Cupra bringt im Herbst seinen ersten Stromer auf den Markt, den Born. Wir konnten schon einen ersten Blick auf und in den Spanier werfen.
Die Seat-Tochter Cupra baut ihre Angebotspalette weiter aus. Noch in diesem Herbst wird das erste rein elektrisch angetriebene Modell auf den Markt kommen. Dabei lässt der Name Born gleich eine ganze Reihe von Wortspielen zu. Aus Cupra-Sicht aber passen wohl am besten: „Born to be wild“ oder „A Star is born“.
Eines zeigt der Cupra Born auf den ersten Blick. Das Auto ist optisch der sportlichste Vertreter, der auf der MEB-Plattform des VW-Konzerns steht. Schon das Gesicht drückt mit einem weit nach unten gezogenen Grill und dem darin integrierten kupferfarbenen Rahmen pure Dynamik aus. Die sehr schmal gezeichneten Voll-LED-Scheinwerfer lassen den Born entschlossen in die elektrische Autowelt schauen. Die Spitzen der vorderen Leuchten enden in einem schmalen Spalt zwischen Haube und dem von unten aufsteigenden Frontend. Fein eingebettet darin liegt ein Cupra-Schriftzug.
Kraftvolles Design
Im Zusammenspielt mit der nach außen hin gewölbt ansteigenden und mit zwei kurzen Sicken verfeinerten Fronthaube lässt das den Born – im sportlich positiven Sinn gemeint – fast ein wenig böse wirken. Den sportlichen Auftritt betonen zudem die muskulös ausgearbeiteten Radhäuser, die Seitenschweller sowie eine scharfe Linie, die sich in Höhe der Türgriffe über die kompletten Flanken zieht. Das Heck wird dominiert von einem mächtigen Diffusor im Stoßfänger. In die Hecklappe integriert ist ein schmales Leuchtenband, das die LED-Rücklichter miteinander verbindet und den Wagen optisch in die Breite zieht. Oben wird die Heckpartie von einem weit über die hintere Scheibe reichenden Dachspoiler begrenzt.
Länger als der VW ID.3
Während der Radstand von 2,77 Metern und die Breite von 1,871 Metern mit dem VW-Konzernbruder ID.3 identisch sind, ist der Born mit 4,32 Meter sechs Zentimeter länger. Und im Gegensatz zu allen anderen Modellen der MEB-Plattform hat Cupra den Born tiefer gelegt – vorne um 15, hinten um 20 Millimeter. Das kommt sowohl der Aerodynamik als auch der Performance zugute.
Die Ausrichtung auf Performance ist auch an vielen Details im Innenraum zu erkennen. Da sind zunächst einmal die serienmäßigen Schalensitze mit integrierten Kopfstützen. Sowohl auf der Sitzfläche als auch an den Lehnen bieten mächtige Seitenwangen Halt, wenn es mal so richtig flott um die Ecken gehen soll. Mittig auf dem Armaturenträger ist ein freistehendes Zwölf-Zoll-Touchdisplay leicht zum Fahrer gedreht platziert. Das Kombiinstrument direkt hinter dem Lenkrad liefert die für die Fahrt relevanten Infos.
Nur im Born: der E-Boost
Gekoppelt daran ist – wie beim ID.3 – der Drehschalter für die Fahrstufen vor- und rückwärts sowie die Feststellbremse. Das lederbezogene Multifunktionslenkrad liegt klasse in der Hand. Mit dem linken Daumen können über einen Drive-Button unterschiedliche Fahrmodi gewählt werden. Der Druck auf den Cupra-Button auf der rechten Seite löst den dem Born exklusiv vorbehaltenden E-Boost aus. Das Kofferraumvolumen beträgt 385 Liter und kann bis auf 1.267 Liter erweitert werden, wenn die hinteren Lehnen, geteilt im Verhältnis 60:40, vorgeklappt werden.
Die Leistung: 150 bis 231 PS
Und damit sind wir bei der Leistung des elektrisch über die Hinterräder angetriebenen Cupra angekommen. Zur Wahl stehen ein permanenterregter Synchronmotor mit entweder 110 kW (150 PS) oder 150 kW (204 PS). Das Drehmoment beträgt jeweils 310 Newtonmeter. Darüber hinaus bietet die auf Performance ausgelegte Seat-Tochter ein E-Performance-Leistungspaket an. Dann steigt die Leistung auf satte 170 kW (231 PS). Kombiniert ist das Paket mit einer auf Sport getrimmten adaptiven Fahrwerksregelung (DCC), einem abschaltbaren ESP sowie 235er Reifen mit 19-Zoll-Rädern. 215er-Reifen und 18 Zoll-Räder sind Standard, 19- und 20 Zoll gibt es optional.
Bis zu 540 Kilometer Reichweite
Wer sich für das Leistungspaket entscheidet, hat dazu zwei Batterieoptionen. Mit einer Kapazität von 58 kWh steht dann laut Cupra eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern zur Verfügung, die Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 wird mit 6,6 Sekunden angegeben. Mit einer Reichweite von bis zu 540 Kilometern sollen Kunden planen können, wenn sie sich für den Akku mit 77 kWh entscheiden. Das Plus an Gewicht kostet im Standardsprint 0,4 Sekunden. In der Basisversion baut Cupra eine Batterie mit 45 kWh ein. Deren Energie soll Fahrten bis zu 340 Kilometer erlauben.
125 kW Ladeleistung
Geladen werden kann der in Zwickau produzierte Cupra Born sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichstrom. Mit einer Leistung von bis zu 125 kW steht in etwa sieben Minuten Energie für weitere 100 Kilometer zur Verfügung. 35 Minuten dauert es laut Cupra, um den Akku von fünf auf 80 Prozent zu laden. Die Seat-Tochter bietet zudem eine Wallbox in drei in drei Versionen an.
Über das Touchdisplay lassen sich Radio, andere Medien und Telefon steuern. Das Koppeln des Mobiltelefons erfolgt schnell und einfach mit AppleCar Play oder Android Auto. Mit der Spracherkennung können Navigation, Musikdienste oder Telefon bedient werden.
AR-Head-up-Display verfügbar
Für den Born hat Cupra eine umfassende Palette an Assistenzsystemen im Angebot. Dazu zählen beispielsweise Kollisions-, Spurhalte- und Ausstiegsassistenten. Aber auch einen adaptiven Tempomat oder das Augmented-Reality-Head-up-Display wird es geben. Verzichten müssen Born-Kunden dagegen auf eine Anhängerkupplung. Und auch für den Transport von Fahrrädern gibt es lediglich die Möglichkeit, einen separaten Radträger zu installieren.
In Sachen Preisgestaltung ist man angeblich noch in der Findungsphase. Doch dürfte der Cupra Born aufgrund seiner sportlichen Ausrichtung vermutlich ein klein wenig teurer werden als der ID.3., der mit 31.495 Euro (ohne Abzug der Förderung) in der Liste steht.
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