Wegen des „Dänemark-Moves“ wird die Politik die Haltedauer für geförderte Elektroautos wohl auf 12 Monate verlängern.
Kennen Sie den „Dänemark-Move“? Das ist ein Trick, der offenbar immer öfter angewandt wird und auf den die Politik nun reagiert. Und der geht so: Elektroautos sind dank der Förderung für den Kunden in Deutschland deutlich günstiger als im Ausland. Also werden viele Fahrzeuge nach Ablauf der Mindesthaltedauer von sechs Monaten ins Ausland exportiert, etwa nach Skandinavien (u.a. Dänemark). Deutsche Käufer und Händler machen dank der Förderung einen kleinen Gewinn. Mittlerweile haben sich einige Händler auf diese Lücke spezialisiert und kaufen deutschen Kunden ihre Elektroautos teilweise bereits ab, bevor die Fahrzeuge überhaupt geliefert werden.
Problem erkannt
Die Bundesregierung will laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ jetzt dagegen vorgehen, indem sie die Mindesthaltedauer für die deutsche Elektroauto-Prämie verlängert. Das Bundeswirtschaftsministerium habe das Problem der schnellen Verkäufe hoch subventionierter Elektroautos erkannt. Aktuell werde an einer veränderten Förderung gearbeitet und dabei auch „eine Verlängerung der Mindesthaltedauer geprüft“, lautete die offizielle Auskunft. Inoffiziell sollen Kreise des Ministeriums aber deutlich konkreter geworden sein: Vom Jahr 2023 an solle eine verlängerte Frist von zwölf statt bislang sechs Monaten gelten.
Es geht um 30.000 Autos
Es sei schließlich nicht Sinn der Förderung, mit der Elektroauto-Kaufprämie ein neues Geschäftsmodell für Händler und Käufer zu schaffen, ließ das Wirtschaftsministerium offiziell weiter wissen. Aus einer Analyse des Center of Automotive Management gehe hervor, dass der deutsche Elektroauto-Bestand von Januar bis September 2021 nur um 207.435 Einheiten zugenommen habe, obwohl es im selben Zeitraum 236.695 Neuzulassungen gab. Ungefähr die Differenz von 30.000 Elektroautos sei deshalb wohl jung im Ausland gelandet, was einer Fördersumme von bis zu 240 Millionen Euro entspreche. Titelfoto: BMW
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