Der Elektroauto-Hersteller e.Go hat erneut Insolvenz angemeldet. Verwalter ist „optimistisch“ für den Fortbestand.
Beim Elektroauto-Kleinstwagen-Hersteller e.Go geht es nicht voran, im Gegenteil: Zum zweiten Mal in seiner jungen Firmengeschichte hat das Unternehmen Antrag auf ein Insolvenzverfahren gestellt. Wie seitens e.Go nun mitgeteilt wurde, wurde vom zuständigen Amtsgericht in Aachen mit Dr. Claus-Peter Kruth ein „Sanierungsexperte“ als Insolvenzverwalter bestellt, der in den kommenden Wochen Optionen für einen Fortbestand prüfen soll. Als Gründe für die erneute Pleite nennt der Autobauer „die jüngsten Entwicklungen und Herausforderungen in der Elektrofahrzeugindustrie“ sowie die Volatilität der Finanzmärkte.
„Wir beabsichtigen, die laufenden Investorengespräche und Verhandlungen fortzusetzen, um Lösungen für das Fortbestehen des Unternehmens zu finden. Vor dem Hintergrund des hochinnovativen Produkts sowie Produktionskonzeptes bin ich optimistisch, dass uns dies gelingen könnte“, gibt der vorläufige Insolvenzverwalter Kruth zu Protokoll. Ob die Produktion weiterläuft, erwähnt er nicht.
e.Go-Insolvenz: Läuft die Produktion weiter?
Der 2015 vom RWTH-Professor Günther Schuh mitbegründete Autobauer e.Go musste 2020 im Zuge der Corona-Krise bereits ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Mit dem Einstieg eines Private-Equity-Unternehmens im August 2020 war der Betrieb vorerst gesichert. Es folgten eine Umbenennung in Next.e.GO Mobile SE im Jahr 2022, die Präsentation des neuen Modells e.wave X sowie 2023 der Börsengang.
Ein Marktstart der aufgehübschten Variante des Ur-Modells Life ist bisher allerdings nicht erfolgt. Der Wert der Next.e.Go-Aktie ist seit Herbst 2023 von über 11 Euro auf mittlerweile 9 Cent gesunken. Von der Insolvenz und dem drohenden Aus von e.Go sind rund 320 Mitarbeiter in Aachen betroffen. SP-X/Titelfoto: e.Go
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