Die Seat-Tochter Cupra hat jüngst den El-Born vorgestellt. Was plant die Marke für die Zukunft? Ein Gespräch mit Vorstand Wayne Griffiths.
Die Katze ist aus dem Sack: Das 2019 auf dem Genfer Salon gezeigte Elektrokonzept El-Born wird 2021 als Serienmodell der Seat-Tochter Cupra auf den Markt kommen. Das hat Wayne Griffiths, Vorstand für Marketing und Vertrieb bei Seat und CEO von Cupra, im Gespräch mit dem Puls Magazin erklärt.
„Der El-Born vereint alle Merkmale der Marke Cupra. Das ursprüngliche Konzept haben wir weiterentwickelt und auf die nächste Evolutionsstufe gebracht. Das Auto beweist, dass Elektrofahrzeuge sportlich und gleichzeitig mit einer hohen Reichweite voll alltagstauglich sein können“, ist Griffiths vom Erfolg des Fahrzeugs, aber auch der Marke überzeugt.
„Das Potenzial ist groß“
Der in Barcelona entworfene El-Born basiert auf der MEB-Plattform des Volkswagen Konzerns, wird in Zwickau gebaut und ist mit modernster Technik ausgestattet. Beispielsweise gibt es ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion und ein umfassendes Konnektivitäts- und Infotainmentsystem mit Zwölf-Zoll-Bildschirm. Im Innenraum wird mit recycelten Materialien besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit gelegt. Mit den Sportschalensitzen und dem neuen Lenkrad mit Modus- und Fahrprofiltasten soll der El-Born seinen Performance-Anspruch zum Ausdruck bringen.
„Cupra tritt in eine neue Phase ein und muss ein Türöffner für neue Kunden werden. Das Potenzial ist so groß, dass wir uns entschlossen haben, uns noch stärker für die Marke zu engagieren“, so Griffiths. In diesem Zusammenhang sieht er eine möglichst schnelle Integration neuer Modelle als wichtigen Punkt. „Dies ist einer der Gründe, warum der El-Born als Cupra-Modell eingeführt wird. Er passt perfekt zur Philosophie und zum Kundenprofil von Cupra und ermöglicht es, uns für neue Zielgruppen zu öffnen, mehr Umsatz zu erzielen und den Deckungsbeitrag des Unternehmens zu erhöhen “, erklärt Wayne Griffiths.
Individueller Ansprechpartner
Die Kunden sollen von der Aufbruchstimmung auf besondere Art und Weise profitieren. So sollen Cupra-Fahrer einen individuellen Ansprechpartner haben, der sie bei allen Fragen rund ums Auto berät. Der Verkaufsprozess soll möglichst digitalisiert werden. Online-Verkäufe sind möglich, Vertragspartner beim Erwerb des Fahrzeugs ist dann das Unternehmen.
Griffiths unterstreicht dabei aber nachdrücklich, dass bei diesem so genannten Agenturmodell des Vertriebs der Händler nach wie vor die wichtigste Anlaufstation für die Kunden bleibe. „Der Handel ist unsere Stütze, hat die wichtigste Rolle.“ Das gelte vor allem auch für Deutschland, den er als stärksten Markt für Cupra mit einem Absatzanteil von 50 Prozent sieht.
Eigene Cupra-Häuser geplant
Der Auftritt von Cupra in Deutschland soll in Zukunft deutlich sichtbarer werden. Und das nicht nur bei den derzeitigen Seat-Händlern. „Wir planen derzeit in Berlin, Hamburg und München eigene Cupra-Häuser“, verrät Seat-Geschäftsführer Bernhard Bauer anlässlich der Präsentation des Cupra Formentor, der mit einem 310 PS starken Benziner sowie vom nächsten Frühjahr an als Plug-in-Hybrid-Variante angeboten wird. Damit unterstreicht er nachdrücklich die Entschlossenheit des Unternehmens, die neue Marke mit Vehemenz voranzutreiben.
Jeder dritte Ateca war ein Cupra
Derzeit gibt es gut 100 Cupra-Corner bei den insgesamt 400 Seat-Betrieben, die von 200 Investoren (Ownern) betrieben werden. Die Zahl der Bewerber steige ständig. Das Interesse und der Zuspruch sind verständlich, wurden doch im vergangenen Jahr fast 15.000 Cupra-Versionen verkauft. Allein beim Ateca war jeder dritte ausgelieferte Wagen ein Cupra. Bauer geht davon aus, dass es beim neuen Leon und dessen Kombi-Variante, beide kommen auch als Plug-in-Hybrid-Versionen, ähnlich sein wird.
Und dann kommt der Tavascan
Nächstes Eigengewächs der Marke dürfte der Tavascan (Titelfoto) sein, der auf der IAA im vergangenen Jahr als Concept-Car zu sehen war. „Mit dem Tavascan lassen wir unsere Vision von einem rein elektrisch angetriebenen Sportwagen wahr werden“, hatte Wayne Griffiths anlässlich der Präsentation in Frankfurt verkündet. Wolfgang Schäffer
Sie möchten regelmäßig die wichtigsten Mobilitäts-News lesen? Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Add a Comment