Terramar

Cupra Terramar: Der Familien-Sportler

Mit dem Terramar kommt Cupra jetzt das vierte ausschließlich für die spanischen Seat-Tochter entwickelte Modell. Im Fokus: natürlich Sportlichkeit.

Nein, der Terramar ist kein Elektroauto. Das jüngste Mitglieder der Cupra-Familie wird noch ausschließlich mit reinen Verbrennern und hybriden Antrieben angeboten. Als eine Änderung der Marschrichtung hin zur Elektro-Mobilität soll das allerdings keinesfalls verstanden werden. Die „Wir stehen weiterhin dazu, dass wir von 2030 an ausschließlich E-Fahrzeuge und solche mit Plug-in-Hybrid im Angebot haben werden“, sagt Entwicklungsvorstand Werner Tietz. Und so rollt auch der Cupra Terrramar mit zwei Versionen einer neuen Generation von Plug-in-Hybridmotoren – bei Curpra eHybrid genannt – an.

Außerdem sind reine TSI-Benziner- und eTSI-Versionen als Mildhybrid im Angebot. Unabhängig von der Antriebsvariante sind die Modelle generell mit einem Siebengang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet und haben eine Leistung zwischen 150 und 272 PS. Wir waren rund um das spanische Sitges in der Nähe von Barcelona unter anderem mit dem starken Plug-in-Hybrid unterwegs. Vorweg sei schon hier verraten. Die Performance des SUV und dabei vor allem die Abstimmung des Fahrwerks hat uns begeistert.

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Der Cupra Terramar kommt mit Verbrenner- sowie elektrifizierten Motoren. Fotos: Cupra

Cupra Terramar: Sport in den Genen

Doch schauen wir zunächst auf die Optik des auf Sportlichkeit getrimmten Terramar, der im Audi-Werk im ungarischen Györ gefertigt wird und 4,52 Meter lang, 1,86 Meter breit sowie 2,58 Meter hoch ist. Die Cupra-DNA mit der leicht aggressiven Optik der Marke ist auf den ersten Blick unverkennbar. Die Front des SUV zeigt Ähnlichkeiten mit der des Tavascan, wirkt aber nochmals eine Spur aggressiver als die des Stromers. Da die Heckleuchten höher angesiedelt sind als die Scheinwerfer erweckt der Terramar bereits im Stand den Eindruck, auf dem Sprung zu sein. Am Heck fallen der sehr lange Dachspoiler, der Diffusor und vor allem die durchgehende Lichtleiste mit dem beleuchteten Cupra-Logo in der Mitte ins Auge.

Das alles unterstreicht die sportliche Ausrichtung des Terramar, der sich auch im Passagierabteil entsprechend präsentiert. Leider ist dabei wieder, wie schon im Tavascan, in einigen Bereichen Hartplastik verbaut worden. Das fasst sich nicht nur unschön an, es widerspricht auch der ansonsten wirklich schicken Gestaltung.

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Der Terramar überragt den Ateca deutlich.

Wie üblich bei Cupra ist der Armaturenträger auf den Platz am Lenkrad ausgerichtet. Ein Cupra-Entwickler sagt dazu: „Frau oder Mann am Steuer stehen bei uns als Hauptdarsteller im Mittelpunkt.“ Diese Hauptdarsteller sitzen ebenso wie die Beifahrer serienmäßig auf Schalensitzen. Die tragen immer das Cupra-Logo in der Kopfstütze und Kupfernähte, die auf die Kupferumrandungen der Lüftungsschlitze, Türleisten und dekorativen Einsätze abgestimmt sind. Das Multifunktions-Lenkrad ist mit Schaltwippen bestückt, um auf Wunsch manuell die Gänge zu wechseln. Neben dem digitalen Cockpit (10,25 Zoll) liegt der 12,9 Zoll große und relativ weit oben platzierte Touchscreen des Infotainmentsystems. Eine verbesserte App-Leiste, Widgets und eine Klima-Leiste sollen laut Cupra für eine benutzerfreundliche Benutzeroberfläche stehen. So ist die Klimaregelung, wie auch bei anderen Modellen des VW-Konzerns, in die Taste auf dem Bildschirm der Haupteinheit integriert. Separate Bedieneinheiten kommen leider nicht zum Einsatz. Das geht klar zu Lasten der Bedienfreundlichkeit.

