Der Ford Capri erlebt ein Revival – aber als Crossover mit ordentlich Reichweite und bis zu 250 kW Leistung.
Das Revival alter Modelle findet eine Fortsetzung, denn Ford bringt den Capri zurück. Anders als das Original aus den späten 1960er ist der Neo-Capri kein europäisiertes Muscle Car, sondern ein elektrisch angetriebener Crossover mit Coupé-Dach. Punkten will das Schwestermodell des jüngst vorgestellten Explorer mit Reichweiten oberhalb von 600 Kilometern und Leistungswerten von mehr als 300 PS. Die Preise starten bei 52.000 Euro.
Auch wenn sich der Capri die bei VW zugekaufte Elektro-Plattform mit dem SUV Explorer teilt, tritt er optisch eigenständig auf. Nicht nur beim coupéhaften Dachverlauf, sondern auch an der Front, die eher sportlich als bullig gestaltet ist. Der flache Kühlergrill soll genau wie die kräftig modellierte Schulterlinie und das rund auslaufende hintere Seitenfenster an das namensgebende Vorbild erinnern.
Mit 4,63 Metern ist der Capri bei gleichem Radstand rund 15 Zentimeter länger als sein Plattformbruder, was vor allem auf den hinteren Überhang zurückzuführen ist. Darüber befindet sich das Gepäckabteil mit 570 Litern Fassungsvermögen (1.510 Liter mit umgeklappter Sitzbank), das von einer großen Heckklappe überdacht wird.
Ford Capri: 77 kWh große Batterie
Bei Antrieb und Akku startet das Crossover-Coupé zunächst ausschließlich mit der mindestens 77 kWh großen Long-Range-Batterie, die wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb kombiniert wird. Im ersten Fall stehen 210 kW/286 PS zur Verfügung, die Reichweite beträgt 627 Kilometer. Sind zwei Motoren an Bord, steigt die Leistung auf 250 kW/340 PS, die Reichweite sinkt trotz zweier zusätzlicher Kilowattstunden Kapazität auf 592 Kilometer. Laden können beide Varianten an Wallbox und Normalsäule mit bis zu 11 kW, am Schnelllader kommt das Heckantriebs-Modell auf 135 kW, die Allradvariante lädt mit 185 kWh. Weitere Ausführungen dürften folgen, darunter auch ein Einstiegsmodell mit kleinerer Batterie.
Preislich rangiert der Capri rund 2.000 Euro oberhalb des Explorer. Vom nächsten Technik-Verwandten bei VW, dem ID.5 Pro, trennen ihn nur wenige hundert Euro Aufschlag. Zu den weiteren Konkurrenten zählen Tesla Model Y, Volvo EC40 und Kia EV6.
Bei der Namensgebung hat Ford wie schon beim Explorer auf die eigene Historie zurückgegriffen. Während für das SUV allerdings ein vor allem in den USA populäres Modell als Vorbild diente, ist es beim Capri ein durch und durch europäisches. Das seit 1969 in Köln und England gebaute Sportcoupé nahm zwar Anleihen an den US-Ponycars, wurde aber in und für Europa entwickelt. Bis Mitte der 1980er bildete es mit Opel Manta und VW Scirocco ein sportliches Trio, das angesichts relativ günstiger Preise für viel Motorleistung vor allem bei jungen Fahrern Anklang fand. SP-X
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