Im Herbst startet der Cupra Tavascan. Wir hatten schon jetzt die Möglichkeit, mit Cupras zweitem E-Modell auf Testfahrt zu gehen.
Spät kommt er, aber er kommt. Im Herbst bringt Cupra den Tavascan auf den Markt. Wie seine technischen Konzernbrüder VW ID.5 GTX und Skoda Enyaq Coupé iV basiert der Tavascan auf dem modularen Elektro-Baukasten (MEB). Optisch aber hebt er sich deutlich ab, zeigt auf Anhieb das extravagante Cupra-Gesicht. Es ist schon erstaunlich, wie nahe die Serienversion des Tavascan am spektakulären Design der Studie geblieben ist.
In der tief nach unten gezogenen Frontschürze sind auf beiden Seiten große Lufteinlässe eingebettet. Darüber liegen die markanten Scheinwerfer in Dreiecksform. Die Spitzen gehen in einen schmalen Spalt unterhalb der Fronthaube über. Der wiederum haben die Designer zwei Sicken verpasst, zwischen denen an der Spitze das Cupra Logo ebenso leuchtet wie am Heck. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn es ist illuminiert.
In der Seitenansicht des 4,64 Metern langen, ohne Außenspiegel 1,86 Meter breiten und 1,60 Meter hohen Tavascan fallen bei einem Radstand von 2,77 Metern auf Anhieb die extrem kurzen Überhänge auf. Eine nach hinten ansteigende und stark ausgeprägte Kante in den Flanken unterstreicht in Verbindung mit dem coupéförmigen Dach den dynamischen Auftritt.
Tavascan: Das Design verspricht Dynamik
So extravagant wie die Karosserie zeigt sich auch der sehr geräumige Innenraum. Das gilt in erster Linie für die stylische Mittelkonsole, die wie ein schmales Rückgrat nach vorn strebt, sich dort in Flügelform nach beiden Seiten ausbreitet. Leider ist das in Carbonoptik gestaltete Material, das sich in den Türen schick gezeichnet ebenfalls wiederfindet, haptisch nicht gelungen. Hartplastik fasst sich halt nicht schön an.
Hinter dem Lenkrad liegt das digitale Cockpit, rechts daneben der 15 Zoll große Infotainment-Bildschirm, der leicht zum Fahrer gedreht ist. Standardmäßig wird der Cupra Tavascan mit bequemen und guten Halt gebenden Sportschalensitzen ausgestattet. Später sind auch CUP-Schalensitze im Paket „Extrem“ im Angebot. Hinter der elektrisch bedienbaren Heckklappe liegt ein Kofferraum mit einem Volumen von 540 Litern. Die hinteren Lehnen lassen sich asymmetrisch geteilt vorklappen. Dann stehen etwa 1.500 Liter Stauraum zur Verfügung. Die Ladefläche ist dann aber nicht mehr eben.
Harter Antritt, geschmeidige Beschleunigung
Doch nun zum Fahren. Und das ist schlichtweg großartig. Der Spaßfaktor breitet sich vom ersten Moment an aus. Harter Antritt, geschmeidige Beschleunigung und eine Kurvenperformance wie in einem Sportwagen zeichnen den Tavascan aus. Lenkung und Fahrwerk haben die Techniker wirklich bestens hinbekommen. Wie bei der Optik zeigt sich auch in Sachen Fahrdynamik der große Unterschied zu den oben genannten Konzerngeschwistern. Eine Progressivlenkung sowie die auf Wunsch im Extrem-Paket enthaltenen Hochleistungsreifen auf 21-Zoll-Leichtmetallrädern unterstreichen zusätzlich die Ausrichtung des Cupra. Die Kunden haben generell die Wahl zwischen 19, 20 und 21 Zoll großen Rädern.
Für den Antrieb bietet Cupra zwei Leistungsstufen an. Eine Variante mit Heckantrieb, bei der ein auf der Hinterachse platzierter Elektromotor eine Leistung von 210 kW (286 PS) liefert. Deutlich mehr Performance bietet der Tavascan VZ mit Allradantrieb. Hier kommt der Heckmotor auf 210 kW (286 PS), der Frontmotor liefert 80 kW (109 PS). Die Gesamtleistung des Fahrzeugs beträgt so 250 kW (340 PS) bei einem Drehmoment von 545 Newtonmetern (Nm/hinten) beziehungsweise 134 Nm (vorne). Mit den unterschiedlichen Fahrmodi – Range, Comfort, Performance, Cupra, Individual und Traction (für die Version mit Allradantrieb) – lassen sich das Ansprechverhalten der Maschine und die Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung entsprechend verändern.
Bis zu 185 kW Ladeleistung
In der Endurance genannten Basisversion ermöglicht ein Batteriepack mit einer Nettokapazität von 77 kWh eine Reichweite von bis zu 568 Kilometern gemäß dem offiziellen WLTP-Testzyklus. Der Tavascan VZ schafft mit dem gleichgroßen Akku demzufolge eine Reichweite von bis zu 522 Kilometern.
An einer Schnellladestation mit einer Leistung von 185 kW soll es weniger als 30 Minuten dauern, um den Akku von zehn auf 80 Prozent nachzuladen. Sieben Minuten soll es dauern, um Energie für 100 Kilometer in den Speicher zu bekommen. An der heimischen Wallbox kann mit 11 kW geladen werden.
Gebaut aber wird der in Martorell designte und entwickelte Wagen im chinesischen Anhui, im dortigen Werk des VW-Konzerns. Angesichts der dortigen niedrigen Lohnkosten ist der Einstiegspreis von 56.200 Euro ziemlich happig. Der VZ dürfte sogar um einiges über der Marke von 60.000 Euro liegen. Und wer das „Adrenalin“-Paket mit unter anderem 21-Zoll-Rädern, Head-up-Display, Sennheiser-Infotainmentsystem und DCC-Sportfahrwerk wählt, muss vermutlich mit etwa 7.000 Euro extra rechnen.
Cupra Tavascan – Technische Daten:
Fünftüriges, fünfsitziges SUV-Coupé; Länge: 4,64 Meter, Breite: 1,86 Meter, Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,77 Meter, Kofferraumvolumen: 540 Liter.
Endurance: Ein Elektromotor; Leistung: 210 kW, maximales Drehmoment: 545 Nm, Heckantrieb, Eingang-Automatik, 0-100 km/h: 6,8 s, Vmax: 180 km/h, Batteriekapazität: 77 kWh, Reichweite: 568 Kilometer, max. DC-Ladeleistung 185 kW, Normverbrauch: 15,6 kWh/100 km, CO2-Ausstoß: 0 g/km, Effizienzklasse: A+. Preis: ab 56.200 Euro.
VZ: Zwei Elektromotoren; Leistung vorne: 80 kW/108 PS, Leistung hinten: 210 kW/285 PS, Systemleistung: 250 kW/340 PS, maximales Drehmoment: 545 Nm, Allradantrieb, Eingang-Automatik, 0-100 km/h: 5,5 s, Vmax: 180 km/h, Batteriekapazität: 77 kWh, Reichweite: 522 Kilometer, max. DC-Ladeleistung 185 kW, Normverbrauch: 16,6 kWh/100 km, CO2-Ausstoß: 0 g/km, Effizienzklasse: A+. Preis: k.A..
Add a Comment