Schwachpunkte bei der Bedienung

Auf Wunsch bietet Cupra für den Terramar ein Head-up-Display an. Informationen werden gut sichtbar über die Frontscheibe direkt in das Sichtfeld des Fahrers geliefert. Apple Car Play und Android Auto sind serienmäßig. Für Smartphones gibt es eine kabellose Schnellladefunktion mit bis zu 15 Watt und gekühlter Technologie.

Viel Platz gibt es hinter den Vordersitzen. Selbst groß gewachsene Personen können es sich im Fond bequem machen. Da die Rücksitze in der Länge zu verschieben sind, kann das Kofferraumvolumen bei Bedarf von 540 auf 630 Liter vergrößert werden. Beim Plug-in-Hybrid variiert das Angebot zwischen 400 und 490 Liter. Die Beinfreiheit der Passagiere auf der Rückbank nimmt entsprechend ab. Werden die hinteren Lehnen vorgeklappt, sind es stattliche 1.544 beziehungsweise 1.404 Liter.

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Das Kofferraumvolumen kann bei Bedarf von 540 auf 630 Liter vergrößert werden.

Nun aber zu den ersten Fahreindrücken mit dem Terramar. Unterwegs mit dem 272 PS (200 kW) starken VZ eHybrid geht die Post so richtig ab. Das Top-Modell der Baureihe hängt klasse am Gas, reagiert spontan auf jeden noch so kleinen Druck mit dem rechten Fuß. Für den ist ein 1,5-TSI-Motor mit einem Elektromotor kombiniert. Die E-Maschine bezieht ihre Energie aus einem Akku mit einer Nettokapazität von 19,7 kWh. Cupra gibt eine rein elektrische Reichweite von mehr als 100 Kilometern an. Zumindest bei den relativ warmen Temperaturen in Spanien sind wir trotz durchaus flotter Fahrweise mit vielen Kurven und Steigungen mit um die 80 Kilometer nahe an diesen Wert herangekommen.

Plug-in-Hybrid: Laden mit bis zu 50 kW

Die Batterie ist schnellladefähig mit bis zu 50 kW (DC-Ladung) unterwegs oder zu Hause an einer Wallbox mit maximal 11 kW. Auf den kurvenreichen Straßen im Hinterland von Sitges zeigte der Terramar zudem, dass für die Entwickler auch bei der Abstimmung des Fahrwerks die sportliche Ausrichtung des Wagens im Lastenheft ganz weit oben gestanden hat. Der Terramar liegt aufgrund der Sportaufhängung zehn Millimeter tiefer als die anderen Modelle des VW-Konzerns, die auf der MQB-Evo-Plattform stehen. Federung und Dämpfung haben die Ingenieure entsprechend dynamisch abgestimmt. Und so fegt das immerhin 2,4 Tonnen schwere SUV vehement um die Ecken, bleibt bestens beherrschbar in der Spur. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die serienmäßig verbaute Progressivlenkung. Sie sichert die Agilität bei dynamischer Fahrweise und gibt zudem jederzeit eine gute Rückmeldung von der Straße.

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Unser Autor konnte schon eine Runde mit dem Topmodell drehen.

Trotz der Auslegung auf eine hohe Performance kommt der Komfort beim Terramar keinesfalls zu kurz. Die Fahrt über die alles andere als immer glatt asphaltierten Straßen in den spanischen Hügeln meistert das SUV ziemlich bravourös. So werden die Stöße und Schläge beim Überwinden von Rillen und Unebenheiten zu einem Großteil weggefiltert. Hier gibt es nichts zu mäkeln.

Zum Einsatz kommen im Terramar elektrische Bremskraftverstärker. Und das aus zweifachem Grund. Einerseits ist damit eine schnellere Reaktion beim Verzögern gewährleistet. Auf der anderen Seite lässt sich so speziell für die Plug-in-Hybrid-Versionen mehr Bremsenergie zurückgewinnen. Gewählt werden kann zwischen unterschiedlichen Fahrmodi: Komfort, Leistung, Cupra (für VZ-Versionen), Offroad (für Allradversionen) und individuelle Profile. Die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) ist für alle Antriebsstränge auf Sport einstellbar. Bei den VZ-Versionen kann das ESC sogar komplett abgeschaltet werden. Damit will Cupra die sportliche Ausrichtung unterstreichen.

