Nach 18 Jahren am deutschen Markt zieht Dacia eine positive Bilanz. Die Markenwerte werden auch künftig gepflegt. Ein Ausblick.
Vor 18 Jahren startete Dacia 2005 in Deutschland – mit 2.000 Zulassungen und einem Modell, dem Logan. 2022 waren es schon vier Modellreihen und mehr als 60.000 Neuzulassungen. Und bis 2025 soll das Angebot auf fünf Modelle erweitert und weiter verjüngt werden. Eine echte Erfolgsgeschichte und der Beleg dafür, dass man mit der Marke eine veritable Marktlücke aufgetan hat und diese weiter bedienen wird.
Stark ist die Renault-Tochter vor allem auf dem Privatmarkt, wo man sich auf Rang sechs geschoben und dabei sogar Audi und Skoda überholt hat. 79 Prozent aller Dacia-Käufer sind Privatpersonen, der Januar 2023 lieferte sogar noch höhere Werte. Das und die Tatsache, dass man keine Rabatte gibt, trug zudem dazu bei, dass die Restwerte der Dacia-Modelle über dem Durchschnitt liegen.
Das Konzept der erschwinglichen Mobilität
Insgesamt 847.000 Logan, Sandero, Duster, Jogger und Spring wurden bis dato in Deutschland verkauft, die erste Million will die Renault-Tochter spätestens 2025 knacken. Die Zeichen dafür stehen gut, so Marketing-Manager Frederik Monnet. Denn das Konzept der erschwinglichen Mobilität für alle komme an: Man habe mit reiner Preispositionierung begonnen. Doch inzwischen werde Dacia als cool wahrgenommen.
Das Erfolgsrezept: ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Konzentration aufs Wesentliche. Was nicht benötigt werde, werde einfach weggelassen, ohne aber schnöden Verzicht predigen zu wollen. Details wie die Dacia-Dachreling gehören ebenso zum Gesamtpaket wie die von den Kunden erwartete Robustheit und die ökologische Verträglichkeit der Modelle. Alle Verbrenner-Fahrzeuge gibt es beispielsweise auch mit Autogas-Antrieb – mittlerweile ist das ein Alleinstellungsmerkmal. Künftig sollen die Autos der Marke stärker für Outdoor-Aktivitäten und Freizeitnutzen ausgelegt werden. Die Abkehr von lediglich rationalen Auto-Szenarien ist auch optisch zu erkennen: Statt des nicht sonderlich attraktiven „Flaschenöffner“-Logos tragen die Fahrzeuge der Marke seit Anfang des Jahres durchgehend einen schickeren und moderneren Schriftzug.
2024 kommt der neue Duster, 2025 der Bigster
Nach diesem Rundum-Lifting steht 2024 der neue Duster, das Flaggschiff der Marke, an. Und ein Jahr später darf es auch noch eine Nummer größer sein: Dacia steigt mit dem Bigster in den hart umkämpften und lukrativen Markt der C-Segment-SUV ein. Allzu viele Details gibt es dazu noch nicht, doch rein elektrisch wird es den Bigster nicht geben, allenfalls elektrifiziert. Fest steht: Auch der dann größte Dacia soll die Grund-Tugenden der Marke transportieren, erschwinglich und modern sein.
Rein elektrisch fährt nur der Spring
Überhaupt die Elektrifizierung. Entgegen den Plänen vieler anderer Marken setzt man für die Zukunft nicht auf rein elektrische Fahrzeuge oder Plug-in-Hybride, allenfalls auf den klassischen Hybrid. Bei der Elektrifizierung hat eindeutig die Schwestermarke Renault den Vortritt. Der nun gesetzten Grenze durch die EU, dass nach 2025 keine Verbrenner mehr verkauft werden dürfen, sieht man entspannt entgegen. Als rein elektrisches Modell wird einzig der Spring erhalten bleiben und weiterhin gepflegt werden. Zudem verweist man auf die Tatsache, dass der Mini-Stromer von GreenNCAP zum umweltverträglichsten aller 2022 getesteten Autos gekürt wurde. Und dass der Jogger jetzt auch mit Hybridantrieb zu haben ist.
Fest steht für die Zukunft auch: Es soll günstig bleiben. Von der allgemeinen Preisentwicklung kann sich Dacia allerdings auch nicht abkoppeln. Die Zeiten, in denen Einstiegspreise um die 6.000 Euro die Kunden in Scharen ins Autohaus lockte, sind längst Geschichte. Inzwischen geht es beim Sandero mit 10.750 Euro los. Aber erst wieder ab Anfang März. Aktuell ist der Kleinwagen mit 65-PS-Benziner nicht bestellbar. HM/SP-X/Titelfoto: Mag
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