Mit Ladestationen im Stil einer Flughafen-Lounge will Audi das Laden an den Autobahnen komfortabler machen. Und man hat noch viel vor.
Tesla als Vorbild? Mit „Charging Hub“ getauften Ladestationen entlang der Autobahnen möchte Audi das Ladeerlebnis verbessern. Die erste Station soll im Rahmen eines Pilotversuchs im Herbst in Nürnberg ans Netz gehen. Das Konzept sieht Hubs in Autobahn-Nähe vor, die über verbindlich reservierbare HPC-Ladesäulen verfügen. Während der Akku im Höchsttempo Energie aufnimmt, sollen die Insassen im angegliederten Lounge-Bereich warten können, wo Arbeitsplätze und Erfrischungen zur Verfügung stehen.
Pufferspeicher aus gebrauchten Akkus
Der Clou der Hubs ist ein großer Pufferspeicher aus gebrauchten Lithium-Ionen-Akkus mit 2,45 MWh Kapazität. Diese Riesen-Batterie wird über einen gängigen 400-Volt-Starkstromanschluss über Nacht mit vergleichsweise geringer Leistung geladen, so dass das überall verfügbare Niederspannungsnetz für den Betrieb ausreicht. Ergänzend dazu sorgt eine Solaranlage tagsüber für ständigen Nachschub. Pro Tag sollen so in Nürnberg rund 70 Ladevorgänge mit 300 Kilowatt Leistung möglich sein.
Bewährt sich der Charging Hub in Franken, will Audi weitere Standorte eröffnen. Die Stationen sollen dabei nicht den Grund-, sondern vor allem den Spitzenbedarf decken. Neben eigenen Kunden können auch Fremdkunden dort tanken, wahrscheinlich jedoch zu höheren Preisen.
Audi wird „grün“
Und Audi hat noch andere Ziele im Blick: Bereits in vier Jahren startet die Produktion des letzten neuen Verbrennermodells von Audi. Ab 2026 will die Premiummarke nur noch Modelle auf den Markt bringen, die rein elektrisch angetrieben sind. Bis 2033 lässt der Hersteller die Produktion der Modelle mit Verbrennungsmotoren auslaufen. Um führender Anbieter bilanziell CO₂-neutraler Mobilität zu werden, optimiert Audi zudem alle Glieder seiner Wertschöpfungskette und engagiert sich darüber hinaus für den Ausbau erneuerbarer Energien. Beim Thementag „Sustainability“ der Audi Media Days im Vorfeld der IAA Mobility präsentierte das Unternehmen unter anderem seine Vision eines klimaneutralen Werks und zeigte, wie Nachhaltigkeit in der Lieferkette umgesetzt wird.
Bis 2050 CO2-neutral
Bis spätestens 2050 will Audi als Unternehmen bilanziell CO2-neutral sein. Bereits bis 2025 plant das Unternehmen, mehr als 20 vollelektrische Batterieautos im Angebot zu haben. Gleichzeitig will Audi den ökologischen Fußabdruck seiner Flotte verkleinern – und zwar um 30 Prozent gegenüber 2015. Zentrales Ziel ist es, bis 2025 an allen Standorten bilanziell CO2-neutral zu produzieren. Als Etappenziel wurde dies bei Audi Hungaria und Audi Brussels schon erreicht. Die Premiummarke hat sämtliche Prozesse im Blick: die Herkunft der Rohstoffe, die Produktion selbst, aber auch die Nutzungsphase sowie das Recycling beziehungsweise die Wiederverwertung am Ende des Lebenszyklus eines Autos. HM/SP-X/Foto: Audi
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