Terramar: Einstieg mit dem 1,5 eTSI

Als Einstiegsmodell rollt der eTSI an. Dabei ist die 48-V-Mildhybrid-Technologie mit dem 150 PS (110 kW) starken 1,5-Liter-Benzinmotor kombiniert. Das System gewinnt beim Bremsen Energie zurück und unterstützt den Motor beim Anfahren und Beschleunigen mit etwas elektrischer Kraft.

Die beiden 2,0-Liter-TSI-Benzinmotoren haben eine Leistung von entweder 204 PS (150 kW) oder im VZ 265 PS (195 kW). Beide Varianten sind mit Allradantrieb ausgestattet. Bei den Plug-in-Hybrid-Varianten (e-Hybrid) haben die Kunden ebenfalls die Wahl zwischen zwei Leistungsstufen mit 204 PS (150 kW) oder beim VZ 272 PS (200 kW).

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Viel Platz im Fond: Die Rückbank lässt sich verschieben.

In Serie ist der Terramar entweder mit 18-Zoll-Rädern und 235er Reifen (1,5 eTSI 150 PS, 2,0 TSI 204 PS und eHybrid 204 PS) oder mit 19-Zoll-Rädern mit 255er Reifen (VZ 2,0 TSI 265 PS und VZ eHybrid 272 PS) bestückt. Optional stehen 20-Zoll-Räder zur Verfügung. Für den Terramar VZ bietet Cupra außerdem Hochleistungsbremsen von Akebono an. Die Sechskolben-Bremssättel werden mit größeren gelochten Scheibenbremsen kombiniert, um die Bremsleistung zu verbessern.

Für Sicherheit und Komfort sorgen eine Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen, die entweder werksseitig bereits verbaut sind oder auf Wunsch Einzug ins Fahrzeug halten. Ebenfalls gegen Aufpreis ist das Matrix-LED-Licht zu haben. Die Lichttechnologie beleuchtet nicht nur die Straße, sondern projiziert auch Informationen wie Warnungen über den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug oder Wetterwarnungen auf den Asphalt vor dem Fahrer, um für noch mehr Sicherheit und Aufmerksamkeit zu sorgen.

Die Preise des Terramar – benannt nach der historischen Rennstrecke Autódromo de Sitges-Terrama nahe Martorell bei Barcelona, dem Stammsitz der Marke – starten bei 43.020 Euro. Der von uns gefahrene Plug-in-Hybrid steht mit 56.310 Euro in der Preisliste. Die Markteinführung für den Terramar erfolgt Ende November.

Cupra Terramar e-Hybrid – Technische Daten:

Fünftüriges Mittelklasse-SUV mit fünf Sitzen; Länge: 4,52 Meter, Breite: 1,86 Meter (ohne Außenspiegel), Höhe: 1,58 Meter. Radstand: 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: bis 400 bis zu 624 Liter bei aufgestellten Rücksitzlehnen.

1,5-Liter eHybrid: Vier Zylinder, Elektromotor, Systemleistung 200 kW/272 PS, max. Drehmoment 400 Nm, Batteriekapazität: 19,7 kWh, Plug-System mit 50 kW Ladeleistung, elektrische Reichweite 110 bis 120 Kilometer (nach WLPT). Allradantrieb, Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Automatik., 0 – 100 km/h: 7,3 sec, Vmax: 215 km/h, Verbrauch (WLTP): 0,4 l/100 km, CO2-Emission: 10 g/km. CO2-Klasse B, Preis: ab 56.310 Euro.

1,5 e TSI: 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Mildhybrid-Technik. 110 kW/130 PS, max. Drehmoment 250 Nm, 48-Volt-Technik, Frontantrieb, Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Automatik; 0 – 100 km/h: 9.3 sec, Vmax: 205 km/h, Verbrauch (WLTP kombiniert): 6,1 l/100 km, CO2-Emission: 139 g/km. CO2-Klasse E, Preis: ab 43.020 Euro

2,0 TSI VZ: Zwei-Liter- Benziner mit vier Zylindern. 195 kW/265 PS, maximales Drehmoment 400 Nm. Allradantrieb, Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Automatik; 0 – 100 km/h: 5,9 sec,  Vmax: 243 km/h, Verbrauch (WLTP kombiniert): 8,4 l/100 km, CO2-Emission: 191 g/km. CO2-Klasse F, Preis: ab 55.795 Euro (erscheint Anfang 2025).

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