Die elektrische Version des Porsche Macan lässt noch zwei Jahre auf sich warten. Zuvor wird der Verbrenner noch aufgefrischt.
Bevor wir zu den Neuerungen des Porsche Macan für das Modelljahr 2022 kommen, werfen wir erst noch ein Blick in die etwas spätere Zukunft. Und aus dieser wirft die Elektro-Variante schon einen Lichtschein in unsere Zeit. Denn der Macan-Stromer wird sich optisch deutlich vom Verbrenner abheben. Da Porsche das Modell auf die neue Premium Plattform Electric, kurz PPE, stellen wird, sind vor allem technische Parallelen zum ebenfalls 2023 geplanten Audi A6 e-tron mehr als wahrscheinlich.
Wahrscheinlich: 100 kWh großer Akku
Zentrales Element ist ein Batteriemodul zwischen den Achsen, das im bereits von Audi gezeigten A6 e-tron concept etwa 100 kWh Energie bereithält. Generell wird es die PPE-Modelle mit Allrad- oder Heckantrieb geben. Geplant sind Basisvarianten, die für minimalen Verbrauch und maximale Reichweite optimiert sind. Hier sorgt ein E-Motor auf der Hinterachse für den Vortrieb. Ob das auch bei Porsche so sein wird oder – wie beim jetzigen Macan – immer Allradantrieb vorgesehen ist, bleibt abzuwarten.
Etwas stärker als der Audi A6 e-tron?
Die beiden Elektromotoren des Audi A6 e-tron concept mobilisieren jedenfalls eine Gesamtleistung von 350 kW (476 PS) und ein Drehmoment von 800 Newtonmeter. Wahrscheinlich ist, dass Porsche hier als Performance-Marke noch ein wenig mehr Leistung zu bieten hat. Herzstück der Antriebstechnik aller künftigen PPE-Modelle wird die 800-Volt-Ladetechnik sein. Diese Technologie erlaubt Ladezeiten, die sich einem klassischen Tankstopp bei Verbrenner-getriebenen Automobilen annähern. Gerade einmal zehn Minuten genügen, um Antriebsenergie für mehr als 300 Kilometer Fahrstrecke an Bord zu nehmen.
Der Macan: eine Erfolgsgeschichte
Doch noch ist es nicht soweit. Deshalb zurück zum Macan des Modelljahrs 2022. Die Baureihe ist für Porsche eine Erfolgsgeschichte. 600.000 Kunden haben sich seit der Markteinführung 2014 für das kompakte SUV entschieden. Und nicht nur das. Für 80 Prozent der Käufer war und ist der Macan der Einstieg in die Familie der Porsche-Besitzer.
Jetzt haben Designer und Techniker das Auto optisch nachgeschärft sowie die Performance nochmals erhöht. Ganz klar: Die sportlichen Attribute standen im Mittelpunkt bei der Entwicklung des neuen Modelljahrgangs. In dem wird es statt bisher vier lediglich noch drei unterschiedliche Varianten geben. Außer der Basisversion Macan und dem Macan S bildet in Zukunft der GTS die Speerspitze der Baureihe. Die Leistung des bekannten 2,9-Liter-V6-Biturbos wurde um 60 auf 450 PS erhöht. Das sind immer noch zehn PS mehr als der Turbo zu bieten hatte. Das Drehmoment stieg um 30 auf nun 550 Newtonmeter (Nm).
In 4,3 Sekunden auf 100 km/h
Das Kraftpaket beschleunigt das zwei Tonnen schwere SUV in gerade mal 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. In der Spitze sind 272 Kilometer pro Stunde machbar. Zwar haben wir die Höchstgeschwindigkeit bei ersten Testfahrten nicht ausgereizt. Doch Antritt und Durchzug sind schlichtweg klasse. Das gilt ebenso für die Abstimmung des Fahrwerks. Extra für den GTS hat Porsche eine neue Sport-Luftfederung entwickelt, die serienmäßig verbaut ist.
Um die Fahrdynamik nochmals auf ein neues Level zu hieven, wurden die Luftfedern nochmals steifer ausgelegt. Zudem rückt die Karosserie um zehn Millimeter näher an die Fahrbahn. Im von uns gefahrenen GTS war zusätzlich noch das Sport-Paket verbaut, das 21-Zoll-Räder mit Performance-Reifen, Porsche Vectoring Plus und Sport Chrono Paket beinhaltet. In Verbindung mit der sehr direkt reagierenden Lenkung fegt der Macan selbst bei wirklich flotter Fahrt geradezu spielerisch um die Ecken. Spurtreu bleibt der Wagen exakt auf dem vorgegebenen Kurs.
265 PS im Basis-Macan
Doch ganz ehrlich, es muss keinesfalls der GTS sein. Bereits der Basis-Macan ist keinesfalls schwach auf der Brust. Hier kommt ein neu entwickelter Zweiliter-Vierzylinder mit 265 PS und 400 Nm zum Einsatz. Das sind 20 PS sowie 30 Nm mehr als beim Vorgänger. Der Standardsprint wird in immerhin 6,2 Sekunden absolviert (Spitze 232). Das Fahrwerk wurde dem Plus an Leistung angepasst und dürfte selbst ambitionierte Macan-Kunden zufriedenstellen. Eine Luftfederung ist als Option zu haben.
Das gilt ebenso für den Macan S, der serienmäßig aber das aktive Fahrwerk (PASM) an Bord hat. Das macht sich vor allem bei richtig schnellen Kurvenfahrten bemerkbar. Angetrieben wird der S in Zukunft von einem 2,9-Liter-V6-Biturbo mit 380 PS, der den bisherigen Dreiliter-Turbo (354 PS) ersetzt. Das Triebwerk hinterlässt einen überaus guten Eindruck. Antritt (4,6 Sekunden bis auf Tempo 100) und Zwischensprints meistert das Aggregat überaus souverän und dem sportlichen Anspruch entsprechend.
Preise: Ab 62.917 Euro
Die Kraftübertragung erfolgt bei allen drei Varianten über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) auf alle vier Räder. Der aktive Allradantrieb mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung verteilt die Antriebsmomente variabel und nach Bedarf zwischen Vorder- und Hinterachse. Die Rädergrößen beginnen jetzt bei 19 und nicht mehr bei 18 Zoll.
Optisch ist der überarbeitete Macan an einer neuen Front mit markantem Bugteil sowie dem kraftvoll gezeichneten Diffusor am Heck zu erkennen. Innen gibt es eine neue Mittelkonsole mit Touch-Oberfläche und einem deutlich verkürzten Wählhebel für das PDK. LED-Hauptscheinwerfer mit Porsche Dynamic Light und Sport-Design-Außenspiegel werden allen Macan-Varianten in Serie mit auf den Weg gegeben. Die neuen Modelle sind von sofort an bestellbar und werden ab Anfang Oktober ausgeliefert. Die Preise starten bei 62.917 Euro für den Macan, bei 71.723 Euro für den Macan S und bei 88.264 Euro für den Macan GTS.
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