Kälte und Batterien vertragen sich nicht besonders. Doch man kann einiges tun, damit es im E-Auto besser funktioniert.
Wie machen das nur die Norweger? Ziehen die ihre besagten Pullover an und bibbern sich zum Ziel? In Norwegen läuft der Verkauf von E-Autos wie verrückt, inzwischen sind mehr als 50 % der Neuzulassungen Stromer. Sind diese Autos nicht vollkommen untauglich im Winter?
Scheinbar nicht, wenn man weiß, worauf es ankommt. Betrachten wir zunächst, wie die Kälte (fehlende Wärme) auf Mensch und Maschine wirkt. Wir frieren und machen die Heizung an. Beim Verbrennungsmotor haben wir Abwärme im Überfluss, zumindest wenn der Motor einige Zeit lief. Luft wird daran vorbei in den Innenraum geleitet – und es wird mollig warm. Elektromotoren bringen 90 % der Energie auf die Straße – Abwärme Fehlanzeige. Geheizt wird also nur über Strom, und der kommt aus dem Akku, und das ist eigentlich für den Antrieb da. Die Heizungseinheit verbraucht um die 5 kW Strom; pro Stunde kämen wir damit etwa 30 Kilometer weit. Mit warmem Rücken und warmen Händen frieren Sie nicht so schnell.
Tipp: Nutzen Sie die Sitz- und Lenkradheizung und stellen Sie die Lüftung nur punktuell ein
Das verbraucht weniger Energie, und Sie können angenehm weiter fahren. Die im E-Auto serienmäßige Standheizung hat aber auch Vorteile. Auf Abfahrt programmiert, ist Ihr Auto von Anfang an warm und Sie müssen nie mehr Eiskratzen.
Tipp: Nutzen Sie die Standheizung und wärmen den Wagen noch am Ladepunkt vor. Das vermeidet Ihren persönlichen Kaltstart und schont die Reichweite
Während beim Verbrennungsmotor, wie der Name schon nahelegt, sehr viel Wärme übrig ist, müssen Sie beim E-Auto sorgsamer damit umgehen.
Tipp: Fragen Sie bei der Auswahl des E-Autos nach einer Wärmepumpe. Mit ihr wird die warme Abluft aus dem Fahrzeug für die Erwärmung der Frischluft genutzt
Jetzt, wo es Ihnen gut geht, kümmern wir uns mal um die Maschine: Auch Lithium-Ionen-Akkus haben ihren Wohlfühlbereich, sie mögen es warm und nicht zu kalt. Bei fehlender Wärme wird das Polymer fester und die Li-Ionen bewegen sich schwerfälliger hindurch. Anders gesagt: Der Innenwiderstand ist erhöht, die abrufbare Leistung geht zurück. Auch beim Aufladen wirkt sich dieser Effekt negativ aus, die Ladeleistung ist bei kaltem Akku niedriger. Der Innenwiderstand wiederum führt bei Stromfluss zur Erwärmung des Akkus, dass es nicht lange kalt bleibt. Ladekabel für das ultraschnelle Laden werden sogar gekühlt.
Tipp: Laden Sie, wo es nicht so kalt ist, zum Beispiel in der (Tief-) Garage
Das Thermomanagement des Akkupacks heizt den Akku und schützt so vor zu kalten Temperaturen, mit dem Wermutstropfen geringerer Reichweite.
Tipp: Laden Sie am Ende einer Fahrt, solange die Akkus noch warm sind
Insgesamt sind E-Autos so auf Effizienz getrimmt, dass äußere Einflüsse sich stärker auswirken. Während sich beim elektrischen Fahren 80 % in der Bewegung und 20 % in Verlust aufteilen, ist das Verhältnis beim Verbrennungsmotor umgekehrt. Da fallen kleinere Werte wie höherer Abrollwiderstand bei Winterreifen, höherer Sekundärverbrauch durch Licht und nicht zuletzt Heizung mehr ins Gewicht. Bedenken Sie: Selbst ein Tesla Model X mit 20 kW/h Verbrauch auf 100 km entspricht energietechnisch einem 2-Liter-Auto. Sie müssen auf nichts verzichten und können den Norweger im Schrank lassen. Nie wieder Eiskratzen ist ja auch was Schönes. Titelfoto: Tesla
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Wie war die Fahrt? Klingt wie eine langweilige Frage, ist es aber nicht: U-TURN Better Mobility baut auf eben diesen Erfahrungen der Community auf. Für das Aufbrechen eines so komplexen Systems wie der Mobilität ist als Erstes ein neuer Denkansatz nötig. Eine Lösung kann nicht von den Dienstleistern kommen, sondern nur von den Nutzern selbst. U-TURN entwickelt eine neue User Plattform über alle Verkehrssysteme hinweg aus Nutzersicht, für eine multimodale und intermodale App. Stell Dir vor, Du kommst von Tür zu Tür mit einem Klick, so wie Du willst, immer mit dem gültigen Ticket. Also, noch einmal: Wie war die Fahrt? Mehr dazu…
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