittels Remote-Software-Upgrades unabhängig und in Echtzeit umgesetzt werden können.

Kette für versorgungskritische Komponenten wie Halbleiter. So entstehen Vorteile bezüglich Kosten und Versorgungssicherheit. Das skalierbare Produktionssystem ermöglicht es dem Unternehmen, schnell und flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren. Der hohe Automatisierungsgrad mit bis zu 400 Robotern in der finalen Ausbaustufe garantiert maximale Effizienz. Umfassende In-Prozess-Überwachungen, unter anderem mit KI-basierten Kamerasystemen, sowie 100-prozentige End-of-Line-Systemprüfungen in einer Reinraumumgebung sorgen für höchste Qualität.

BMW setzt weiter auf den SSM-Motor

Beim E-Motor der Gen6 hält die BMW Group am Prinzip der stromerregten Synchronmaschine (SSM) fest. Dabei handelt es sich um Synchronmotoren, bei denen das Magnetfeld im Rotor nicht durch Permanentmagnete, sondern durch eine mit Gleichstrom erregte Wicklung erzeugt wird. Die Stärke des Rotormagnetfeldes kann dabei optimal an den jeweiligen Lastzustand angepasst werden. Dies führe zu sehr guten Wirkungsgraden in kundenrelevanten Betriebspunkten sowie zu konstanten Leistungen auch bei hohen Drehzahlen. Der Synchronmotor wird wie in der Gen5 über der Hinterachse sitzen und vereint die elektrische Antriebsmaschine, Leistungselektronik und Getriebe in einem kompakten Gehäuse.

In der Gen6 kommt eine zweite, zusätzliche E-Motoren-Technologie zum Einsatz: die Asynchronmaschine (ASM). Das Magnetfeld des Rotors wird hier weder durch Permanentmagnete (PSM) noch durch eine elektrische Erregung (SSM) erzeugt, sondern per Induktion durch den Stator. Der Rotor besteht bei dieser Bauart aus einem metallischen Käfig. Vorteile der Asynchronmaschine sind ein kompakteres Design sowie eine verbesserte Kosteneffizienz. Die ASM-Varianten kommen auf der Vorderachse in den BMW xDrive Varianten der Neuen Klasse zum Einsatz.

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