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Deutschlandnetz: Fastned eröffnet ersten Ladepark

Fastned hat den ersten Ladepark des Deutschlandnetzes eingeweiht. Volker Wissing: „Wir läuten eine neue Phase ein“.

Kurz vor Weihnachten hat der niederländische Ladestromanbieter Fastned den ersten Ladepark im Rahmen des Deutschlandnetzes in Betrieb genommen. Damit wurde der erste von mehr als 900 Standorten des Deutschlandnetzes gestern (21.12. 2023) in Düren an der A4 zwischen Aachen und Köln eingeweiht.

Ab sofort können E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer am neuen Deutschlandnetz-Ladepark in Düren ihre Elektroautos an vier Hochleistungs-Ladepunkten mit einer Leistung von bis zu 400 kW je Ladepunkt aufladen. Damit biete der Standort des Schnellladeunternehmens Fastned die aktuell höchste Ladeleistung in Deutschland, so das Unternehmen. Der erste Deutschlandnetz-Ladepark verfügt außerdem über ein Dach und Beleuchtung. Gastronomische und sanitäre Einrichtungen sind bereits in der Umsetzung. Für den Ladepark ist die Errichtung von bis zu acht weiteren Hochleistungs-Schnellladepunkten vorgesehen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing sagte: „Mit der Eröffnung des ersten Standorts im Deutschlandnetz läuten wir eine neue Phase ein. Es zeigt, der Ausbau einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur geht voran. Ich freue mich sehr über diese rasche erste Inbetriebnahme, nachdem wir Ende September 2023 die Zuschläge für das Deutschlandnetz erteilt haben.“

Deutschlandnetz: 900 Standorte geplant

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Die einzelnen Standorte des Deutschlandnetzes. Grafik: BMDV

Mit dem Deutschlandnetz schließt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr noch verbliebene „weiße Flecken“ auf der Ladelandkarte. Es soll sicherstellen, dass der nächste Schnellladepunkt überall in Deutschland in wenigen Minuten zu erreichen ist. Die mehr als 900 Standorte mit rund 8.000 Hochleistungs-Ladepunkten berücksichtigen sowohl die bestehende Schnellladeinfrastruktur als auch die zunehmende Anzahl an Elektroautos in den kommenden Jahren. Insgesamt stellt das Bundesverkehrsministerium zur Finanzierung rund 1,9 Milliarden Euro bereit.

Jeder Ladepunkt im Deutschlandnetz muss technisch in der Lage sein, eine maximale Ladeleistung von mindestens 300 kW abgeben zu können. Zudem muss jeder Ladepunkt eine Nennladeleistung von mindestens 200 kW bereitstellen. Folgende Bieter haben die Zuschläge erhalten:

  • Allego GmbH (48 Standorte)
  • BayWa Mobility Solutions GmbH (20)
  • E.ON Drive Infrastructure GmbH (139)
  • Eviny Elektrifisering AS (142)
  • Fastned Deutschland GmbH & Co. KG (92)
  • EWE Go HOCHTIEF Ladepartner GmbH & Co. KG. (96)
  • Mer Germany GmbH (83)
  • Pfalzwerke AG (40)
  • Total Energies Marketing Deutschland GmbH (134)
  • Via Deutschlandnetz (110)

EnBW hat sich nicht beteiligt

Nicht an der Ausschreibung beteiligt hatte sich die EnBW als Betreiberin des derzeit größten Schnellladenetzes in Deutschland. Nach eingehender Prüfung hatte sich der Energiekonzern gegen eine Bewerbung auf die Regionallose entschieden. Begrüßt wird das Engagement der Bundesregierung dennoch ausdrücklich. „Unseren schnellen Hochlauf steuern wir mit hoch standardisierten Prozessen, festen Lieferanten und klar definierten Produktbaukästen. Die für das Deutschlandnetz spezifizierten Anforderungen würden starke Abweichungen hiervon nötig machen und einen erheblichen Mehraufwand für uns bedeuten“, erklärte ein EnBW-Sprecher im September gegenüber dem Branchendienst „electrive.net“. „Denn unsere auf Skalierung ausgerichteten Prozesse können wir im Rahmen des Deutschlandnetzes nicht anwenden.“

Auch andere große Betreiber wie etwa Ionity und BP/Aral Pulse haben sich nicht beteiligt oder keinen Zuschlag bekommen. Sie können daher losgelöst von den Vorgaben der Politik beim Deutschlandnetz ihre Ladeparks hochziehen. Das Angebot an Schnellladern wird also auch über das Deutschlandnetz hinaus weiter wachsen – wie schnell und wo, das wird sich noch zeigen. Titelfoto: Fastned

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